Könnt ihr mir helfen, diesen Empathen zu verstehen?

Aber zurück zum Thema. Dat @Salusa denkt sonst noch, wir haben wirklich einen am Keks.
Jedenfalls, klar, gibt es alles, es gibt nicht nur Familien-, sondern auch Länder-Karma.
Kaum zu glauben, aber is so. Letztlich ist immer die Frage, gehöre ich hier wirklich
her, oder wurde ich irgendwann von 'nem Ufo ausgesetzt?

Wenn ich so garnicht wie meine Eltern bin, sogar eher (mehr) wohlgeraten,
einen völlig anderen Brain habe und sonst auch nicht zu meinen
Geschwistern passe? Hmm, Wildfang? Elsa, frei geboren?



 
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Aber zurück zum Thema. Dat @Salusa denkt sonst noch, wir haben wirklich einen am Keks.
Jedenfalls, klar, gibt es alles, es gibt nicht nur Familien-, sondern auch Länder-Karma.
Kaum zu glauben, aber is so. Letztlich ist immer die Frage, gehöre ich hier wirklich
her, oder wurde ich irgendwann von 'nem Ufo ausgesetzt?
Ich bin davon überzeugt, dass Länder auch ihr eigenes Karma haben, wie auch viele andere Gruppen. Ich glaube auch, jede religiöse/spirituelle Richtung hat auch ihr eigenes Karma.
 
Wahrscheinlich hat deine Familie Glück gehabt. Es gib Familien in denen die Großmütter mehrmals vergewaltig wurden, von verschiedenen Männern, oder Großeltern die jemanden haben leiden oder sterben sehen oder sie haben auch viele tote Menschen sehen müssen, die teilweise auch extrem verstümmelt waren. So was kann niemals einfach so an einem vorbeigehen, das hinterlässt tiefe Spuren. Es kann eine Folge davon sein, dass eine Familie sich ausschließlich nur noch auf die schönen Dinge im Leben fokussiert, weil sie nie wieder an diesen Krieg erinnert werden wollen.

Diese Einstellung können sie auch an ihre Kinder "vererben", bzw. lernen die Kinder den Umgang mit verschiedenen Sachen von ihren Eltern oder schaue es sich von ihnen ab. Das wäre eine Antwort darauf, warum viele Menschen so oberflächig sind, weil sie nie gelernt haben die Realität zu sehen, warum man einem nicht zu nahe tritt, obwohl es doch besser wäre sich näher kennen zu lernen, warum wir oft unangenehm schweigsam beisammen sitzen und dabei nie wirklich etwas wichtiges ansprechen, wie zum Beispiel Gefühle. Es ist heute nachgewiesen das Traumas, bzw. die Art wie man mit tiefen persönlichen Problemen umgebt, an die Kinder weiter gegeben werden. Sie lernen von ihren Eltern, von solchen Problemen abstand zu nehmen und sie am Besten zu vergraben.
Ich gebe dir vollkommen recht, liebe Manashkin, die beste Freundin meiner Mutter war so ein Vergewaltigungsopfer, die ihr Leben lang keinen Mann an sich ran ließ. Auch in unserem Dorf sind fürchterliche Dinge geschehen (meine Mutter konnte unfassbar gut erzählen), aber in unserer direkten Familie sind alle verschont geblieben. Bei meinem Vater war es etwas anders, er war aus Allenstein in Ostpreußen und hat alles verloren, sogar die einzigen Fotos sind in seinem Panzer verbrannt. Er war hinter feindlichen Linien allein und dann jahrelang in russischer Gefangenschaft, bis er wieder frei war und in der Eifel gelandet ist - nach Hause konnte er ja nicht mehr. A48ußer mit meiner Mutter hat er nie über den Krieg geredet, er war ein feinfühliger Mensch und muss fürchterlich unter dem Ganzen gelitten haben - und doch war er der liebevollste und sanfteste Vater, den man sich wünschen konnte.

Beide waren dann sehr engagiert, obwohl sie wirklich viel gearbeitet haben. Mein Vater hat unser Häuschen fast im Alleingang gebaut, den Sportverein in unserem Dorf wieder aufgebaut, sich sehr für die Jugend eingesetzt und sich als Betriebsratsvorsitzender total für die Mitarbeiter eingesetzt - neben seiner 48-Stunden Woche. Ich habe keine Ahnung, wie er das geschafft hat - aber er hat es geschafft.

Meine Mutter war morgens im Weinberg und hat mittags den Haushalt ohne Elektrogeräte geschmissen und jede freie Minute damit verbracht, mit uns zu spielen,, zu lachen und zu singen. Sie war der fröhliche und temperamentvolle Part und hat uns die Liebe zur Natur und den Tieren vermittelt.

