Loslassen vs. Suche nach Ursachen ?

Ich denke, es kommt auf das Problem an.

Eine verflossene Liebe kann man loslassen, indem man sich auf Anderes konzentriert. Einen Ärger über einen verlorenen Job kann man auch loslassen.

Eine traumatische Erfahrung, die im Untergrund brodelt, kann man nicht loslassen ohne mal zu wissen, was es ist.
Und im Untergrund kann viiiiel sein. Angefangen von einem Schock bei völlig banalen täglichen Vorgängen über Erlebnisse aus der vorsprachlichen Phase über ein Trauma im Mutterleib bishin zu Verstrickungen im Familiensystem.
Das kommt mir vor wie: Ruf mich an, aber ich geb dir meine Geheimnummer nicht.
 
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Katze zustimm*. Kommt wirklich darauf an, was es ist.


Zusatz >
Kann aber auch wirklich sein, du gehörst zu denen, die an Ameisen immer die Beinchen nachzählen müssen um sich zu vergewissern, dass noch alle dran sind. Dann wäre es gut, das zu erkennen und anzunehmen- denn nur dann könnte sich etwas verändern.

Das Problem vor Veränderungen ist ja allermeist, dass nicht gefühlsmäßig erfasst wird sondern ausschliesslich verstandesmäßig. Im Verstand allein lässt sich jedoch nichts machen, wenn der Bauch nicht mitzieht.
 
Hi,
für mich liest sich das so, daß Du immerfort am Denken bist. Analysieren... in welcher Form? Analysierst Du Fakten oder versuchst Du herauszufinden, welche Gefühle dahinter stecken? Das ist mir noch nicht so ganz klar.

Und was soll man/frau eigentlich 'loslassen'. ich halte nicht wirklich viel vom Loslassen. Ich meine, da gab etwas -ein Erlebnis oder eine Erfahrung -, was zu dir gehört. Loslassen klingt für mich so, als sollte es von nun an nicht mehr Teil von mir und meinem Erlebten sein. Das geht doch genaugenommen gar nicht.. klingt so ein bißchen nach Amnesie ^^.

Ich für meinen Teil habe gelernt, die verschiedensten Anteile und Erfahrungen etc. anzuerkennen und so zu integrieren. Auch und gerade wenn es unangenehme Dinge, Ängste, Wut, Trauer usw. sind. Sozusagen auch auf einer Ebene ausgesöhnt. Und indem ich sie z.B. als Erfahrung (ohne Bewertung) oder einfach als 'so sein' annehmen kann, verlieren sie an Präsenz, werden kleiner... stehen nicht mehr so im Vordergrund. Aber sie bleiben dennoch ein Teil von mir.

lg
 
Hallo Floo,

bin ich mit jemand aus meinem Familiensystem "verstrickt", dann trage ich dessen Gefühle in mir. Dahinter steckt ein ungelöstes Thema. Das gilt es aufzuarbeiten, dass ich frei davon bin. (weil es ja eigentlich gar nicht zu mir gehört).

Die Erinnnerung von uns hat sehr viel gespeichert und ganz besonders die, an die wir uns nicht erinnern können, "bestimmt" unser Leben. z.B. eine traumatische Erinnerung.

lg Pluto
Ja, ich weiss. Ich nehme regelmässig an Familienstellen teil und bin Astrologin. Ich kenne also die Belastungen aus dem Familiensystem, aber auch die Kraft und Stärke, die man daraus ziehen kann.
In einer Aufstellung wurde dem Klienten von drei verstorbenen Familienmitgliedern gesagt "es geht dich nichts an". Erst da liess er das vermeintliche Problem los und fühlte sich total befreit.
Jeder hat 2 Ur-Grossmütter und Ur-Grossväter mütterlicherseits, je 2 väterlicherseits. Wenn man sich mit den Schuldgefühlen einer Seite befasst, melden sich garantiert die andern auch noch. :eek:
Das meinte ich damit: Ich darf die Probleme anderer nicht zu meinen Problemen machen ebensowenig, wie ich die Probleme meiner Klientel zu meinen Problemen machen darf. Ich kann weder einen Menschen noch die Welt retten, ändern, verbessern. Das einzige, was ich tun kann, ist, mich mit mir auseinanderzusetzen, mich akzeptieren, lieben, vergeben.

