Karma-Billiard Gedanken

Nunja er lernte von Schopenhauer. Die Welt als Idee meines Willen... oder so ähnlich. Wenns dir neu ist, hast du was neues gelernt.

Ich hab sogar nen Satz von Nietzsche gefunden den er von Laotse geklaut hat. Ich Schau mal ob ich ihn finde.... mom
Nunja er lernte von Schopenhauer. Die Welt als Idee meines Willen... oder so ähnlich. Wenns dir neu ist, hast du was neues gelernt.

Ich hab sogar nen Satz von Nietzsche gefunden den er von Laotse geklaut hat. Ich Schau mal ob ich ihn finde.... mom
Du solltest im Kontext bleiben , sonst findest Du zu Deiner Diskussionsgrundlage kein Fundament.
 
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Ja, ein interessantes Thema und m.E. fundamental.
Da ich eigens gefragt wurde (danke für deine kleine Aufmerksamkeit @Ultimate), gebe ich gerne auch meine Gedanken hierzu. Achtung, das wird ein wenig länger. ;)

Es ist unmöglich, kein Karma herzustellen. Was aber möglich ist, wäre die Beendigung unseres dualistischen Blickwinkels (Gut vs. Schlecht) im Hinblick auf das, was wir an Karma auslösen.
Ich habe keine buddhistischen Schriften gelesen und kann daher hier themenbezogen nur aus mir selbst sprechen.

Die Welt, hier als Mensch, ist eine Welt von Ursache und Wirkung. Ohne Ursachen und ohne Wirkungen existierte diese Welt nicht.
Was die menschliche Seele aus dem Rad der Wiedergeburten in eine neue Erfahrungsebene bringt, ist das Erkennen des wahren Wesens und damit einhergehend das Neutralisieren des Karmas, aber nicht seine Beendigung.
Neutralisation bedeutet, es ist weder gut noch schlecht, aber es ist vorhanden und will genutzt werden. Ursache und Wirkung sind nicht zu entfernen und fehlerfreies Handeln aus irdischer Sicht mögen wir dereinst erreichen, aber nicht als Menschen.
Ich möchte das nun lieber metaphorisch untermalt beschreiben.

Karma ist nichts anderes als das Echo, das wir selbst hervorrufen. Wir können nicht verhindern, dass unserer Stimme kein Echo folgt, aber wir können entscheiden, wann wir unsere Stimme erheben. Das will gelernt sein, und dies ist im weitesten Sinne auch unsere Aufgabe während unserer Reinkarnationszyklen, die in östlichen Betrachtungsweisen als Rad der Inkarnationen beschrieben werden. Wir wollen lernen, was unsere Stimme bewirkt.

Anfangs, als "junge Seelen" (was nichts anderes bedeutet, als dass wir neu im irdischen Reinkarnationszyklus sind), schreien wir, wenn uns etwas nicht passt, so wie ein Baby schreit, wenn es Hunger oder Durst hat, und wir wollen alles ausprobieren und sind leicht erregbar ob all der neuen Erfahrungen, die das Leben so birgt. Anfangs gibt uns Mutter Erde auch alles, was wir brauchen, ganz so, wie die Mutter ihr Kind umsorgt. Es wird gestillt, wenn es Hunger hat und umsorgt, wenn es nicht weiterweiß.
Aber wir bringen auch Verantwortung mit uns. Unsere Stimme wird kräftiger mit der Zeit und kann Ungeahntes auslösen. Mögen wir zu laut schreien, mag es sein, dass eine Lawine sich vom Berg löst; trauen wir uns nur zu flüstern, wird man uns kaum hören. Unser Echo, der Schall unserer Stimme, die Vibrationen und Bewegung in der Welt auslöst, ist das, was wir Karma nennen.

