mal was zur kunst:
"In einem Steinbottich mit algengrünem Wasser schwimmen Kaulquappen. In einer größeren Wasserpfütze zwischen umgewehten Stämmen und abgesägten Ästen sind die Mückenlarven schon so weit gewachsen, dass man sich freut, so früh da zu sein und nicht erst später, wenn die Biester nur noch unser Blut wollen. Darum schreien die zu dieser Jahreszeit notorischen Vögel ihre Lieder, und das Bienenvolk auf dem Kopf der liegenden Frauenskulptur arbeitet eher träge als emsig. Natürlich frisst hier der eine den anderen, natürlich hat der Zyklus der Zeit der Kaulquappen nichts mit dem der Pflanzen außerhalb des Bottichs zu tun. Es gibt hier alle möglichen Antagonismen, aber es gibt keine Dialektik und keinen großen Dirigenten, der alles einem Ziel zuführt. Es gibt auf Huyghes Lichtung Beziehungen, auch Regeln, aber keine Gesetze, die die Zeit der Enten mit der der Mücken oder der Besucher synchronisieren. Das ist ziemlich groß und hätte des Hinweises, dass hier auch mit bewusstseinsverändernden Pflanzen im Kreis der Bienen experimentiert wird, nicht bedurft, um genauso zu wirken."
Cord Riechelmann (FAZ) zu Pierre Huyghes Installation in der Parkaue anlässlich der (d)OCUMENTA13
ich habe das für mich wichtigste gemarkert, weil ich es als magischen schlüssel begreife
grüsslies
b.