Liebe unter Willen

Wenn ich beim Laufen nicht beachte, wohin ich gehe, komme ich ins Schleudern. Wenn ich die Beine beim Laufen nach Kräften verrenke, komme ich ins Schleudern, sobald mein Instinkt mich dazu zwingen will, sie so zu gebrauchen, wie man Beine gebraucht, wenn man läuft.

Das ist dumm, zumal ein Fußgänger so lange unfrei ist, wie er seinem Instinkt erlaubt, zu bestimmen, wie sich der Körper dabei zu bewegen hat. Gottseidank habe ich den Abyss durchquert und steuere alle meine Muskeln völlig selbstständig. Es war sehr schwierig, aber Magie ist nichts für Pussies. Ich habe viele Jahre studiert und meditiert und unvorstellbar viel Energie investiert, um nun genau das zu tun, was ich auch vorher tat: laufen. Jedoch bin ich jetzt ein Gott und kann mich getrost zur Ruhe setzen, denn obwohl der Kosmos und alle seine Geschöpfe offene Bücher für mich sind und ich in jedermanns Nachttisch kucken könnte, chrchr, bin ich doch viel zu weit entwickelt, um noch so niedere Bedürfnisse zu empfinden. Tut mir leid, so ist es eben.

ist nicht so schlimm, ich hab eh keinen nachttisch...
 
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ja, mich erinnert dieses "dazwischen" immer an die Ähnlichkeit der beiden hebräischen Wörter "beni" und "been", übersetzt "Söhne" und "zwischen".
Sohn sein bedeutet wohl ein Dazwischensein, oder anders formuliert ein sowohl als auch, Menschensohn und Gottessohn.

Eine interessante entsprechung.:)
So habe ich es noch nie gesehen.


du lässt das Ziel einerseits im Nebel, andererseits hast du Wünsche. Kann man so machen.

Ich bin dadurch viel weniger erfolgsorientiert und auf ideen gekommen, die sich praktisch relativ leicht umsetzen liessen. Hätte ich ursp. ziele im auge behalten, hätten sie mich betreffend dieser neuen möglichkeiten blockiert. Es ist ein einsammeln der schätze am wegrand.


das sind deine selbstbegrenzenden Gedanken.

Inwiefern begrenzend? Wenn ich ehrlich bin, habe ich teilweise einblick. Ich halte es aber für anmassend, diese 'infos' (es sind gefühle) zu verwerten. Natürlich beschäftigen sie mich.


ja, es gibt verschiedene Phasen auch innerhalb jedes Menschenlebens.
Die Bibel drückt das so aus, dass Gott zwei oder dreimal an das Herz des Menschen klopft und ihn um Einlass bittet. Zu anderen Zeiten ist das Herz des Menschen dann wie zugenagelt, oder er öffnet sich Gott und lässt ihn hinein, dann wird es spannend.

Wieso sollte er nicht schon immer drin gewesen sein? Ich muss etwas, was bei mir anklopft ja als von mir getrennt wahrnehmen. Was, wenn ich das so nie empfunden habe? Nicht empfinden kann?

es wird so gesagt, dass es kein vorher und nachher gibt, auch nicht in dem, was wir "Zeit" nennen.
Ok.

Ich bin im zusammenhang mit der hier fortlaufenden diskussion nochmals darüber gestolpert:

und M290: vorbehaltlos anzuerkennen, dass das was gerade jetzt geschieht, genau der wahre Wille ist.

der Unterschied liegt in dem möglichen Vorbehalt. Also ne, DAS kann doch nicht der wahre Wille sein, das kann es doch jetzt nicht gewesen sein. Ich löse mich also von dem Vorbehalt, von der Distanz, dem Hintertürchen.
Und es ist immer wieder, jede Sekunde neu, die Frage nach dem Vorbehalt.

Ich weiss jetzt glaube ich erst, was du da sagen wolltest.
Wenn ich diese aussage für mich interpretiere, dann gebe ich mit dem aufgeben des vorbehaltes meine verantwortung vollkommen ab. Es ist im grunde ein sich fügen, in das, was ist, ein unterwerfen ohne weiteren handlungsspielraum, ohne veränderungsmöglichkeit, um den willen Gottes anzunehmen. Hier kommt für mich diese trennung von Gott sehr deutlich zum vorschein.
Wenn er ausserhalb ist, dann sind wir zwei. Mensch denkt, Gott lenkt.
Auf diese weise kann ich gar keinen willen tun, weil er quasi für mich getan wird. Ich gehe so in eine passive rolle.