LG Floo :)
 
Ja, ich weiss. Ich nehme regelmässig an Familienstellen teil und bin Astrologin. Ich kenne also die Belastungen aus dem Familiensystem, aber auch die Kraft und Stärke, die man daraus ziehen kann.
In einer Aufstellung wurde dem Klienten von drei verstorbenen Familienmitgliedern gesagt "es geht dich nichts an". Erst da liess er das vermeintliche Problem los und fühlte sich total befreit.
Jeder hat 2 Ur-Grossmütter und Ur-Grossväter mütterlicherseits, je 2 väterlicherseits. Wenn man sich mit den Schuldgefühlen einer Seite befasst, melden sich garantiert die andern auch noch. :eek:
Das meinte ich damit: Ich darf die Probleme anderer nicht zu meinen Problemen machen ebensowenig, wie ich die Probleme meiner Klientel zu meinen Problemen machen darf. Ich kann weder einen Menschen noch die Welt retten, ändern, verbessern. Das einzige, was ich tun kann, ist, mich mit mir auseinanderzusetzen, mich akzeptieren, lieben, vergeben.

LG Floo :)

Hallo Floo,

jetzt verstehe ich: es gibt zwei Seiten, die als Retter, davon muss ich mich befreien, quasi dieses Retten wollen loslassen, und dann die andere Seite, in dem ein Thema noch nicht gelöst ist, und das mich persönlich trifft, das muss ich auflösen, dann bin ich frei davon.

lg Pluto
 
Hallo Emma:)

1. Vor einigen Jahren hat mir eine Bekannte empfohlen..."Bedank dich bei Gott für das Problem, aber sag dass du es nicht mehr brauchst....dass es nicht mehr aktuell ist und lass los/lös es auf."

2. Dem konnte ich damals nicht zustimmen, denn unsere Thematiken sind ja dazu da, damit wir sie aktiv aufarbeiten, oder?

3.Aber möglicherweise spricht aus mir meine Unfähigkeit, Dinge so zu akzeptieren wie sie sind....ohne nach Warum/Wozu zu fragen....:rolleyes:

4. Eine weitere Frage ist, wie tief darf man nach den Ursachen graben? Traut man sich evtl zu viel zu, dass man die Ursachen wirklich verstehen und bewältigen könnte? ( nur zB wenn man an Reinkarnation glaubt)

5. Wie seht ihr das? Findet ihr das Loslassen berechtigt/gesund/auf lange Sicht befreiend/ einzig richtig....?

1. Ein guter satz. Er impliziert nämlich, dass du etwas angenommen hast, den widerstand aufgegeben hast und dich nun aber auch wieder davon verabschiedest.

2. Das dachte ich auch immer. Arbeite auf, wenn es dir unumgänglich erscheint. Ich denke allerdings nicht, dass der "innere frieden" (frei sein) wirklich von einem auf- und abarbeiten abhängt, sondern vielmehr von der eigenen perspektive, die wir verändern können. Ausserdem (be)wirkt alles etwas, das aufarbeiten, aber auch das nicht-aufarbeiten.

3. Ich bin auch eine warum/wozu-fragerin:D, allerdings sehe ich meine fragerei nicht mehr so verbissen und quälend, was mir nun erlaubt, mit denk- und handels-varianten zu spielen. Dazu musste ich aber erst lernen, dass "schuld" als solche nicht wirklich existiert.

4. Du darfst alles, da ist keiner, der die etwas verbietet.:)
Die frage ist vielmehr: Willst du das?

5. Ich würde loslassen durch annehmen ersetzen. Du bist so nicht mehr gezwungen, eine allenfalls unliebsame suche nach gründen und ursachen zu starten, die u.u. in vielen fällen zu nichts führt, ausser einem ungeheur nutzlosen energieverlust.
Indem sinne hat dein satz aus punkt 1 durchaus seine berechtigung.

Ein interessantes thema, danke.:)
 
Hallo ihr Lieben,

ich möchte mich herzlich für eure Beiträge bedanken!!!

