S
Sansara
Guest
Hallo ihr alle,
was ich gestern aufgeschrieben habe, sind meine ganz ehrlichen und spontanen Empfindungen, wenn ich so etwas höre.
Diese Selbstjustiz, dieser Hass, der da aus den Menschen spricht, den verstehe ich einfach nicht und empfinde ihn als schlimm. Ein Ventil für unterdrückten Hass? Lenkt das von eigener Schuld ab?
Man will, dass der Frau möglichst Schlimmes angetan wird für ihre Tat.
Todesstrafe.
Folter.
Lebenslang bei Wasser und Brot.
Bin ich denn mit solchen Wünschen ein besserer Mensch als der echte Mörder? Und vor allem: Macht das die Kinder wieder lebendig?
Ich vermute, dass kein Mensch als Mörder auf die Welt kommt. Ich vermute, dass diese Frau schwer traumatisiert worden ist. Ob sie schuldfähig ist oder nicht, das werden Experten klären müssen. Da halte ich mich raus mit Urteilen.
Seht euch das doch bitte mal an: Eine Schwangerschaft ist verdammt anstrengend (ich bin selber Mutter), eine Geburt ist schlimmster Schmerz. So ein Neugeborenes ist Teil der Mutter. Diese Frau kann einfach keine Empfindungen für sich und ihren Körper haben! Sie ist vollkommen von der Liebe abgeschnitten.
Ja, es gibt Telefonnummern, wo solchen Menschen geholfen wird. Aber natürlich haben diese Menschen nicht die Kraft, dort anzurufen. Außerdem dürft ihr nicht von eurem geistigen Horizont ausgehen. Es gibt Menschen, die bei Ernährungshotlines anrufen und besorgt sind, dass sie zunehmen, wenn sie zu viel Wasser trinken.
Ich will gar nicht weiter über die Psyche dieser Frau spekulieren.
Aber die muss ziemlich kaputt sein. Und dann diese Frau als Sündenbock, den man sadistisch quälen will (ich hab da außerhalb des Forums erschreckende Sachen gehört), das verstehe ich nicht. Die Frau ist Teil einer Gewaltspirale. Erst Opfer, dann Täterin (wie gesagt, wie weit ihre bewusste Täterschaft geht, ist Sache von Experten). Und so eine Gewaltspirale lässt sich 1. nicht mit weiterer Gewalt und/oder Hass brechen und 2. hat sie einen tieferen Ursprung als die Kindsmorde.
Schon Jesus sagte (und Elke weiter oben auch
), als es um die Steinigung einer Ehebrecherin ging: "Der von euch, der ohne Schuld ist, der werfe den ersten Stein."
Wir tragen z.B. alle Klamotten, die von Kindern in der so genannten Dritten Welt genäht worden sind. Das ist nicht so offensichtlich wie ein Kindsmord, aber diese Kinder werden viele Stunden am Tag in dunkle Räume gefesselt.
Und beim nächsten Schluck Latte macchiato: Auf Kaffeeplantagen werden Sklaven gehalten. Gleiches gilt für Bananenplantagen. Das sind keine Märchen.
Da kann selbst ein kritischer Konsument nicht gegen angehen. Wir sind in die dunklen Machenschaften der GLobalisierung verwickelt.
Und ebenso sind wir Teil einer Gesellschaft, in der eine Frau unbehelligt 9 Kinder austragen, gebären und umbringen kann.
Wenn man sich jetzt diese Frau als Schuldige rauspickt, dann dreht man die GEwaltspirale weiter. Besser wäre es, mal zu gucken, was man so vor der eigenen Haustür machen kann. Vielleicht mal dem Obdachlosen einen Apfel schenken oder der grimmigen Verkäuferin ein Lächeln. Fair trade Kaffee kaufen. Viel kann man nicht machen. Aber man kann etwas machen.
Dann hatte ich noch geschrieben, dass ich mich hingegen nicht für die Lebensumstände von KZ-Aufsehern erwärmen kann, die ja vielleicht auch traumatisch waren. Ja, das war eine Frage, die kann ich selber nicht beantworten. Da kommt bei mir auch der Hass hoch, die will ich auch steinigen. Für die Mitgefühl oder die als Teil einer Gewaltspirale zu sehen, ist mir unmöglich.
