kann man Vertrauen erlernen?

Hab mich mal wieder verliebt und habe immer nur das Gefühl verarscht und belogen zu werden. Trotz des Gefühls von Liebe und des Vermissens.
Ich beende es immer wieder und nehme wieder Kontakt auf. Ich beleidige und tue weh... und damit mache ich alles kaputt, es tut mir dann unendlich Leid, dann kommt aber wieder das Gefühl, dass ich keine Beziehung will... wegen den ganzen blöden Nebenwirkungen... ich rede mir dann vieles ein, warum es nicht funktionieren kann... warum es besser ist alleine zu bleiben...

wo bekomme ich das Vertrauen her, nach den vielen Malen des Verarschtwerdens?

Soll ja alles in der Kindheit ihren Ursprung haben; weder mein Vater noch meine Mutter waren zuverlässig und stark genug den Kindern beizustehen... ich war mir immer die Nächste und konnte mich nur auf mich selbst verlassen. Ich begegne aber nur unzuverlässigen Menschen, die nur labern, aber nichts umsetzen.

ich glaube das es die Angst ist, du denkst das du dich nur auf dich verlassen kannst weil du es ja nur so kennst... und Vertrauen erfordert viel Mut weil es ein Schritt ins Ungewisse ist, deshalb fliehst du dann....aber denke, ohne dieses Risiko ersparst du dir zwar etwas... nimmst Dir aber jede Chance auf das Glück.
 
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Du es geht nicht darum, Dich zu verändern, es geht nur darum, wie Du die Welt um dich herum betrachtest. Man kann sich nicht selbst verdrehen, das tut gar nicht gut.

Mein Tipp: Laß mal das ganze Nachdenken darüber weg und beobachte alles nur. Morgen, heute, Dich selbst. Übe Dich als "stiller Beobachter" und urteile weniger. Wenn Du heute unzufrieden bist, dann bist Du halst jetzt unzufrieden aber im nächsten Moment machst Du das, auf was Du grad Lust hast. Das kann ganz banales sein, z.B. Dir mal die Hände waschen und das kalte Wasser spüren. Oder ein Fenster kippen und beobachten, wie kühler es nach einiger Zeit im Zimmer wird.

Und die Leute auf der Straße (morgen) laufen sehen. Also alles nicht so verbissen betrachten, mehr lockerer ;) Wenn Du das länger übst, gewinnst Du Vertrauen - ins Leben, das immer geschieht.

Das Unkonzentriert sein kommt daher, daß dein willentliches Konzentriert sein nicht natürlich ist. Du kannst das sicher ab und zu mal üben, aber nicht 24 Stunden lang. Konzentriere Dich lieber auf den gegenwärtigen Moment, auf das was Du gerade tust (egal, was es ist) und jetzt z.B. wenn Du hier etwas schreibst, dann schreibst Du nur und alles sonstige interessiert in diesem Moment nicht. Wenn Du dann später müde bist und schlafen möchtest, dann schlafe und denke nicht darüber nach. Also immer das tun, was Du eh schon tust, aber bewußter tun und vielleicht etwas langsamer. Dann spürst Du Deinen Körper auch mehr und vertraust allem besser. :)

Ein schöner Text...

Willentliches Konzentriertsein, was meinst du damit genau?
 
Ein schöner Text...
Willentliches Konzentriertsein, was meinst du damit genau?

Ich meinte damit eher ein zwanghaftes "Konzentriertsein-Müssen", das man oft in Meditationskursen aufgedrängt bekommt. So nach dem Motto, das ist der allein seeligmachende Weg...

Konzentration auf das, was man im Moment tut oder sieht - kannst Du, sofern Du in Dir das Bedürfnis danach hast - immer üben. Es reicht schonmal an einer roten Fußgängerampel stehen zu bleiben und zu warten bis sie grün wird. (und nicht, wie viele heutzutage einfach drüberlaufen, ohne Not...)
 
ok...

also mit diesem punkt, dem nätürichem konzentriertsein hab ich ein problem. Ich konnte mich echt in vielem annehmen, im nichtstun, unordentlich sein, meiner sozialen rolle, aber mein kopf ist einfach auf die falschen dinge konzentriert.

