Katzen ohne Freigang

  • Ersteller Ersteller magnolia
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Hallo allerseits :)

Weil ich mir so sehr wünsche mit zwei Katzen mein Leben zu teilen, habe ich mal eine Frage.

Wenn Katzen bei mir wohnen, haben sie keinen Freigang. Ich habe eine Wohnung mitten in der Stadt ohne Balkon. Seit Jahren lebe ich ohne Katzen weil sie mir so leid tun, wenn sie nicht in die Natur gehen können.

Doch ich sehne mich nach der Gesellschaft dieser wunderbaren Tiere. Immer wieder spiele ich mit dem Gedanken, dass ich mir zwei Zimmertiger aus dem Tierheim holen. Ich habe auch die Möglichkeit ihnen einen tollen Kletterbaum und viel Spielzeug zu kaufen.

Ist es grausam Katzen in einer Wohnung einzusperren?
Hat jemand von euch reine Wohnungskatzen?
Wie gehts euch damit?

Danke für eure Antworten.
magnolia :katze:

wenn du Katzen so sehr liebst, dann such dir eine Wohnung mit Garten und Freilauf.

*g Seyla
 
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seit meinem 6. lebensjahr habe ich katzen.
bin in österreich am land aufgewachsen.
unsere katzen liefen natürlich frei.
sie sind alle keine 3 jahre alt geworden.
4 wurden von autos totgefahren - 2 davon nur böse angefahren und dann nachts vor der haustür elendig verreckt.
3 haben jäger erschossen. 1 davon nur angschossen, auch sie ist am waldweg zwischen wald und unserem haus elendig verreckt.
1 verschwand einfach - wir wissen net, was mit ihr passiert ist.
ich hab als kind wahnsinnig drunter gelitten. die heulkrämpfe sind unzählbar.
danach entschloßen sich meine großeltern, keine katzen mehr zu nehmen.
haben wir 2 jahre durchgehalten - ich war dann 17 - und wir haben wieder einen kater genommen.
der kam zweimal unters auto. das erste mal hat er mit viel pflege überlebt, war dann aber schwer behindert. konnte nicht mehr ordentlich laufen, war aber sehr lebenslustig.
bis er ein jahr drauf wieder unters auto kam und dann in unseren armen elendig verreckt ist.
zwei tage drauf erzählte meine patentante von einer katz, die ertränkt werden sollte. die hab ich geholt.
die haben wir nicht mehr rausgelassen.
sie ist 18 geworden. zu ihr kamen damals noch zwei kater dazu. der eine lief uns zu und wurde leider nicht alt, weil er bereits durch den freilauf mit einer krankheit infiziert war, die er den beiden anderen aber nicht übertrug.
der andere kater ist vor 11 jahren mit mir und einer katze und einem kater mit nach berlin gezogen.
er wurde 25. die katze wurde ebenfalls 18, der dritte österreicher, der ist heute noch am leben und ist 12.
hier in berlin habe ich dann nach dem tod von den zwei österreichern ein straßenkätzle genommen, noch im babyalter. der kleine ist verbaut - hat zu kurze vorderbeine - und kann nicht richtig laufen. er ist auch glücklich hier in der wohnung.
seit dezember letzten jahres sind noch 3 straßenbabies dazu gekommen. die wären, hätte ich sie nicht genommen, nur sterilisiert worden und dann an ihrem fangplatz wieder ausgesetzt worden. das war ende november und sie waren erst 9 wochen alt. sie hätten den winter nicht überlebt.
ich wollte ja eigentlich nur einen davon, aber wie hätte ich entscheiden solllen, wer von den dreien überleben darf - bei mir in der warmen wohnung - und wer draußen in der kälte sterben soll?
dadurch, dass ich eine recht große wohnung habe, geht das jetzt mit 5. wobei - die kleben alle ständig zusammen. geschlafen wird auf einem großen haufen.
außer mein österreicher - der liegt nur bei mir *gg*

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wenn du Katzen so sehr liebst, dann such dir eine Wohnung mit Garten und Freilauf.