Wollen wir Karma neutralisieren, mögen wir auch lernen, mit uns und unserer Welt umgehen zu können. Dazu mag ich ein anderes Metapher verwenden, wenngleich jede meiner genannten Metaphern von gleicher Anwendbarkeit auf alles sind.
Die Welt von Ursache und Wirkung ist wie die Schmiede, die wir, die wir der Schmied sind, uns erbauten, um uns in der Schmiedekunst zu üben. Ein jeder Hammerschlag formt das rohe Eisen und wir bestimmen mit Wasser und Esse, wie kalt oder heiß, hart oder weich das Material ist, das wir formen. Wir sind Former, und was unserem Geschick entspringt, entspringt unserer Geschicklichkeit im Umgang mit dem Gesetz von Ursache und Wirkung. Wir machen Fehler, wieder und wieder, doch sie bieten uns ungeheure Vorteile, zu lernen und unser Geschick zu verfeinern. Wir müssen irgendwann unweigerlich einsehen, dass diese Fehler niemals etwas schlechtes sind.
Denn das Geheimnis, das darauf wartet, von uns allen erforscht zu werden, liegt offen vor uns und muss doch erst langsam verstanden und verinnerlicht werden: In der Welt von Ursache und Wirkung sind wir die Ursache selbst und die Wirkung definiert sich durch unser Geschick, mit der Welt zu sein.
Anfangs versuchen wir noch, dem Metall mit Hammer und Amboss unseren Willen aufzuzwingen, doch nach und nach erkennen wir, dass wir auf das Material hören müssen, seine Geschichte betrachten sollten, seinem Gesang beim Klang des Schmiedens lauschen und mit ihm verschmelzen müssen, um - nach und nach, von Inkarnation zu Inkarnation, von jedem Gedanken und jeder Erfahrung zur nächsten - vom Geschöpf zum Schöpfer unserer Welt zu werden.
Die Welt ist geduldig. Denn sie ist das, was wir sind wird aus dem geboren, was wir werden.

Letztlich scheint es die Buddha-Natur zu sein, wenn man diesen buddhistischen Gedanken des allerhöchsten Menschseins borgt und betrachtet, die das ist, was uns die aus irdischer Sicht erstrebenswerte Erleuchtung - oder wie immer man es nennen mag - bringt.
Der Mensch beginnt, in dieser spezifisch hohen Natur zu leben, wenn er nicht nur das wahre Wesen, das er ist und das alles ist, erkannt, sondern es verinnerlicht hat und damit sogar noch über die absolute Meisterschaft des Weltlichen hinauszugehen bereit ist. Es ist die Verschmelzung mit dem Karma.
Der Schaffende und das zu Schaffende sind eins. Was sie verbindet und zum Kern ihrer wahren Natur führt, ist das Schaffen selbst.
Es gibt für den Menschen die Außenwelt, das Materielle, und die Innenwelt, Gefühl und Geist. Diese beiden Welten sind seine Pole, die aus ihm den Schaffenden machen und durch die er lernt, mit der Welt zu sein und sie bis hin zur Meisterschaft zu gestalten. Sie sind seine Identifikationen, trennen Ich vom Du. Was im Inneren geschieht, geschieht im Äußeren, und wo es im Inneren staut, da herrscht im Äußeren Mangel und umgekehrt.
Am Ende jedoch, kurz bevor er die Buddha-Natur erreicht, werden diese beiden Welten verschwinden, eins werden auch für den Schaffenden zu jener einen Welt, die sie in Wahrheit sind. Dann ist der Mensch bereit, sein Menschsein abzulegen und aufzusteigen ("Higher Up").

Er wird nach dem Aussteigen aus dem Rad der Wiedergeburten zum Logos, dem schaffenden Wort, und aus ihm werden weitere Geschöpfe entspringen, die ihren Werdensweg von Geschöpf zu Schöpfer antreten.

Dieser Werdensweg mithilfe der Bewusstwerdung seiner selbst ist ein Weg, aber nicht der einzige und bei weitem nicht der kürzeste und angenehmste.
 
Ja, ein interessantes Thema und m.E. fundamental.
Da ich eigens gefragt wurde (danke für deine kleine Aufmerksamkeit @Ultimate), gebe ich gerne auch meine Gedanken hierzu. Achtung, das wird ein wenig länger. ;)

Es ist unmöglich, kein Karma herzustellen. Was aber möglich ist, wäre die Beendigung unseres dualistischen Blickwinkels (Gut vs. Schlecht) im Hinblick auf das, was wir an Karma auslösen.
Ich habe keine buddhistischen Schriften gelesen und kann daher hier themenbezogen nur aus mir selbst sprechen.

