Ich selbst hatte in meinem bisherigen Leben noch nie das Bedürfnis, mich irgendeiner bestimmten spirituellen oder okkulten Gruppe anzuschließen, geschweige denn irgendwelche kritiklosen, anschließend nicht mehr weiter hinterfragt zu werden dürfenden, kadavergehorsamen Eide auf irgendwelche - untereinander konkurrierenden „Geheimbünde“, Religionen, Philosophien – und/oder deren Meister, Propheten, Gurus und vermeintlich heiligen Bücher und Rituale zu schwören.
Fand jedoch schon als Kiddy alles cool, was meinem damaligen Empfinden nach, irgendwas mit „Bewusstseinserweiterung“ zu tun haben könnte.

Und das war bei mir faszinationstechnisch allerdings ein, sich lebhaft überkreuzender, ziemlich bunt zusammengewürfelter Input-Haufen, den ich da irgendwie zu verdauen versuchte. Angefangen bei Parapsychologie, Hypnose, Positivem Denken, Autogenem Training, Magie sowie den Romanen von Carlos Castaneda und dem tibetanischen Totenbuch (Bardo Thödröl) bis hin zu Krishnamurti, Osho und dem Dalai Lama.
Gaaanz lange Rede, kurzer Sinn – jedenfalls kam mir letztlich durch die Schriften von Aleister Crowley, der sich in seinen Werken darauf berief, Yoga in Indien erlernt zu haben und diesen von ihm - als einem der allerersten nach Europa gebracht - auch weiterhin zu praktizieren
– die subjektive Erkenntnis, dass es dann wohl nichts schaden könnte, sich mal etwas näher mit diesem mysteriösen Yoga zu beschäftigen – und selbst aktiv in dessen Techniken reinzuschnuppern. Beim Reinschnuppern ist es bei mir dann aber nicht geblieben, und ich „schwöre“(

) sogar bis heute gelegentlich noch darauf - als eine mir persönlich passende, genehme Möglichkeit in Meditation versinken zu können. Allerdings „gedankenleer“, unabhängig von irgendwelchen hinduistischen, crowleyschen oder sonstigen mehr oder weniger religiösen „Begleiterscheinungen“.
Aus eigener Erfahrung, kenne ich dieses „Frei sein wollen von Leid wünschen“ übrigens ebenfalls - aber als ein aus/in Meditation aus tiefstem „Herzen“ aufsteigendes Gefühl: der Verbundenheit mit all-em und jedem. „Man“ erwünscht sich in diesen Augenblicken einfach, scheinbar "unbegründet" spontan - alles „Gute“ und Glückbringende für alle Wesen, ohne dabei konkrete Bilder einzelner davon im Sinn zu haben.
Wobei „man“ sich an diesem Punkt, meiner Meinung nach - aber eigentlich bereits wieder egoerwachend aus der „Leere“ zurück zur Trennung hin verabschiedet hat. Es gibt nun wieder mich und die Anderen.
Trotzdem kann dieses Gefühl bei mir, der ich aber kein wirklicher Hardcore Meditationsfreak bin, noch ne Weile im Alltag für mich nachklingen. Nach ner meditationsfreien Weile können dann jedoch gerne mal wieder subjektiv optimisitisch eingeschätzt, kleinere bis mittlere meiner höchstpersönlichen
charakterlichen Kotzbrocken-Muster auftauchen, um auch dem Tier -- seinen, wie ich finde, durchaus legitim zustehenden, freien Lauf zu gewähren. Hab zum Glück ja keinen Eid darauf geleistet, das arme Egobiestchen einfach so knallhart – unwiederbringlich einschläfern zu lassen.
Einige „Dauermeditierende“ wie Buddha jedoch - tragen diesen altruistischen Wunsch nach „Erlösung“ aller Wesen, meiner Überzeugung nach bestimmt, wirklich permanent, rund um die Weltenuhr in sich und ihrem wertenden Bewusstsein.
Warum sie das mit einem Schwur besiegeln müssen, ist mir trotzdem irgendwie schleierhaft.
Und was mich an dem Konzept von Buddha (meinem subjektiven Verständnis nach), dabei etwas irritiert, ist die Tatsache, dass er erst wirklich endgültig egoverlöschend ins Nirwana eintauchen will – nachdem wirklich alle anderen auch dieses Ziel erreicht haben. Weil er ihnen solange dabei gerne hilfreich zur Seite stehen möchte.
Dachte, dass er das Nirwana als das einzig „wirklich“ erstrebenswerte Ziel betrachtete und die vermeintlich von der eigenen, fühlenden Person (bzw., deren Ego) – nur scheinbar getrennt existierende Welt mit all ihren zahllosen Erscheinungen eh bloß „Maja“ und Illusion ist.
Jedenfalls befindet er sich dann, wie ich es interpretiere - ja selbst nach seinem körperlichen Tod immer noch in „Anhaftung“ – und kann eben nicht wirklich raus, aus seiner alten altruistischen Haut.
Fände ich, um Missverständnissen vorzubeugen, dennoch nix Verwerfliches - sondern sogar einen sehr sympathischen Egozug von ihm.