*g Seyla

Find ich gut den Vorschlag. Ich würde für und mit meiner Hündin auch umziehen, wenn es hier Probleme gäbe, eben weil ich sie liebe.

Seit 10 Jahren bereits.

Ich weiss nicht, ob man's vergleichen kann, aber so ein Kind zum Beispiel ... Geht es einem Kind im Kinderheim oder in einer geschlossenen Wohnung, und ausschließlich in der, besser? Ich mein, das Kind würde sich auch daran gewöhnen, wenn es nicht raus käme, na ja.

Kann man alles so und so sehen.
 
ich hab als kind wahnsinnig drunter gelitten. die heulkrämpfe sind unzählbar.
danach entschloßen sich meine großeltern, keine katzen mehr zu nehmen.
haben wir 2 jahre durchgehalten - ich war dann 17 - und wir haben wieder einen kater genommen.

Warum dann überhaupt immer wieder ... obwohl so viel passiert ist.

Das is auch ein bisschen so wie immer wieder mit dem Kopf gegen die Wand laufen und hoffen, irgendwann durchzukommen.
 
Ich weiss nicht, ob man's vergleichen kann, aber so ein Kind zum Beispiel ... Geht es einem Kind im Kinderheim oder in einer geschlossenen Wohnung, und ausschließlich in der, besser? Ich mein, das Kind würde sich auch daran gewöhnen, wenn es nicht raus käme, na ja.
Ein super Vergleich, und so realistisch ......:ironie:
Du hast vergessen zu betonen dass das Kind in dem Kinderheim auch nicht rauskäme, es quasi in einem "geschlossenen Kinderheim" leben würde.

Ich denke, in der "geschlossenen Wohnung" einer Familie, mit Zuneigung, individueller Beschäftigung, guter Ernährung und Zuwendung würde sich das Kind wohler fühlen .... also wenn wir schon diesen wahnsinnig realitätsbezogenen Vergleich machen wollen.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass du ein Kind oder ein Tier hast .....

R.
 
Warum dann überhaupt immer wieder ... obwohl so viel passiert ist.

Das is auch ein bisschen so wie immer wieder mit dem Kopf gegen die Wand laufen und hoffen, irgendwann durchzukommen.

wie meinen?
mußt du meine großeltern fragen, warum sie am land lebend immer wieder katzen genommen haben - so wie alle nachbarn rundherum, mit deren katzen es ähnlich lief.
wenn du ein gutes medium gefunden hast, um meine großeltern zu kontaktieren, richt nen schönen gruß von mir aus.

:)
 
Liebe Lucia

Wenn auch öfter mal aneinander geraten, möchte ich dich hier an dieser Stelle, einfach nur knuddeln.

Vielen Dank, für deine Erzählung und diese Bereicherung, wo dann noch mal sehr deutlich einiges zum Vorschein gebracht wird und so vielleicht bei einigen doch noch mal überlegt... reflektiert wird.

Von meinen bis her vier Katzen, sind zwei einem Autofahrer zum Opfer geworden. Und liegen gelassen worden.

Mein Mellon, ist Mitte Mai auf einem Feldweg schwer verletzt liegen gelassen worden. Wie man es an dieser Stelle hin bekommt, ohne wie ein Bekloppter zu fahren, eine Katze an zu fahren, ist uns bis heute ein Rätsel.
Wenn ichs hin bekommen würde, könnte ich zu dieser Geschichte noch einiges erzählen. Geht aber noch nicht. Zu nah und zu schlimm, ist dieser Vorfall noch. Nur soviel, ein Nachbar fand ihn und rannte zu uns, dann folgten zwei Tage, kämpfen und alle Möglichkeiten ausschöpfen, bis nichts mehr blieb, als ihn gehen zu lassen.
Gegangen ist er bei uns zu hause, in unseren Händen.