Die Welt, hier als Mensch, ist eine Welt von Ursache und Wirkung. Ohne Ursachen und ohne Wirkungen existierte diese Welt nicht.
Was die menschliche Seele aus dem Rad der Wiedergeburten in eine neue Erfahrungsebene bringt, ist das Erkennen des wahren Wesens und damit einhergehend das Neutralisieren des Karmas, aber nicht seine Beendigung.
Neutralisation bedeutet, es ist weder gut noch schlecht, aber es ist vorhanden und will genutzt werden. Ursache und Wirkung sind nicht zu entfernen und fehlerfreies Handeln aus irdischer Sicht mögen wir dereinst erreichen, aber nicht als Menschen.
Ich möchte das nun lieber metaphorisch untermalt beschreiben.

Karma ist nichts anderes als das Echo, das wir selbst hervorrufen. Wir können nicht verhindern, dass unserer Stimme kein Echo folgt, aber wir können entscheiden, wann wir unsere Stimme erheben. Das will gelernt sein, und dies ist im weitesten Sinne auch unsere Aufgabe während unserer Reinkarnationszyklen, die in östlichen Betrachtungsweisen als Rad der Inkarnationen beschrieben werden. Wir wollen lernen, was unsere Stimme bewirkt.

Anfangs, als "junge Seelen" (was nichts anderes bedeutet, als dass wir neu im irdischen Reinkarnationszyklus sind), schreien wir, wenn uns etwas nicht passt, so wie ein Baby schreit, wenn es Hunger oder Durst hat, und wir wollen alles ausprobieren und sind leicht erregbar ob all der neuen Erfahrungen, die das Leben so birgt. Anfangs gibt uns Mutter Erde auch alles, was wir brauchen, ganz so, wie die Mutter ihr Kind umsorgt. Es wird gestillt, wenn es Hunger hat und umsorgt, wenn es nicht weiterweiß.
Aber wir bringen auch Verantwortung mit uns. Unsere Stimme wird kräftiger mit der Zeit und kann Ungeahntes auslösen. Mögen wir zu laut schreien, mag es sein, dass eine Lawine sich vom Berg löst; trauen wir uns nur zu flüstern, wird man uns kaum hören. Unser Echo, der Schall unserer Stimme, die Vibrationen und Bewegung in der Welt auslöst, ist das, was wir Karma nennen.

Wollen wir Karma neutralisieren, mögen wir auch lernen, mit uns und unserer Welt umgehen zu können. Dazu mag ich ein anderes Metapher verwenden, wenngleich jede meiner genannten Metaphern von gleicher Anwendbarkeit auf alles sind.
Die Welt von Ursache und Wirkung ist wie die Schmiede, die wir, die wir der Schmied sind, uns erbauten, um uns in der Schmiedekunst zu üben. Ein jeder Hammerschlag formt das rohe Eisen und wir bestimmen mit Wasser und Esse, wie kalt oder heiß, hart oder weich das Material ist, das wir formen. Wir sind Former, und was unserem Geschick entspringt, entspringt unserer Geschicklichkeit im Umgang mit dem Gesetz von Ursache und Wirkung. Wir machen Fehler, wieder und wieder, doch sie bieten uns ungeheure Vorteile, zu lernen und unser Geschick zu verfeinern. Wir müssen irgendwann unweigerlich einsehen, dass diese Fehler niemals etwas schlechtes sind.
Denn das Geheimnis, das darauf wartet, von uns allen erforscht zu werden, liegt offen vor uns und muss doch erst langsam verstanden und verinnerlicht werden: In der Welt von Ursache und Wirkung sind wir die Ursache selbst und die Wirkung definiert sich durch unser Geschick, mit der Welt zu sein.
Anfangs versuchen wir noch, dem Metall mit Hammer und Amboss unseren Willen aufzuzwingen, doch nach und nach erkennen wir, dass wir auf das Material hören müssen, seine Geschichte betrachten sollten, seinem Gesang beim Klang des Schmiedens lauschen und mit ihm verschmelzen müssen, um - nach und nach, von Inkarnation zu Inkarnation, von jedem Gedanken und jeder Erfahrung zur nächsten - vom Geschöpf zum Schöpfer unserer Welt zu werden.
Die Welt ist geduldig. Denn sie ist das, was wir sind wird aus dem geboren, was wir werden.

