Lilith am Mondknoten in 12

Da hakt es schon, Chia.
Du weißt nicht, ob es so ist oder nicht.
Finde es heraus.

Doch, Semil. Ich weiß, dass es so ist.

Das ist richtig. Überraschenderweise ist das aber nur selten der Fall. Die Ursache der Lästereien liegt nicht in der Sache selbst, sondern in ihrer Vermeidungsstrategie- die wird angeklagt. Um bei meinem obigen Beispiel zu bleiben: Hätte ich mir Halstücher umgebunden, hätte es unzählige Kommentare über die Wahl dieser scheußlichen Dinger gegeben. Und warum? Weil ich selber sie nicht hätte leiden können.

Der Fehler war schon im Text mit deinem Beispiel. Du weißt nicht ob "nichts davon geschah". Es hätten sicherlich einige (oder ein) Bekannter/Freund heimlich lästern können (nicht mal mit jemand anderem), wie entstellt du jetzt aussähest mit deiner Narbe.
Du bist kein Telepath. Da eine Narbe am Hals für dich kein Unzulänglichkeits-Grund ist, würde es dich emotional aber nicht betreffen, falls diese Anklage zu dir durchgedrungen wäre.

Bist du sicher? Das kannst du nur behaupten, wenn du dir bereits einige Selbstanklagen bewußt gemacht hast, in einen Läuterungsprozess eingetreten bist und dich geändert hast, so dass die Selbstanklagen gegenstandslos geworden sind. Dann, und erst dann, kannst du einen Vergleich ziehen, welche Anklagen schlimmer sind.

Ja, ich bin sicher. Zu dem Läuterungsprozess kann ich grad nichts sagen, aber: Ich denke, der Mensch ist inherent "perfekt".
Deshalb kein ändern müssen nötig.
 
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Also ich sehe das so:
Man kann sich eine eigene Meinung bilden und darf diese auch vertreten, ohne die der anderen "infrage" stellen zu müssen.
Man kann sich gegen die Meinung/en anderer wehren,
oder diese als Bereicherung/Erweiterung des eigenen Horizonts ansehen.
Natürlich gibt es auch Meinungen mit denen man gar nicht konform geht und das muss man dann auch nicht. Dann darf man seine eigene "dazustellen", wenn man möchte.
Aber es bringt halt wenig den anderen dann dazu bringen zu wollen, sich der eigenen Meinung anschließen zu müssen, das führt ja wieder nur zu Kampf.
Im Sinne von "Ich habe recht und du hast mir jetzt recht zu geben, denn sonst habe ich das Gefühl nicht recht zu haben."
Das ist ja dann aber mein Gefühl und dann sollte ich bei mir schauen, warum ich nicht "überzeugt genug" bin, um meine Meinung auf konstruktive Weise einzubringen, so dass sie allen (auch mir) nützt und nicht beim anderen als "Vorwurf" oder "Widerspruch" ankommt.
Wenn der andere es dann trotzdem als Vorwurf auffasst, dann ist es seins, nicht meins.

Für mich hat jeder seine "Wahrheit" und somit hat jeder recht, aber halt auf seine Weise. Es gibt so viele verschiedene "Wahrheiten" wie es Menschen gibt und ich finde das sehr interessant und bereichernd.

Leben und leben lassen. :)

Einen schönen Tag wünscht
Stern
 
Ja, natürlich ist das ein schwelender Prozess, das bedeutet aber nur, dass die Entscheidung zwischen Verstand und Gefühl immer wieder zugunsten des Gefühls getroffen wird. Das Beklemmungsgefühl ist real, der Verstand protestiert nicht gegen eine empathisch/telepathische Wahrnehmung, er stellt sie nicht in Frage, im Gegenteil, er beginnt damit, Argumente dafür zu suchen.
Versteh' mich nicht falsch, huerta, ich postuliere nicht den freien Willen, den gibt es nicht. Es ist aber ein Missverständnis zu glauben, dass es ohne freien Willen keine Wahl und damit auch keine Entscheidungen gäbe. Anders gesagt: Du konntest nur die Entscheidung treffen, die du getroffen hast. Aber zu sagen, es gab keine Entscheidung, ist unwahr.

Nachtrag:

Wenn du schon zugibst, dass es keinen freien Willen gibt, dann verwende im Zusammenhang mit psychischer Krankheit nicht "Entscheidung". Ich will hier jetzt keine philosophische Grundsatzdiskussion aufrollen, aber zu unterstellen man habe sich für die psychische Krankheit entschieden ist eine Ohrfeige für Jede_n, die unter einer psychischen Krankheit zu leiden hat und addiert zusätzlich zum Leiden Beleidigung.
 
Für mich hat jeder seine "Wahrheit" und somit hat jeder recht, aber halt auf seine Weise. Es gibt so viele verschiedene "Wahrheiten" wie es Menschen gibt und ich finde das sehr interessant und bereichernd.