Ich verbeuge mich vor diesem außerordentlich tapferen, lieben und geduldigen Tier. Samt der Mannschaft, die dies bekundete, die versuchte alles in ihren Kräften stehende für ihn zu tun und zu finden.

Nun sind einige Wochen vergangen.
Noch ist es nur auf der Oberfläche anscheinend leichter.
Ich hatte mir vor genommen, kein Tier mehr dazu zu holen.
Weil ich bei so was ungespitzt, durch Beton, in den Boden gerammt werde.
Nun ist es aber so, das ich seinen Bruder beobachte und sehe, was auch ihm fehlt. Ich bin so sehr für ihn da, wie ich es als Mensch kann.
Ich bin aber nun mal keine Katze, kann nicht so mit ihm tollen und mich balgen-wie es sein Kumpel konnte, kann nicht so viel und lange-mit ihm schlummernd-Arm in Arm liegen, wie er das mit Mellon konnte, kann ihn nicht so putzen-seine Ohren putzen usw-wie es Mellon lange und ausgiebig tat, zusammen durch die Büsche streifen, so wie es Katzen gemeinsam tun, das kann ich alles nur unzureichend. Ich gebe mir Mühe aber es bleibt ein Loch, welches ich nicht völlig schließen kann.
Also steht an, ein geeignetes Fellnäschen aus dem Tierheim zu holen, damit er wieder Katzengesellschaft hat.
Egoistisch gedacht, würde ich das lieber nicht tun, weil ich so etwas, wie geschehen nicht....... ich bin meinen Tieren zu nah.
Ich sehe aber, das mein Wölkchen, einiges Vermisst.... ihm wichtiges, was er ja so auch kannte eben weil er es von Anfang an so in seinem Leben hatte.
So kommt wohl wieder ein Katzenwesen dazu.

Und ich werde Wege finden müssen, mit meiner Angst zurecht zu kommen.

Ich würde am liebsten weiter weg, von der Zivilisation, mit meinen Lieben, Mensch wie Tier leben. Geht bis jetzt aber noch nicht.
Und dann bliebe immer noch das Risiko Jäger.

Noch einmal danke, für das erzählen, deiner erlebten Erfahrungen.

Das Bild ist super Knuffig! :umarmen:

L*G* Fee
 
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Ich weiss nicht, ob man's vergleichen kann...

Nö. Kann man nicht. Ein Kind ist ein Mensch, der in einer Menschenwelt groß wird und dafür geschaffen ist, in einer Menschenwelt zu leben. Ein Katze ist eine Katze, die in einer Menschenwelt lebt und an sich dafür geschaffen ist, in einer Katzenwelt zu leben. Da es aber diese Katzenwelt, so wie sie einmal war, bevor der Mensch die Menschenwelt machte, nicht mehr gibt, MUSS jeder Versuch, mit einer Katze in einer Menschenwelt zu leben, ein Kompromiß sein.

Es obliegt den persönlichen Vorlieben und dem Nervenkostüm jedes einzelnen, wie er diesen Kompromiß gestaltet. Ich persönlich kann keinem Modell den Vorzug geben vor einem anderen, soferne es dem Tier offensichtlich gut geht, es zufrieden und gesund ist.

Deshalb geht es in meinen Augen bei dem Thema "Wohnungskatze" immer um das WIE und nie um das OB. Machma doch BITTE keine Religionskriege draus, wo keine nötig sind.

Meine beiden Singvogelfänger dürfen raus, wann immer sie wollen. Und ich gestehe, bei allem Vertrauen in ihre Instinkte und die gütige Vorsehung, ein bissl Bauchweh hab ich immer, wenn ich einen von den beiden Strawanzern länger als einen Tag nicht zu Gesicht bekomm. Was Lucia schildert, ist leider wirklich der Preis für die Freiheit. Ist auch nicht schön, oder.

Es hat eben beides seine Vor- und seine Nachteile. Und ich laß hier niemanden als Tierquäler beschimpfen, der für sich entscheidet, welcher Vorteil für ihn schwerer wiegt.

Gruß
Kinny
 
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