Letztlich scheint es die Buddha-Natur zu sein, wenn man diesen buddhistischen Gedanken des allerhöchsten Menschseins borgt und betrachtet, die das ist, was uns die aus irdischer Sicht erstrebenswerte Erleuchtung - oder wie immer man es nennen mag - bringt.
Der Mensch beginnt, in dieser spezifisch hohen Natur zu leben, wenn er nicht nur das wahre Wesen, das er ist und das alles ist, erkannt, sondern es verinnerlicht hat und damit sogar noch über die absolute Meisterschaft des Weltlichen hinauszugehen bereit ist. Es ist die Verschmelzung mit dem Karma.
Der Schaffende und das zu Schaffende sind eins. Was sie verbindet und zum Kern ihrer wahren Natur führt, ist das Schaffen selbst.
Es gibt für den Menschen die Außenwelt, das Materielle, und die Innenwelt, Gefühl und Geist. Diese beiden Welten sind seine Pole, die aus ihm den Schaffenden machen und durch die er lernt, mit der Welt zu sein und sie bis hin zur Meisterschaft zu gestalten. Sie sind seine Identifikationen, trennen Ich vom Du. Was im Inneren geschieht, geschieht im Äußeren, und wo es im Inneren staut, da herrscht im Äußeren Mangel und umgekehrt.
Am Ende jedoch, kurz bevor er die Buddha-Natur erreicht, werden diese beiden Welten verschwinden, eins werden auch für den Schaffenden zu jener einen Welt, die sie in Wahrheit sind. Dann ist der Mensch bereit, sein Menschsein abzulegen und aufzusteigen ("Higher Up").

Er wird nach dem Aussteigen aus dem Rad der Wiedergeburten zum Logos, dem schaffenden Wort, und aus ihm werden weitere Geschöpfe entspringen, die ihren Werdensweg von Geschöpf zu Schöpfer antreten.

Dieser Werdensweg mithilfe der Bewusstwerdung seiner selbst ist ein Weg, aber nicht der einzige und bei weitem nicht der kürzeste und angenehmste.
wow mom. mit so einem langen text habe ich nicht gerechnet.
 
Das Rad der Wiedergeburten ist übrigens keine Gefangenschaft, sondern eine Notwendigkeit, und eine sehr angenehme dazu.
Es geht nicht darum, sich daraus zu befreien, denn der Werdensprozess bis hin zu Beendigung des Rads ist es, auf den es ankommt.
 
Ja, ein interessantes Thema und m.E. fundamental.
Da ich eigens gefragt wurde (danke für deine kleine Aufmerksamkeit @Ultimate), gebe ich gerne auch meine Gedanken hierzu. Achtung, das wird ein wenig länger. ;)

Es ist unmöglich, kein Karma herzustellen. Was aber möglich ist, wäre die Beendigung unseres dualistischen Blickwinkels (Gut vs. Schlecht) im Hinblick auf das, was wir an Karma auslösen.
Ich habe keine buddhistischen Schriften gelesen und kann daher hier themenbezogen nur aus mir selbst sprechen.

Lieber Arcturin, ich bin wirklich beeindruckt von deinem Text, schaffe es heute aber nicht mehr da angemessen drauf zu reagieren.

Dass es unmöglich ist kein Karma zu bewirken ist für mich wie eine Fangfrage die du super beantwortet hast. Letztlich geht es da um schonmal zu spoilern um hilfe für andere und dieses Karma geht exponentiell nach oben, wenn man es mal hoch und tief bennen möchte.
Dennoch bin ich beeindruckt über deine Einsichten. Wie schon beschrieben, heute ist mir das dann mittlerweile doch zu tief und ich werde auf deinen Text eingehen.

Dankeschön!
 
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Das Rad der Wiedergeburten ist übrigens keine Gefangenschaft, sondern eine Notwendigkeit, und eine sehr angenehme dazu.
Es geht nicht darum, sich daraus zu befreien, denn der Werdensprozess bis hin zu Beendigung des Rads ist es, auf den es ankommt.
Dazu noch kurz, im Rad der Wiedergeburt ist das Leid anwesend. Darum denkt man vlt das es erstrebenswert ist es zu verlassen. Wer leid akzeptieren kann, dem ist es egal wo er Bewusst ist. Und ich denke da ist der Nussknacker der die Nuss knacken kann....
 
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