Damour
Sehr aktives Mitglied
In der Threadüberschrift steht es ja als Frage, ob ALLE so sind... worauf man leicht, sogar ganz leicht, ohne schlechtes Gewissen antworten kann: Nein.
Deshalb ist die Fragestellung an sich nicht unzulässig... Jede Frage hat ihre Berechtigung, auch deine Gegenfrage
... deine Bilder, 1OJa8 ... so du dich nicht zu den Verrückten und Liebessehnsüchtigen zählst... sind in meinen Augen Kunst... du bist ein Künstler... eher angekommen im Detail... in dir... vielleicht... aber dein Gefühl dazu, das kannst nur du selbst bestimmen... mit deinen eigenen Worten... so du magst und überhaupt ein Bedürfnis danach besteht...
Künstler, die angekommen sind... hört sich irgendwie seltsam an... weils es vielleicht auch nicht immer ganz stimmig ist, da das Leben ein ständiger Wandel ist... außer, man ist vielleicht ein Künstler, der sich bei den zahlreichen wundervollen, erlebten, gelebten und auch erlittenen Tagen seines Lebens bereits bedankt... manche haben dieses Glück früher... sind der Fels in der Brandung für jeden werdenden... oder nein, sie können es sein... so sie es wollen und ihr Fokus nicht fixiert ist...
Vielleicht beinhaltet das 'Verrückt' und das 'Liebessehnsüchtig' in sich ein noch nicht Angekommensein... eine gewisse Zerrissenheit, auch Lebenszerrissenheit, die oftmals in der Kunst als Nicht-Angekommen zu spüren ist... hm... du hättest die Frage sicherlich anders gestellt... weil du in dir eventuell nicht solch eine große Zerrissenheit spürst... oder gar keine... wer weiß das schon..., außer du selbst... Solch eine Zerrissenheit ist nichts schlechtes... trägt sie doch sehr viel Spannung in sich... jetzt kommt es natürlich darauf an, von welcher Seite her man das Wort Spannung betrachten möchte...
Ein noch nicht Angekommen-Sein... in welchen Worten sich dieses am Ende findet... und auch wenn die Kunst eines Menschen sich ein Leben lang ändert... so gibt es da in der Klarheit doch extreme Unterschiede... finde ich... sie spiegeln die Innenwelt desjenigen wieder... meine persönliche Meinung... in einer Zeit, wo Spiritualtität ein gesellschaftliches zweites Standbein geworden ist... kann ich mir sehr gut vorstellen, dass es sehr wohl viele, nicht alle, aber viele Künstler gibt, die in sich 'noch' zerrissen sind... und die diese Welt als verrückt ansehen, spüren, weil diese sich gar nicht so nach Wärme anfühlt...
Ich glaube... dass in der Fragestellung eine tiefe Sehnsucht nach Ankommen steckt, nach einem Finden, einem Sich-Finden, auch gemeinsam.
Hm... meine Sicht ist natürlich nicht für jeden stimmig... und das ist okey so
Da stellt sich mir die Frage, gibt es überhaupt ein Ankommen, sei es als Mensch, der Künstler ist, oder nicht?
Ich fühle mich definitiv anders als vor zehn Jahren zum Beispiel.... da war meine innere Zerissenheit so stark, dass ich gar nichts mit mir anfangen konnte.... mein Leben war pures Verweigern und Stagnation....
als ich den Weg zum Tanz und Gesang wiederfand, hat sich auch ein innerlicher Prozess in Gang gesetzt.
Vielleicht ist es eben eine Art Ventil der Selbstfindung.
Aber angekommen bin ich noch lange nicht.
Finde das allerdings nicht schlimm. Es ist eben eine Reise und in der Musik finde ich einen Weg, immer wieder loszulassen, einfach zu Sein, die, die ich nunmal bin zu diesem Zeitpunkt.
Das, was du, Huata, beschrieben hast, mit dem angekommenen Künstler, der sich so quasi "bedankt" hört sich toll an.
Aber wie kommt man an?
Und was passiert dann?