Hier nun bekomme ich probleme mit der unterscheidung liebe als annahme im magischen kontext, wo man annimmt, um dort den eigenen willen zu tun (liebe unter willen) oder annahme im religiösen kontext, wo man anerkennt, dass das, was gerade geschieht, genau der wahre wille ist. Ersteres wäre selbstbestimmtes vorgehen, zweiteres fremdbestimmt.

Ich finde diesen schmalen grat diskussionswürdig und empfinde deine aussagen, die immer 'beide seiten' berücksichtigen sehr befruchtend. Mir fehlt aber leider das nötige wissen, um dich überall zu verstehen. Es ist bei mir oft eher ein gefühlsmässiges wahrnehmen.

Gute nacht:)
 
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Hoi Api:)

Verstehe den satz gerade nicht.
Meinte eher, dass man mit dem tun des willens i.d.r eine grobe richtung einschlägt oder geleitet wird, die in der eigenen person liegen. Vielleicht spielen ethische prinzipien eine rolle, ev. prägende erfahrungen, glücklicher oder unglücklicher natur oder was weiss ich (eben allenfalls auch dinge, die einem als solche nicht bewusst sind, z.b ein heilsauftag (@Cayden: Wort kam von Abba im zusammenhang mit helfen, ist mir geblieben, drum im bsp. verwendet), etc.). Die liebe als basis des willens 'löscht' ja nicht die ganzen komponenten, die in deiner person liegen, sie stellt nur den winkel auf weit.

Was aber passiert, wenn mein wille mit dem eines andern/anderen, der/die mir am herzen liegt/liegen, zusammentrifft? Beide willen haben geltung, das ist klar. Tun, was man will, ist das ganze gesetz. Nimmt jeder dann ein wenig von seinem willen dem andern zuliebe zurück? Das wäre dann sowas wie dienen der liebe willen, ein sich zurücknehmen. Wäre dann der (göttliche) wille, die bestimmung, auch noch im einklang mit dem universum?
Gradmesser kann doch nur sein, wie zufrieden oder glücklich man ist, bzw. ob es sich intuitiv 'richtig' anfühlt.

wie soll ich sagen...

für mich ist die tatsache dass etwas nicht klappt in meinem leben kein grund um anzunehmen, ich habe meinen wahren willen verpasst.
der wahre wille manifestiert sich für mich jederzeit, sekunde für sekunde. und da ist für mich
job 1: alles annehmen, lieben, auch wenns doofes krempelzeugs (schlechte männerchöre die deutsche schlager lieben :D, wovon, ihre begeisterung find ich eben auch schon wieder herzig) oder tief schmerzhafte erfahrungen sind. das wäre dein weitwinkel :)
job 2: hingucken, to face it, und schauen wo und wie ich mich auf für mich angenehmere gleise bringen kann. das wäre meine gärtnerin.

es ist ein spiel.
falschen willen im sinne von "mich selber verpassen" gibt es für mich nicht. obwohl es tonnenweise falsche entscheidungen gibt, wo dann job 1 wieder gefragt ist :D

deshalb auch: wenn menschen, seien dies freunde, arbeitspartner, liebespartner zusammen sein wollen und deshalb kompromisse finden müssen, ist es ihr wahrer wille wenn sie das tun, oder auch ihr wahrer wille wenn sie das nicht tun und konsequenterweise auseinander gehen. das universum klingt eh :)

...hach, ich liebe obertonsingen!

:umarmen:

nachtibus!

api
 
Zuletzt bearbeitet:
Guten morgen Api,

Zurechtdrehen kann man sich alles natürlich auch ;), was nicht passt wird passend gemacht. Hat aber nichts mit diesem Unterforum zu tun.

lg und schönen Tag.
 
Wer fremdbestimmt ist, ist nicht er selber. So wird der Wille immer wieder mit den Zielen anderer kollidieren.





Habe die Korrektur gelesen.