Ausgerechnet an dem Tag, an dem ich ein für mich wichtiges Thema öffne geht mein laptop kaputt...:rolleyes: deshalb konnte ich nur kurz von einem fremden pc eure Beiträge lesen aber nicht beantworten.
Ich würde aber gerne auf einige genauer eingehen, weil sie mir vieles klar gemacht haben. :danke::kiss4:

Ich habe in diesen Tagen viel nachgedacht ( aber nicht so wie ich es immer tue...sondern durch eure Beiträge angeregt von einer anderen Perspektive) und mir ist vieles klar geworden...Ein wichtiges Problem für mich, war eigentlich wie oben angesprochen, dass ich immer nur nachdenke statt meine Gefühle zuzulassen. Das verursacht bei mir einige Blockaden, weil ich vieles nicht adequat annehmen und verarbeiten kann. Daraufhin entwickeln sich falsche emotionale Reaktionsmuster...zB bei manchen Konflktthemen innerhalb der Familie, reagiere ich oft verletzt und habe das Gefühl mich verteidigen zu müssen( bei jeder Kritik)....fühle mich emotional angegriffen...obwohl ich genau sehe, dass es sich dabei nicht um meine Problematik sondern die von z.B. meiner Mutter handelt, welche sie auf mich projeziert...( also nicht nur auf mich) dadurch staut sich das Gefühl des Verletztseins ...und obwohl mir rein rational klar ist, wessen problem das ist, reagiere ich innerlich immer gleich und nehme es zu persönlich.
Das färbt sich natürlich auf mein Selbstbewusstsein ab:( , auf meine Liebesfähigkeit...bzw. "Fähigkeit geliebt zu werden"

Ich muss jetzt leider zur Uni, aber ich werde heute abend genauer auf einige Einträge eingehen auch würde ich gerne von meiner intensiven Erfahrung mit Annehmen und Loslassen von Sonntag berichten, die dank euch möglich war!:D

Einen schönen Tag wünsche ich euch!:umarmen:
 
Ich kann mich andr nur anschließen.
Es vielleicht versuchen, auf den Punkt zu bringen, indem ich sage:
Ich sehe ein vermeintliches Problem an, bis ich es ganz und gar akzeptieren kann. Danach ist es möglich, es loszulassen. Im wahrsten Sinne des Wortes.
Meistens leider nicht eher.
In einem gewissen Sinn bilden LOSLASSEN und das berühmte "christliche" VERGEBEN eine Einheit.

Beispiel: Ich wurde als Kind häufig und schwer geprügelt, von meinem Vater. Erst als es mir - unter beratendem Beistand meiner Schwester (oh ja, sie war und ist sehr klug!) - möglich wurde, das Ganze anzusehen, ohne es als "böse" oder "schlimm" zu bewerten, konnte ich aufhören zu hassen, konnte ihm vergeben und all das tatsächlich LOSLASSEN. Ist schon eine ganze Weile her, aber wäre es nicht geschehen, hätte ich nicht wirklich leben können, schon gar nicht erfüllt und hätte ein heftiges Opfer-Muster gespielt, worin ich wiederum - war drauf und dran - zum Täter geworden wäre (Prügeln des eigenen Sohnes, Fortsetzung praktisch). Solange Unvergebenes oder nicht LOSGELASSENES Altes eine Rolle in mir spielt - und das Dumme ist, dass es zu oft nicht mal bewusst ist -, funktioniert nichts im Leben, keine "Universumsbestellung", kein "positives Denken" noch sonst was. (Wird auch immer von den Predigern verschwiegen und ist eines der großen Dilemmas ihrer Gläubigen...)
Sehr ähnlich verhält es sich mit einer Frau, die vielleicht vergewaltigt oder missbraucht wurde.... Sie kann nicht leben, solange sie dem "Täter" nicht tatsächlich vergeben hat!
Sobald aber losgelassen wurde, setzen bereits eine ganze Reihe von unerwarteten "Geschenken" ein...

Herzliche Grüße,
nanabosho



Sonst gehts Dir aber noch gut, was?

:3puke:
 
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Sehr ähnlich verhält es sich mit einer Frau, die vielleicht vergewaltigt oder missbraucht wurde.... Sie kann nicht leben, solange sie dem "Täter" nicht tatsächlich vergeben hat!

Keine Frau kann dem Täter vergeben!
Ohne Wiedergutmachung wird das nie was; auch in 7 Generationen noch nicht.

Ich kann das "du mußt vergeben" schon nicht mehr lesen.
So ein Schwachsinn.
 
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