Sie haben mit Sicherheit davon profitiert, dass sie bis zum letzten Tag ineinander verliebt waren, aber es lag auch in ihrer Natur - die Schwestern meiner Mutter waren anders, eine eher auf sich bezogen und die andere eher ein bisschen matronenhaft. Meine Mutter war die Rebellin, sie war z.B. die erste Frau, die in unserem Dorf Hosen getragen hat, später war sie Spielführerin in unserer Frauenmannschaft und überhaupt kaum zu bremsen - wo sie helfen konnte, hat sie geholfen.

Natürlich spielen auch familiäre Traumata eine Rolle, aber auch die Persönlichkeit eines Menschen tut das ihre dazu, das haben diese zwei Menschen uns vorgelebt. Die zwei waren einfach klasse, überaus klug und extrem dankbar für das, was sie (überlebt) hatten. Ich glaube, dass wir unfassbares Glück mit dieser kleinen Familie gehabt haben. Je älter ich werde, umso bewusster ist mir das.

Meine Mammi in jungen Jahren:
Mammi mit dem Schifferklavier 0 39.jpg

Mit uns:

02 Mammi 29-1 - Kopie.jpg

Und Pappi mit uns:

01 Pabbi 01.webp

So - nu aber genug offtopic, sorry, ich konnte mal wieder nicht an mich halten :)
 
Ich gebe dir vollkommen recht, liebe Manashkin, die beste Freundin meiner Mutter war so ein Vergewaltigungsopfer, die ihr Leben lang keinen Mann an sich ran ließ. Auch in unserem Dorf sind fürchterliche Dinge geschehen (meine Mutter konnte unfassbar gut erzählen), aber in unserer direkten Familie sind alle verschont geblieben. Bei meinem Vater war es etwas anders, er war aus Allenstein in Ostpreußen und hat alles verloren, sogar die einzigen Fotos sind in seinem Panzer verbrannt. Er war hinter feindlichen Linien allein und dann jahrelang in russischer Gefangenschaft, bis er wieder frei war und in der Eifel gelandet ist - nach Hause konnte er ja nicht mehr. A48ußer mit meiner Mutter hat er nie über den Krieg geredet, er war ein feinfühliger Mensch und muss fürchterlich unter dem Ganzen gelitten haben - und doch war er der liebevollste und sanfteste Vater, den man sich wünschen konnte.

Beide waren dann sehr engagiert, obwohl sie wirklich viel gearbeitet haben. Mein Vater hat unser Häuschen fast im Alleingang gebaut, den Sportverein in unserem Dorf wieder aufgebaut, sich sehr für die Jugend eingesetzt und sich als Betriebsratsvorsitzender total für die Mitarbeiter eingesetzt - neben seiner 48-Stunden Woche. Ich habe keine Ahnung, wie er das geschafft hat - aber er hat es geschafft.

Meine Mutter war morgens im Weinberg und hat mittags den Haushalt ohne Elektrogeräte geschmissen und jede freie Minute damit verbracht, mit uns zu spielen,, zu lachen und zu singen. Sie war der fröhliche und temperamentvolle Part und hat uns die Liebe zur Natur und den Tieren vermittelt.

Sie haben mit Sicherheit davon profitiert, dass sie bis zum letzten Tag ineinander verliebt waren, aber es lag auch in ihrer Natur - die Schwestern meiner Mutter waren anders, eine eher auf sich bezogen und die andere eher ein bisschen matronenhaft. Meine Mutter war die Rebellin, sie war z.B. die erste Frau, die in unserem Dorf Hosen getragen hat, später war sie Spielführerin in unserer Frauenmannschaft und überhaupt kaum zu bremsen - wo sie helfen konnte, hat sie geholfen.

Natürlich spielen auch familiäre Traumata eine Rolle, aber auch die Persönlichkeit eines Menschen tut das ihre dazu, das haben diese zwei Menschen uns vorgelebt. Die zwei waren einfach klasse, überaus klug und extrem dankbar für das, was sie (überlebt) hatten. Ich glaube, dass wir unfassbares Glück mit dieser kleinen Familie gehabt haben. Je älter ich werde, umso bewusster ist mir das.

Meine Mammi in jungen Jahren:
Anhang anzeigen 136992

Mit uns:

Anhang anzeigen 136993

Und Pappi mit uns:

Anhang anzeigen 136995

So - nu aber genug offtopic, sorry, ich konnte mal wieder nicht an mich halten :)
Danke für deine Offenheit, das ist nicht so gewöhnlich. Es ist schön auch mal schöne Erlebnisse zu lesen, die muss man ja auch Wertschätzen zwischen den ganzen Problemen. :) Dein Pappa scheint ein knuffiger Mensch zu sein. :LOL:
 
