Wenn ich an dem Punkt stehe, wo Liebe und Wille als eines erscheint hat sich doch der falsche Wille erledigt(?) Woher kommt also die Bewegung? Es ist seit Jahren mein Knackpunkt, alles läuft leichtfüßig , alles fein, aber es macht faul und nichts ist mehr wirklich spannend.
ja, das chrchr.

Dann gibt es meiner Erfahrung nach mehrere Möglichkeiten:
Die eine ist, dass ich in einer Illusionswelt lebe. Ich habe nur die Augen vor allem schweren, unfeinen, unbeholfenen und stockenden verschlossen.
August Strindberg in einem "Blaubuch" nannte dies die eine der beiden schlimmen Illusionswelten. Übrigens ein interessanter Charakter, hat magisch und mystisch gearbeitet.
Die zweite ist, dass ich in eine neue "himmlische Halle" hineingekommen bin. Beim Betreten jeder himmlischen Halle wird gesagt, dass man zu dieser Art von Haltepunkt kommt. Und es gibt wirklich nichts großartiges zu tun, alles ist flüssig, fein, leicht, reich, saftig. Die Seele darf in diesem wunderbaren Zustand solange verweilen wie sie mag.
Doch halt, du schreibst von einem "Knackpunkt". Also nicht alles in Butter.
Es macht faul, die Spannung ist nicht spürbar. Das ist nicht das Echte. Die Seele hat genug genossen, nun will sie weiter. Es ist der Zustand, in dem eine neue Sehnsucht in der Seele aufkeimt, aber sie reicht noch nicht, um weiterzugehen, um wirklich die Augen zu öffnen und an die Stelle der Wand zu klopfen, die eigentlich eine Tür ist.
Die nächste ist, dass ich wirklich zu einer Art Frieden gekommen bin.
Es ist der Eintritt in die Welt des sechsten Chakra, oder auch der Punkt, an dem Gott die geschaffene Welt betrachtet und sie "sehr gut" findet. Und in dieser Halle, so wird berichtet, sind die Säulen aus Marmor. Und wehe dem, der sich in dieser Halle befindet und nach Wasser fragt. Es gibt kein Wasser hier, es gibt nur diese Säulen aus Marmor. Geronnene Zeit. Gestockte Zeit.
Wer nach Wasser fragt, fällt aus dieser Halle heraus in die zweite Halle.
Du sagst, du hast Ahnungen, Erinnerungen, die nicht aus diesem Leben sind.
Dann erkunde sie. Möglicherweise ist es die Tür die du suchst.
Wenn man - so ganz dumm und modern flachwichsig (*hüstel*) esoterisch gesprochen - sein "Karma" "gelöst" hat, was man in dieser Inkarnation so übernommen hatte, ist es Zeit, wieder da anzuknüpfen, wo man in einer anderen Inkarnation aufhörte. Menschen begegnen mir, die ich aus anderen Leben kenne. Siehe Highlander, da ist viel Wahrheit drin. Den wahren Willen dann jetzt zu tun, den ich in einer anderen Inkarnation nicht tun konnte.
Auch in dieser Ebene gibt es vieles, was Illusion ist, Wunschdenken, etc.
Aber wenn man an dieser Schwelle steht, wo der Wille und die Liebe sich küssen, dann wird man auch durch diese Schleier hindurchschreiten, und andere Menschen finden, die man nicht nur selber wiedererkennt, sondern die einen auch wiedererkennen. Gemeinsame Erinnerungen an Orte, Szenen, Menschen, Welten...
In der Offenbarung des Johannes im sechsten Sendschreiben an die Gemeinde "Philadelphia" wird denjenigen in diesem Zustand nur aufgetragen, dass sie festhalten sollen was sie haben. Eine kleine Kraft haben sie. Welche ist das? Es ist die Kraft der "Philadelphia", der Bruderliebe. Wenn ich doch soweit kommen konnte, und nun in der Glückseligkeit schwebe, was ist mit den anderen? Mein Glück wird erst völlig, wenn ich es teilen kann. Und bitte keine faulen Ausreden, dass die anderen "nicht so weit" wären. Wer "so weit" ist, kann andere auch "so weit" bringen, und wer es nicht kann, der bildet es sich nur ein "so weit" zu sein. Also eine Nagelprobe. Es ergibt sich also daraus, was dir schon von jemand hier gesagt wurde. Du könntest anderen dienen, in Freiwilligkeit.
Denn es ist doch irgendwie einsam, so alleine im Himmel.
