Ich glaube, es hat vor allem mit Identifikation zu tun.
Beispiel: Ein Kind das weder viel Wissen noch viel Erfahrung hat, ist sehr mit seinen Bezugspersonen identifiziert. Nehmen wir als Beispiel einfach einen kleinen Jungen für den Papa der absolute Held ist. Wenn dieser Junge nun einen Konflikt mitbekommt, wird es nicht am Heldenstatus des Vaters zweifeln solange er ihn nicht versteht.
Derselbe Junge mit 20 kann nach wie vor ein super Verhältnis zum Vater haben, aber trotzdem differenzieren. Er kann dann unterscheiden zwischen seiner persönlichen Beziehung zum Vater und den Handlungen des Vaters und wie er die einschätzt.
Es hat m.A.n. mit charakterlicher Reife zu tun und die nimmt zu je weniger ein Mensch mit etwas oder anderen identifiziert ist. Und auch viele Erwachsene haben je nach Person und/oder Thema diese Reife nicht, können sich nicht distanzieren und dann nicht differenzieren, wollen Wahrheiten dann auch nicht sehen und wahr haben. Hitler ist wieder ein gutes Beispiel: Das berühmte "Davon hat der Führer sicher nichts gewusst" ist ein Beispiel.
Aber Identifikation muss sich nicht direkt auf Personen beziehen. Trump z.B. wurde nicht gewählt weil er direkte Identifikation herstellte. Er nutzte die Identifikation die als Wut und Frustration auf das Establishment da war, denn auch Feindbilder und der Kampf dagegen wirken identifizierend. Trump ist nur das Symbol und Symptom jener Wut. Und letzteres, die Wut selbst, ist vollkommen verständlich und hat handfeste Gründe. Aber Trump zu glauben und darauf zu hoffen, er sei eine Lösung oder wisse den Weg... ist naiv.