Hallo Michaela,
also meine Mädels sind mittlerweile 5 und 8 Jahre alt. Und ich gebe zu, dass ich da so extrem nicht kenne, dass sie nicht hören oder aufeinander losgehen. Jetzt kommt es schon mal, wo sie älter sind, dass sie sich treten, aber im Rahmen und selten. Ich habe mal gehört, dass Kräftemessen dazugehört. Natürlich nicht ständig und nicht mit blutigen Nasen oder so.
Also ich hätte da mehrere Punkte zu bieten. Das wichtigste für mich ist, dass man grundsätzlich das tun muss, was man androht. Wenn man es nicht halten kann, dann sollte man es nicht sagen. Das ist für mich Gesetz und wenn es noch so schmerzt. Denn die Kinder merken sich, was du sagst und was du tust.
Logische Konsequenzen folgen lassen ist auch wichtig. Heißt, wenn das Kind das Geschwisterchen hat, darf es nicht draußen spielen.
Was hat das Geschwisterchen mit dem Fernsehen zu tun?? Also sich Konsequenzen überlegen, die mit der Tat in Zusammenhang stehen. Beispiel: Wenn du dein Geschwisterchen haust, darfst du nicht mitspielen oder musst du in dein eigenes Zimmer, je nachdem, ob die Kinder ein Zimmer getrennt oder zusammen haben. Und die Konsequenz auch durchziehen, nicht aufgeben, auch wenn das Kind noch so brüllt. Natürlich wehren sie sich, aber sie merken es sich auch, dass man tut, was man sagt.
Dann ist es bei Geschwistern grundsätzlich so, dass sie ständig in Konkurrenz zueinander leben. Das heißt, jeder will am meisten von Mama haben. So ist es bei uns. Helfen würde, wenn man auch mal Zeit mit nur einem Kind verbringt. vielleicht macht das Geschwisterchen gerade Mittagsschlaf oder geht abends eher ins Bett, dann kann man in Ruhe mit dem größeren Kind was spielen, vorlesen oder schmusen und erzählen.
Oder man backt zusammen einen Kuchen, kocht zusammen Mittagessen. Also die Kinder möchten auch mal mithelfen, mit der Mama was zusammen machen einfach.
Regeln kommen auch immer ganz gut. Feste Abläufe sind für Kinder unheimlich wichtig. Sie orientieren sich an Mahlzeiten oder anderen Kernpunkten des Ablaufs. Wenn sie immer mittags zwischen 12 und 13 Uhr mittagessen bekommen, dann wissen sie, dass sie noch viel Zeit zum Spielen haben.
Bei meinen klappt es sehr gut. Sie sind eher durcheinander, wenn der Ablauf durch unvorhergesehene Dinge durcheinanderläuft. Das merke ich schon, wenn wir beim Bettritual was mal nicht machen, weil es vielleicht zu spät ist.
Dann ist mir mal aufgefallen, dass ich meine Kinder vorwarnen sollte, wenn etwas geschieht. Beispiel: Wir wollen einkaufen fahren und die Kinder spielen gerade zusammen oder auch jeder für sich. Ich gehe dann 10 Minuten, bevor wir fahren zu ihnen und sage, dass wir in 10 Minuten fahren bzw. dass ich gleich rufe, wenn wir fahren. So sind sie vorbereitet und können ihr spiel zu Ende bringen. oder ich sage, mach bitte das Puzzel zu Ende, wir wollen dann fahren. DAs klappt optimal. Dann kommen sie freiwillig, wenn sie fertig sind und ich habe keinen Kampf, dass sie erst die Sache zu Ende machen wollen.
Als meine Kleine noch Baby war, habe ich sie öfter auch geschimpft, wenn die Große was gemacht hatte. Beispiel: Sie spielten im wohnzimmer und die blumenerde wurde ausgeräumt oder was weiß ich. Dann habe ich immer beide angesprochen, damit die Große das Gefühl hatte, auch die Kleine kriegt Ärger.
Das hat gut funktioniert, die Kleine hat es ja noch nicht verstanden hat und die Große fühlte sich nicht so allein geschimpft.
Meiner Freundin sage ich immer "Du bist die Mutter - deine Tochter das Kind." Kinder testen ihre Grenzen aus. Und vor allem fand ich interessant, dass ich überhaupt nicht schreien brauchte. Bei Kindern liegt in der Ruhe die Kraft. Denn sie wissen, bei welchem Ton es wirlich eng wird.
In Ruhe, aber bestimmt mitteilen, was für Konsequenzen das Tun hat und dann die Konsequenzen folgen lassen. Das macht man je nach dem um was es geht einige Tage, vielleicht eine Woche in einer Sache und die Kinder habe es verstanden. Im Endeffekt läuft alles darauf hinaus, dass man tun muss, was man sagt. Wenn das funktioniert, dann ist der Rest Lapalie.
Das ist meine Meinung. Vielleicht ist für dich was passendes dabei. Wenn du bei bestimmten Situationen nicht weiter weißt, schick mir eine PN. Mir fällt eigentlich immer was ein. Werde in meinem Freundeskreis auch die "Supernanny" genannt.
Übrigens perfekte Mütter oder perfekte Erziehung gibt es nicht. Das wäre ja auch langweilig. Jeder Mensch ist individuell und so ist auch die Erziehung. Also geh nicht zu verbissen an die Sache ran. Sei kreativ. Es ist auch spannend, mit anzusehen, wie die Kleinen wachsen und gedeihen, auch wenn es oft auf unsere Nerven geht.