Wenn ich mich nicht zusammenreisse und willentlich auf etwas simples konzentriere, denke ich automatisch den ganzen tag ur viel nach, so dass ich alle paar stunden völlig ko bin, und ned mehr genug energie habe.

rein gefühlsmäßig würde ich sagen ich fühle mich wie jemand der unter Schock steht. irgend etwas traumatisches ist passiert, mein adrenalinspiegel ist erhöht und mein gehirn arbeitet fieberhaft um eine lösung zu finden, bzw die gefahrsituation zu managen. Schon immer.

ich kann mir gut vorstelen das ich als kleines kind ein emotionales trauma erlitten habe, möglicherweise als neugeborenes oder schon im bauch, oder auch erst in den ersten jahren, und sich leider die gehirnaktivität von jemandem im schockzustand bei mir eingeprägt und weiterentwickelt hat (das gehirn vergrößert, baut weiter wo etwas benutzt wird, ein musiker zb kriegt immer mehr hirnareale für musikalisches)

Ich werd mal offenlassen, ob in meinem fall willentliche konzentration nicht gut wäre; 9 wahrscheinlich aber sinnvoller sich den schock mal genauer anzusehn, bzw was auch immer das ist in mir.

Sorry, hab jetzt den Thread missbraucht! Vielleicht ist es für dich hilfreich Trichter1970, dann passts auch hierher, wer weiss.
 
Ja Soluna so ähnlich ist es bei mir auch......und auch ich hoffe Trichter istnicht traurig das wir hier uns ein wenig in den Vordergrund drängen :).....aber es passt nunmal zum Thema, oder? Bei mir ist es z.B. so das ich ein ätzendendes Erlebnis hatte , das mich seit 10 Jahren begleitet. ich möchte so gern loslassen und verzeihen um Vertrauen wieder zu empfinden, aber dieses ebend stellt sich als kleines Problem da. Ich versuchte die mich zu ändern ..meine Denk und Sichtweise, doch auch dies brachte mich nicht weiter, dadurch kamen nur irgendwelche Schulderkenntnisse ( die nicht richtig waren bzw. sind )zum Ausbruch, die mich nach ganz unten beförderten.
Mit Hilfe einer Tk habe ich einiges (für mich zu wenig) gelernt und versuche dieses im Alltag anzuwenden. Ja und den Weg andere verändern zu wollen bin ich auch gegangen und es hat lang gedauert bis ich begriff, ich solte doch bei mir anfangen und einfach andere so sein lassen wie sie sind. Leider bewerte ich mich selbst sehr oft und somit ist schnell alles für die Katz :-(.
Bis gestern :), alphstern Du hast mir gestern Abend die schönsten und begrifflichtsten (gibbet das Wort???) geschenkt, die mich zum nachdenken angeregt haben und ich muss sagen der heutige Tag ist gut begonnen und so solls auch bleiben !!!!!


Liebe(r) Trichter:
auch ich habe jahrelang durch mein eigenes Verletzsein anderen wehgetan nich körperlich, aber verbal war ich gemein. Ich hoffe die Threads hier, sind auch dir eine Hilfe.

Seid lieb gegrüßt Eure Ama
 
Oh ja, das kann man! Allerdings muss man bei sich selbst anfangen. Vertraust du dir? Für mich klingt das so, als würde es da bei dir noch mangeln, was sehr oft der Fall ist. Auch bei mir war das in jüngeren Jahren der Fall. Dann habe ich mich selbst lieben gelernt (Selbstvertrauen!), was eine entscheidende Voraussetzung für eine gute Partnerschaft ist. Nur, wenn ich mit mir selbst im Reinen bin, mich also selbst bedingungslos angenommen habe, kann ich dies auch Anderen entgegen bringen. Wenn die Ausgangssituation passt, klappt es auch mit der gewünschten Beziehung. Dann wächst das Vertrauen von ganz allein.

alphastern: Und wenn der Wasserhahn tropft, was ein Fakt sein kann, dann habe ich die Möglichkeit ihn tropfen zu lassen oder den Hahn einfach zuzudrehen, bis Stille ist. Je nachdem, was ich lieber mag.

Geht irgendwann nicht mehr. Dann hilft nur noch Dichtungsaustausch. :)


lg esoterix
 
Für die Erziehung insbesondere von kleinen Kinder sagt man:
Vertraue Deinem Kind, aber verlass Dich nicht darauf.

Es war vorher geschrieben: Wer vertraut wird (schnell) ausgenutzt.
Dh. Vertrauen sollte nicht blind sein oder gar mit Dummheit gleichgesetzt werden.

Vertraue dem anderen, aber verlass Dich nicht darauf.
Vertraue Dir selbst, aber lass Dich nicht gehen.
Vertraue dem Leben - aber sei immer noch selbstverantwortlich.