Ok, oder man geht davon aus, das es keine Fremdbestimmung gibt und man mit seiner eigenen Maske ( Persona) kollidiert. Das mag man dann zum Wahren Willen zählen, welcher Dir mitteilt " Du hast kein Recht.."
 
Ich weiss jetzt glaube ich erst, was du da sagen wolltest.
Wenn ich diese aussage für mich interpretiere, dann gebe ich mit dem aufgeben des vorbehaltes meine verantwortung vollkommen ab. Es ist im grunde ein sich fügen, in das, was ist, ein unterwerfen ohne weiteren handlungsspielraum, ohne veränderungsmöglichkeit, um den willen Gottes anzunehmen. Hier kommt für mich diese trennung von Gott sehr deutlich zum vorschein.
Wenn er ausserhalb ist, dann sind wir zwei. Mensch denkt, Gott lenkt.
Auf diese weise kann ich gar keinen willen tun, weil er quasi für mich getan wird. Ich gehe so in eine passive rolle.

Hier nun bekomme ich probleme mit der unterscheidung liebe als annahme im magischen kontext, wo man annimmt, um dort den eigenen willen zu tun (liebe unter willen) oder annahme im religiösen kontext, wo man anerkennt, dass das, was gerade geschieht, genau der wahre wille ist. Ersteres wäre selbstbestimmtes vorgehen, zweiteres fremdbestimmt.

nein, so kommt man nicht weiter, wenn man eine Trennung von Gott sieht.
so es wahrzunehmen, bedeutet schon awoda sara, Götzendienst.
Gott ist nicht außerhalb. Wenn das so wäre und ich dann alles was geschieht annehmen muss weil es eben von Gott, von außerhalb kommt, dann ist es Baalsdienst. Baal ist "Herr" im Despotensinne. Der diktiert, und ich als Sklave mus spuren. Das ist noch viel schlimmer als "Mensch denkt, Gott lenkt" (da wären ja nur die guten Dinge gemeint, Gott als "guter Weltenlenker", aber was wäre dann mit Unfällen? Hat auch da der gute Gott gelenkt? An der Stelle entartet es eben in Despotismus). An der Stelle sage auch ich: Non serviam.
Aber wem will ich so nicht dienen? Meiner Vor-stellung von Gott als einem außerhalb befindlichen Despoten.
 
Ist das:
Ok, oder man geht davon aus, das es keine Fremdbestimmung gibt und man mit seiner eigenen Maske ( Persona) kollidiert. Das mag man dann zum Wahren Willen zählen, welcher Dir mitteilt " Du hast kein Recht.."

das:?

Meinte eher, dass man mit dem tun des willens i.d.r eine grobe richtung einschlägt oder geleitet wird, die in der eigenen person liegen. Vielleicht spielen ethische prinzipien eine rolle, ev. prägende erfahrungen, glückliche oder unglückliche..

zitat Abbadon
Das mag man dann zum Wahren Willen zählen, welcher Dir mitteilt " Du hast kein Recht...

Wenn jede maske gleich viel zu sagen hat, kann ich dann einen einzigen, wahren willen eruieren? Kennt der eigene willen eine begrenzung, wenn er auf den eines andern trifft? Ich nehme an, das prinzip ist radikal. Wie realistisch ist das ganze, wenn jede maske was zu melden hat?
 
nein, so kommt man nicht weiter, wenn man eine Trennung von Gott sieht.

Es hört sich im religiösen sinn für mich eben oft so an. Jemand, der unerreichbar ist, mit dem man nicht verbunden sein kann und darf, ausser man erfüllt bestimmte kriterien oder reiht sich irgendwo ein.

Aber wem will ich so nicht dienen? Meiner Vor-stellung von Gott als einem außerhalb befindlichen Despoten.

:)

Einen schönen tag euch:)
 
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Ok, oder man geht davon aus, das es keine Fremdbestimmung gibt und man mit seiner eigenen Maske ( Persona) kollidiert. Das mag man dann zum Wahren Willen zählen, welcher Dir mitteilt " Du hast kein Recht.."


Eine Fremdbestimmung fängt schon im Kindesalter an, ist nicht für jeden leicht zu verstehen warum er bestimmte Dinge überhaupt tut, bzw hinterfragt das der gewöhnlich Typ gar nicht erst.
Ja die Maske, letztlich auch egal, alles was man nicht selber ist eckt an, kollidiert.
 
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