LG von Sansara
was ich gestern aufgeschrieben habe, sind meine ganz ehrlichen und spontanen Empfindungen, wenn ich so etwas höre.
Diese Selbstjustiz, dieser Hass, der da aus den Menschen spricht, den verstehe ich einfach nicht und empfinde ihn als schlimm. Ein Ventil für unterdrückten Hass? Lenkt das von eigener Schuld ab?
Man will, dass der Frau möglichst Schlimmes angetan wird für ihre Tat.
Todesstrafe.
Folter.
Lebenslang bei Wasser und Brot.
Bin ich denn mit solchen Wünschen ein besserer Mensch als der echte Mörder? Und vor allem: Macht das die Kinder wieder lebendig?
Ich vermute, dass kein Mensch als Mörder auf die Welt kommt. Ich vermute, dass diese Frau schwer traumatisiert worden ist. Ob sie schuldfähig ist oder nicht, das werden Experten klären müssen. Da halte ich mich raus mit Urteilen.
Seht euch das doch bitte mal an: Eine Schwangerschaft ist verdammt anstrengend (ich bin selber Mutter), eine Geburt ist schlimmster Schmerz. So ein Neugeborenes ist Teil der Mutter. Diese Frau kann einfach keine Empfindungen für sich und ihren Körper haben! Sie ist vollkommen von der Liebe abgeschnitten.
Ja, es gibt Telefonnummern, wo solchen Menschen geholfen wird. Aber natürlich haben diese Menschen nicht die Kraft, dort anzurufen. Außerdem dürft ihr nicht von eurem geistigen Horizont ausgehen. Es gibt Menschen, die bei Ernährungshotlines anrufen und besorgt sind, dass sie zunehmen, wenn sie zu viel Wasser trinken.
Ich will gar nicht weiter über die Psyche dieser Frau spekulieren.
Aber die muss ziemlich kaputt sein. Und dann diese Frau als Sündenbock, den man sadistisch quälen will (ich hab da außerhalb des Forums erschreckende Sachen gehört), das verstehe ich nicht. Die Frau ist Teil einer Gewaltspirale. Erst Opfer, dann Täterin (wie gesagt, wie weit ihre bewusste Täterschaft geht, ist Sache von Experten). Und so eine Gewaltspirale lässt sich 1. nicht mit weiterer Gewalt und/oder Hass brechen und 2. hat sie einen tieferen Ursprung als die Kindsmorde.
Schon Jesus sagte (und Elke weiter oben auch
Wir tragen z.B. alle Klamotten, die von Kindern in der so genannten Dritten Welt genäht worden sind. Das ist nicht so offensichtlich wie ein Kindsmord, aber diese Kinder werden viele Stunden am Tag in dunkle Räume gefesselt.
Und beim nächsten Schluck Latte macchiato: Auf Kaffeeplantagen werden Sklaven gehalten. Gleiches gilt für Bananenplantagen. Das sind keine Märchen.
Da kann selbst ein kritischer Konsument nicht gegen angehen. Wir sind in die dunklen Machenschaften der GLobalisierung verwickelt.
Und ebenso sind wir Teil einer Gesellschaft, in der eine Frau unbehelligt 9 Kinder austragen, gebären und umbringen kann.
Wenn man sich jetzt diese Frau als Schuldige rauspickt, dann dreht man die GEwaltspirale weiter. Besser wäre es, mal zu gucken, was man so vor der eigenen Haustür machen kann. Vielleicht mal dem Obdachlosen einen Apfel schenken oder der grimmigen Verkäuferin ein Lächeln. Fair trade Kaffee kaufen. Viel kann man nicht machen. Aber man kann etwas machen.
Dann hatte ich noch geschrieben, dass ich mich hingegen nicht für die Lebensumstände von KZ-Aufsehern erwärmen kann, die ja vielleicht auch traumatisch waren. Ja, das war eine Frage, die kann ich selber nicht beantworten. Da kommt bei mir auch der Hass hoch, die will ich auch steinigen. Für die Mitgefühl oder die als Teil einer Gewaltspirale zu sehen, ist mir unmöglich.
LG von Sansara