Hallo!
Nach allem was ich gelesen habe, v.a. Eckhart Tolle "Jetzt!" (kann ich sehr empfehlen) ist es so, dass die meisten Menschen in einer Illusion leben. Sie, ich auch, die meisten von Euch nehme ich mal an auch, fühlen sich als getrennt. Was ihnen zustößt wird unterteilt in gut und schlecht, ständig verheddert man sich in den eigenen Gedanken und lässt Filme ablaufen, wie die Zukunft sein könnte oder es in der Vergangenheit war.
Tolle beschreibt sein Erlebnis der Erleuchtung in etwa so... Fast sein ganzes Leben empfand er eher als negativ und war depressiv, ich glaube er hatte sogar Selbstmordabsichten, weiß ich nicht mehr so genau. Mit ungefähr 30 hatte er ein unglaublich starkes Gefühl, dass es so nicht weitergehen kann und er "mit sich selbst nicht weiterleben kann". Dann kam ihm in den Sinn, "bin ich zwei?" worauf er das Erlebnis der Erleuchtung hatte, wodurch man anscheinend sein Ego verliert oder erkennt, dass es eine Illusion ist... Seitdem lebt er absolut bewusst und nur noch im Moment. Sein Gehirn setzt er ein wie ein Werkzeug und hat kein Problem damit Gedankenleere herzustellen. Ich z.B. habe immer mal wieder das Gefühl mein Gehirn beherrscht mich. Ich denke die meisten von Euch kennen das auch. Er ist fähig alles zu genießen und sich einfach an der Existenz zu freuen. Das Leben ist für ihn eine Art Spiel das Spaß macht, aber er braucht es nicht. Materielle Güter hat er, aber er könnte ohne. Er nimmt an was ist und weiß, dass ALLES genau so, wie es ist gut und richtig ist. Und v.a. spürt er deutlich, dass er obwohl individuell, eins mit allem und jedem ist und dieses Große Ganze zu jeder Zeit perfekt ist. Erleuchtung ist das Ende von allem streben, denn was man sucht hat man schon und man wird es nie in der Zukunft sondern immer nur in der Gegenwärtigkeit finden.
Wir unerleuchteten urteilen, leben selten den Moment und definieren uns oft über materielles oder ein Image oder vielleicht unsere Partner. Ich z.B. habe
einiges über Erleuchtung gelesen und theoretisch verstanden, und ich hatte sogar mal in einem Moment, in dem es mir so schlecht wie nie zuvor ging, ein Gefühl, dass meiner Meinung in diese Richtung geht. Es ging mir so schlecht, dass alles seine Wichtigkeit verlor, die Angst, selbst die Angst zu sterben war weg und irgendwie war ich in einer Art Frieden. Ich kann das leider jetzt gar nicht mehr nachfühlen, denn es hat nicht lange gedauert. Das war Abends, ich schlief "erleuchtet" ein und bin normal wieder aufgewacht ;-)
Ich denke, dass viele dieses Gefühl schon mal gehabt haben.
Der Witz ist, dass man nicht danach streben kann es zu werden, denn streben wiederspricht der ganzen Sache schon. Ein Schlüssel soll die "Hingabe" sein, das "loslassen können".
Es gibt meiner Meinung also durchaus Erleuchtete und einen Unterschied zu nicht erleuchteten. Das Paradox ist, das die Erleuchteten wiederum erkennen, dass es keinen Unterschied gibt... ;-)
Ich kann dazu wirklich das Buch "Jetzt!" von Tolle empfehlen, falls es hier noch nich genannt wurde.
Viele Grüße,
C.
P.S.: Hier noch ein interessanter Link. Dort sind, wenn es noch so ist, Interviews mit Tolle zu finden, die meines Wissens einiges ganz gut erklären. :
http://www.weltinnenraum.de/netzwerke/tolle/tolle_netz.html