Vielleicht kann man es auch so formulieren.
 
=Trichter1970;2582435]Hab mich mal wieder verliebt und habe immer nur das Gefühl verarscht und belogen zu werden. Trotz des Gefühls von Liebe und des Vermissens.
Ich beende es immer wieder und nehme wieder Kontakt auf. Ich beleidige und tue weh... und damit mache ich alles kaputt, es tut mir dann unendlich Leid, dann kommt aber wieder das Gefühl, dass ich keine Beziehung will... wegen den ganzen blöden Nebenwirkungen... ich rede mir dann vieles ein, warum es nicht funktionieren kann... warum es besser ist alleine zu bleiben...

wo bekomme ich das Vertrauen her, nach den vielen Malen des Verarschtwerdens?

umdenken!

Soll ja alles in der Kindheit ihren Ursprung haben; weder mein Vater noch meine Mutter waren zuverlässig und stark genug den Kindern beizustehen... ich war mir immer die Nächste und konnte mich nur auf mich selbst verlassen. Ich begegne aber nur unzuverlässigen Menschen, die nur labern, aber nichts umsetzen.

...und nicht so viel die Schuld bei anderen suchen.....
 
Hab mich mal wieder verliebt und habe immer nur das Gefühl verarscht und belogen zu werden. Trotz des Gefühls von Liebe und des Vermissens.
Ich beende es immer wieder und nehme wieder Kontakt auf. Ich beleidige und tue weh... und damit mache ich alles kaputt, es tut mir dann unendlich Leid, dann kommt aber wieder das Gefühl, dass ich keine Beziehung will... wegen den ganzen blöden Nebenwirkungen... ich rede mir dann vieles ein, warum es nicht funktionieren kann... warum es besser ist alleine zu bleiben...

wo bekomme ich das Vertrauen her, nach den vielen Malen des Verarschtwerdens?

Soll ja alles in der Kindheit ihren Ursprung haben; weder mein Vater noch meine Mutter waren zuverlässig und stark genug den Kindern beizustehen... ich war mir immer die Nächste und konnte mich nur auf mich selbst verlassen. Ich begegne aber nur unzuverlässigen Menschen, die nur labern, aber nichts umsetzen.
Das erinnert mich an das Thema Urvertrauen. Es gibt eine Art von Vertrauen, die liegt vor oder als Basis unter allen anderen Arten von Vertrauen: das Urvertrauen. Es ist quasi die Gesamtheit aller Vertrauensformen zusammen +1. Du verstehst? Eine Ganzheit. Ein Gefühl.

Gefühle fühlen kann man lernen, ja. :)


Wenn ich mal von der Emotion weg und in den Geist hinein denke, dann höre ich in diesem zum Einen meine Gedanken. Das ist das, was ich denke, zum Beispiel höre ich im Moment schreibend diese Worte hier, die ich simultan auftippe.

Ein anderer Teil meines Denkens ist nicht kommunikativ, sondern emotional motiviert. Es sind meine Emotionen, die aufsteigen und mir Gedanken verursachen. Meine Unsicherheit, zurückzuführen auf mein mangelndes Urvertrauen und meine Angst vor der Begegnung (letztlich vor mir selber), hält mich davon ab, einen klaren Geist zu behalten und selber denken zu können. Stattdessen "denkt mich mein Gefühl". Ich grübele, finde Probleme, beginne diese erdachten Probleme zu leben und schon habe ich das von Dir beschriebene Dilemma.

Je nachdem wie alt Du bist, kannst Du dein Problem also geistig lösen, indem Du überprüfst, ob Deine Gedanken emotional motiviert sind, oder "ob Du selber denkst". Du selber wäre derjenige oder diejenige, der oder die diesen gesamten Mumpitz in Beziehungen eigentlich nicht anrichten müßte. Diesen Teil wird es ja geben, es ist der "heilere" Teil in Dir, könnte man sagen. Dieser Teil hat das Urvertrauen, daß Dir wohl offensichtlich genauso fehlt wie wohl auch mir.

(Wenn Du diesen Teil von Dir, der sich mit Dir selber befaßt, nicht kennst, dann empfehle ich Dir die Sitzmeditation. Da kannst Du deinen Gedanken zuhören und irgendwann wirst Du erleben, daß Du sie bewußt abbrichst, weil Du sie nicht mehr hören kannst. Da ist dann eine Lücke. Und in dieser Lücke bist Du, Du kannst in ihr denken, in ihr schreiben oder sogar leben, in Deinem sogenannten Zentrum. Das ist so wie das Urvertrauen die Basis all der Bewegungen, die man erlebt. Im Geiste, im Körper, in der Seele - egal. Beobachten kann man das in der Meditation.)