Ich denke nicht, dass Wandersocke ausschließlich nur die schönen empfindungen gemeint hatte. Ich denke er meinte auch die, die nicht so schön sind, wie Trauer oder Angst. Für die man heute mehr tolleranz hat und die man heute auf verschiedenen arten ausleben und auch therapieren kann.
Natürlich! Ich wertschätze @wandersocke enorm und finde es einfach so großartig, weil Wandersocke und ich vieles ähnlich sehen - aber dennoch erleben wir manches total unterschiedlich. Aber genau das ist es, was mich so fasziniert, diese Vielfalt in den Menschen, vor allem dann, wenn auch die nötige Toleranz vorhanden ist, das anders-Sein in einem Gegenüber wertzuschätzen. Menschen sind unglaublich spannende Geschöpfe! 😍

Jetz ist die Frage, hatte deine Familie auch Zeit für deine Probleme? Kennst du die Erlebnisse überhaupt alle, die deine Eltern oder deine Großeltern im Krieg gemacht haben, oder warum gehst du Menschen grundsätzlich auch aus dem Weg? Das hat ja auch einen Grund. ;)
Beide hatten immer Zeit für uns und unsere Probleme, ich hatte einfach ein RIESENglück, in diese Familie hineingeboren zu sein. Dass ich lieber alleine bin, hat nichts mit einem Kindheitstrauma zu tun, ich denke vielmehr, dass mir meine Kindheit die Kraft und das Urvertrauen gegeben hat, heute so anders sein zu dürfen, wie ich es eben bin. Und dass ich mir genug bin, liegt wohl auch an dem Weg, den ich eingeschlagen habe - aber auch hat seine Ursprünge in meiner Kindheit.

Meine Mutter hat auf Konventionen gesch***** und am Karfreitag ist sie mit mir auf den Friedhof gegangen und hat gewartet, bis alle aus der Kirche raus waren - und hat sich dann mit mir reingeschlichen. und dann musste ich nicht stillsitzen (ein Horror für mich), sondern konnte überall hinlaufen und sie hat mir den Kreuzweg anhand der Bilder mit ihren Worten erklärt. Auch an Weihnachten hat sie mich mitgenommen und ich durfte die Figuren in der Krippe anfassen und alles fragen, was ich wissen wollte.

Aber als ich 16 war, hat sie mir mal gesagt, dass man das, was Jesus sagte, heute gar nicht mehr so genau nehmen könne - und im gleichen Augenblick hat alles in mir gebrüllt "Doch!". Ich hab das zwar nicht laut gesagt und es hat noch 31 Jahre gedauert, bis ich es wahr machte, aber ich habs nie vergessen. Ich war halt schon als Kind bizzli anders, aber ich hab mich lange irgendwie angepasst (unbewusst). Vielleicht war ich ja deswegen so eine Wilde, ich bin irgendwie immer gegen alles angerannt, ohne zu wissen, wieso eigentlich. Mit einem weniger festen Grundgerüst aus meiner Kindheit wäre ich mit einiger Sicherheit daran zerbrochen. Bin ich aber nicht - meinen Eltern sei Dank! ❤️❤️❤️
 
Aber zurück zum Thema. Dat @Salusa denkt sonst noch, wir haben wirklich einen am Keks.
Jedenfalls, klar, gibt es alles, es gibt nicht nur Familien-, sondern auch Länder-Karma.
Kaum zu glauben, aber is so.

Absolut! :thumbup:

Letztlich ist immer die Frage, gehöre ich hier wirklich
her, oder wurde ich irgendwann von 'nem Ufo ausgesetzt?

Mit eigenen Flügeln verflogen. Oder wir waren verabredet - auch mit einigen anderen selthaften Leutchen.
Man weiß es nicht...

Wenn ich so garnicht wie meine Eltern bin, sogar eher (mehr) wohlgeraten,
einen völlig anderen Brain habe und sonst auch nicht zu meinen
Geschwistern passe? Hmm, Wildfang? Elsa, frei geboren?



Ich weiß es nicht, auf jeden Fall bist du sehr speziell, das warst du auch schon vor 20 Jahren - vermutlich dein ganzes Leben lang. In diesem Forum gibts auch noch ein paar andere sehr spezielle Menschleins, die ich sehr schätzen gelernt habe. Vielleicht doch verabredet...?
 
Vielleicht doch verabredet...?
Hab so langsam wirklich das Gefühl.
Die große Zusammenkunft?

Es trifft sich immer der, der sich schon lange kennt?
Gleiche Familie?

Weiß nicht, fühlt sich irgendwie vertraut an.

Und ja, viele Andere sind hier "speziell", da is einfach wat am machen...
 
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Im Gegenteil, empfinde das gerade mehr als Familie, wie meine Irdische.
War eh' immer ein Einzelmensch. Meine Mutter sagte immer zu mir:
"Du bist ein Ich-Mensch". Ich wußte aber stets, das sie damit nicht einen "Egoisten" meinte.
 
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