Das sehe ich nicht so.
Ich glaube, dass es Meinungen gibt, die man trotz Meinungsfreiheit und bei aller Menschenliebe - gerade wegen der Menschliebe - schlicht nicht haben darf: wenn einer diskriminierend und menschenfeindlich und voller Vorurteile daherkommt, ist doch das nicht ok.?!! Dann gibt es andere Meinungen, da ist es weniger offensichtlich, da zählen verschiedene Argumente und Abwägen. Ich glaube nicht, dass Konfliktfreiheit möglich oder auch erstrebenswert ist. Die Frage ist, wie gestritten wird. Sachlich darf es hart auf hart gehen, menschlich gilt Respekt und Toleranz. Finde ich.
 
Das sehe ich nicht so.
Ich glaube, dass es Meinungen gibt, die man trotz Meinungsfreiheit und bei aller Menschenliebe - gerade wegen der Menschliebe - schlicht nicht haben darf: wenn einer diskriminierend und menschenfeindlich und voller Vorurteile daherkommt, ist doch das nicht ok.?!! Dann gibt es andere Meinungen, da ist es weniger offensichtlich, da zählen verschiedene Argumente und Abwägen. Ich glaube nicht, dass Konfliktfreiheit möglich oder auch erstrebenswert ist. Die Frage ist, wie gestritten wird. Sachlich darf es hart auf hart gehen, menschlich gilt Respekt und Toleranz. Finde ich.

Hallo huerta,

hmm Meinungen, die man nicht haben darf...
Solange es nicht meine Meinung ist, bringt es mir doch nix, anderen sagen zu wollen, dass sie diese und jene Meinung nicht haben dürfen, wenn sie diese nunmal offenbar haben.
Es ist doch dieser Mensch selbst, der in dieser seiner Welt leben muss, mit seinen Meinungen über sich und die Welt.

Ich dachte auch mal ich müsse andere unbedingt davon überzeugen, dass ich im Recht bin. Bis mich jemand fragte "Warum läufst du immer und immer wieder gegen dieselbe Mauer? Warum drehst du dich nicht einfach um und gehst deinen Weg und lässt die anderen den ihren gehen."

Und da wurde mir einfach bewusst, wie sinnlos es ist, für mich, andere davon überzeugen zu wollen, mir recht geben zu müssen.

Respekt und Toleranz ist ja nicht nur etwas das ich zu fordern habe, sondern auch etwas das ich geben sollte. Sonst wirds nämlich schwierig.

Es gibt andere die versuchen mir ihre Meinung aufzudrücken.
Aber ich bin es doch selbst, die entscheidet ob ich diese Meinung annehmen mag oder nicht. Ebenso bin ich es selbst, die entscheidet, ob ich mich mit Menschen umgebe, die mit meiner Meinung halbwegs konform gehen. Oder ob ich lieber mit jenen diskutiere, die damit eben nicht konform gehen.
Und im Grunde kann ich auch beides tun. Je nachdem was mir grad entgegenkommt. Aber entscheiden, ob es mir die Zeit und Mühe wert ist, tue ich immer selbst.
 
Nachtrag:

Ich muss korrigieren, erstrebenswert wäre Konfliktfreiheit schon, vielleicht nicht ganz wahrscheinlich?...aber ja, wünschen tät' ichs mir wohl schon, bin müde....

vielleicht habe ich hier jetzt ein wenig aufgerieben und muss einsehen, dass meine eher soziologische Sicht der Dinge nicht hierherpassen bzw. Reibereien entstehen, deshalb ziehe ich mich wohl besser wieder zurück.

Ich danke aber für viele freundliche Worte und mich dünkt, etwas hat sich der Nebel vielleicht doch gelichtet, auch wenn ich nicht genau festmachen kann, woran.

Euch allen einen schönen Tag und sowieso!!

Liebe Grüsse

huerta
 
Hallo huerta,

hmm Meinungen, die man nicht haben darf...
Solange es nicht meine Meinung ist, bringt es mir doch nix, anderen sagen zu wollen, dass sie diese und jene Meinung nicht haben dürfen, wenn sie diese nunmal offenbar haben.
Es ist doch dieser Mensch selbst, der in dieser seiner Welt leben muss, mit seinen Meinungen über sich und die Welt.

Ich dachte auch mal ich müsse andere unbedingt davon überzeugen, dass ich im Recht bin. Bis mich jemand fragte "Warum läufst du immer und immer wieder gegen dieselbe Mauer? Warum drehst du dich nicht einfach um und gehst deinen Weg und lässt die anderen den ihren gehen."

Und da wurde mir einfach bewusst, wie sinnlos es ist, für mich, andere davon überzeugen zu wollen, mir recht geben zu müssen.