Weißt Du es ist doch so: warum sich damit befassen, was Andere denken oder fühlen? Das tuen wir doch laufend, ja oder? Und daraus spinnen wir dann unsere eigenen Gedanken, und es entwickelt sich daraus dann ein Verhalten, das wir nicht mehr gut steuern können. Und es kommt zu sozialen Katastrophen.

Viel wichtiger ist das, wahrzunehmen, was man selber fühlt und zu lernen, diese Gefühle 1:1 zu äussern, ohne andere zu verletzen. Das ist wohl die eigentliche Kunst. Sich selber wahrzunehmen und das auch zu leben. Ohne diese Authentizität kann man auch den Anderen nicht wahrnehmen und daher kommt es dann immer zu Problemen. Man ist's so gesehen auch selber schuld, aber solange man erkennt, daß man da ein Defizit hat, ist doch alles guter Hoffnung. Denn das kann man durch Lernprozesse beheben wie sie z.B. in der Meditation entstehen, bei der Beobachtung der Bewegungen des Geistes.

Also in diesem Sinne bis dann!

lg,
Trixi
 
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rein gefühlsmäßig würde ich sagen ich fühle mich wie jemand der unter Schock steht. irgend etwas traumatisches ist passiert, mein adrenalinspiegel ist erhöht und mein gehirn arbeitet fieberhaft um eine lösung zu finden, bzw die gefahrsituation zu managen. Schon immer.

ich kann mir gut vorstelen das ich als kleines kind ein emotionales trauma erlitten habe, möglicherweise als neugeborenes oder schon im bauch, oder auch erst in den ersten jahren, und sich leider die gehirnaktivität von jemandem im schockzustand bei mir eingeprägt und weiterentwickelt hat (das gehirn vergrößert, baut weiter wo etwas benutzt wird, ein musiker zb kriegt immer mehr hirnareale für musikalisches)

Ich werd mal offenlassen, ob in meinem fall willentliche konzentration nicht gut wäre; 9 wahrscheinlich aber sinnvoller sich den schock mal genauer anzusehn, bzw was auch immer das ist in mir.

Sorry, hab jetzt den Thread missbraucht! Vielleicht ist es für dich hilfreich Trichter1970, dann passts auch hierher, wer weiss.
Mißbraucht - weiß nicht, Du machst etwas vor. Danke dafür.

Mir kommt das Wort "Dysstress" bei dem Lesen des Obigen. Da ist ein Dysstress in Dir, der wurde irgendwann gesetzt. Jetzt ist ja die Frage: wie bekomme ich die Erinnerung an diesen Ur-Auslöser zurück? Denn die bauche ich ja, um das Erlebnis neutralisieren zu können.

Also: oft ist das der Fall, daß man es nicht erinnert. Aber vielleicht weißt Du es ja?

Tückisch ist, daß nach der Bewältigung all der Lebenstraumata und ihrer Klärung dann auch noch die Geburt als Solches als Trauma übrig bleibt. Als "Urtrauma", könnte man sagen. Vorher liegt das Gezeugtwerden - das ist im Grunde die Grundlage für die gesamte Spiritualität des Menschen. Die liegt im vorgeburtlichen, religionsfreien Raum des Menschen. Man findet zu ihr, also zu einem Leben in der Spiritualität, indem man eben das Unbewußte - das ist eben das auch vor allem das Nicht-Erinnerte und sehr tief im Bewußtsein dann auch das Verdrängte - durch Erinnerungsprozesse reintegriert. Man nennt das auch "religio", ich verbinde mich zurück, wörtlich.

Wenn man dann das Geburtstrauma gelöst hat, dann wacht man nochmal ganz neu im eigenen Körper auf. Es müssen dafür die eigene Mutter und der eigene Vater in einem selber Frieden finden. Sonst kommt man durch diese Enge des Geburtskanals nicht hindurch. Spirituell. Dafür braucht man viiiiiiieeeeeel Liebe, und die haben wir alle alle alle von unseren Eltern bekommen, auch wenn wir das nicht fühlen, wenn wir das nicht gezeigt bekommen haben und wenn wir auch heute noch darunter leiden. Sie lieben uns dennoch unendlich.

Das ist eine echte Wahrheit, die kann man mal annehmen.

:kiss4:

lg,
Trixi Maus
 
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