Respekt und Toleranz ist ja nicht nur etwas das ich zu fordern habe, sondern auch etwas das ich geben sollte. Sonst wirds nämlich schwierig.

Es gibt andere die versuchen mir ihre Meinung aufzudrücken.
Aber ich bin es doch selbst, die entscheidet ob ich diese Meinung annehmen mag oder nicht. Ebenso bin ich es selbst, die entscheidet, ob ich mich mit Menschen umgebe, die mit meiner Meinung halbwegs konform gehen. Oder ob ich lieber mit jenen diskutiere, die damit eben nicht konform gehen.
Und im Grunde kann ich auch beides tun. Je nachdem was mir grad entgegenkommt. Aber entscheiden, ob es mir die Zeit und Mühe wert ist, tue ich immer selbst.

Du hast vermutlich recht :))), dass es eigentlich selten gelingt, gerade dort, wo es am Notwendigsten erscheint, eine EInsicht zu erzwingen. Aber auch wenn wir alle in unseren Welten leben, wir bleiben nicht darin: Menschen verletzen zum Teil andere durch die Art und Weise wie sie denken und diese Denke zum Ausdruck bringen, und oft sind die Meinungen dahinter strukturell gesellschaftlich vorgegeben, wie z.B. Rassismus oder Sexismus, das ist dann nicht nur das Problem oder die Idee eines Einzelnen und da muss man z. B. Aufklärungsarbeit leisten.
 
Du hast vermutlich recht :))), dass es eigentlich selten gelingt, gerade dort, wo es am Notwendigsten erscheint, eine EInsicht zu erzwingen. Aber auch wenn wir alle in unseren Welten leben, wir bleiben nicht darin: Menschen verletzen zum Teil andere durch die Art und Weise wie sie denken und diese Denke zum Ausdruck bringen, und oft sind die Meinungen dahinter strukturell gesellschaftlich vorgegeben, wie z.B. Rassismus oder Sexismus, das ist dann nicht nur das Problem oder die Idee eines Einzelnen und da muss man z. B. Aufklärungsarbeit leisten.

Menschen verletzen mit ihrer Art zu denken und zu kommunizieren nicht nur andere, sondern eben genauso sich selbst. Sie verurteilen sich damit selbst als Mensch, indem sie eben alle Menschen verurteilen. Und noch nicht erkannt haben, dass sie selbst ihren Anteil dazu beitragen, dass Mensch an sich so verurteilend ist, was sie dann wiederum meinen bekämpfen zu müssen.

Und was Aufklärungsarbeit angeht, da bin ich immer dafür.
Aber auch da gibt es den Unterschied, ob ich andere mit der Brechstange aufklären will oder mit Verständnis.
Und beides zieht halt dann auch je unterschiedliche Re-Aktionen nach sich.

Man kann sich mit Worten gegenseitig (und selbst) bekämpfen oder sich heilen. :)

Alles Liebe Dir! :umarmen:
Stern
 
Menschen verletzen mit ihrer Art zu denken und zu kommunizieren nicht nur andere, sondern eben genauso sich selbst. Sie verurteilen sich damit selbst als Mensch, indem sie eben alle Menschen verurteilen. Und noch nicht erkannt haben, dass sie selbst ihren Anteil dazu beitragen, dass Mensch an sich so verurteilend ist, was sie dann wiederum meinen bekämpfen zu müssen.

Und was Aufklärungsarbeit angeht, da bin ich immer dafür.
Aber auch da gibt es den Unterschied, ob ich andere mit der Brechstange aufklären will oder mit Verständnis.
Und beides zieht halt dann auch je unterschiedliche Re-Aktionen nach sich.

Man kann sich mit Worten gegenseitig (und selbst) bekämpfen oder sich heilen. :)

Alles Liebe Dir! :umarmen:
Stern

Ich werde aber wütend, weil ich Welt und Gesellschaft so scheisse finde. Und diese Wut empfinde ich als eine die nach Gerechtigkeit strebt. Natürlich kann sie gegenüber meinen eigenen Grenzüberschreitungen blind manchen, aber ich finde sie nicht an sich schlecht, sie ist möglicherweise der bessere Teil von mir. Wut als politische Ungeduld.
Dinge schönreden kann nämlich auch eine Form von Gewalt sein, vor allem jenen gegenüber, die in dieser Welt Opfer wurden - die werden dann nämlich um ihre Realität betrogen. Es gibt Dinge, die zu verurteilen sind, alles andere ist der Versuch kognitive Dissonanz aufzulösen. Zudem: du willst auch recht haben, hoffentlich.
 
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Aber @sternja, wisse, dass du natürlich damit recht hast, dass Freundlichkeit sehr wichtig ist und heilsam wirkt, danke dir für deine!!
 
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