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Waldkraut
Guest
Sorry, ich bin hier recht spät eingestiegen und habe nicht alles gelesen. Vielleicht wurde die Frage schon erörtert, dann wäre es toll, wenn mir jemand die Seitenzahl nennen könnte.
Meine Frage ist, ob die Einnahme von Ayahuasca o.ä., sozusagen einen Geisterkontakt "garantiert". Oder, ob es einfach ein Tripp ist, auf dem man sich befindet. Und klar, da kann man sich dann schon einiges zusammen halluzinieren.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass Du etwas einwirfst/trinkst und das ist dann automatisch Deine "Eintrittskarte" in die AW.
Vielleicht ist diese Pflanze aber auch so gepolt, dass sie wirklich jeden rüberbringt, auch den gelangweilten Westler, der mal was erleben will oder sich eine instant Heilung erhofft?
Liebe Almaz,
Garantiert ist überhaupt nix.
Kommt auch darauf an was man genau unter "Geisterkontakt" versteht. Oftmals haben sogar völlig "unschamanische" Menschen diesen Kontakt (ich bleibe jetzt mal bei den Pflanzengeistern), es ist ihnen nur nicht bewusst.
Man kann eher von einer Kommunikation als einfach nur von Kontakt sprechen.
Du hast ja schon einen "Kontakt" mit Wirkung wenn du z.B. einen Tropfen Pfefferminzöl auf der Zunge zergehen lässt. Das spürt jeder, aber das heißt noch lange nicht, dass du dann bewusst mit der Pfefferminze kommunizierst. Deine Zellen tun es, aber der eigene Geist/Bewusstsein ist das schamanische Werkzeug.
Bei Meisterpflanzen ist das auch nicht anders, nur dass die physischen Wirkungen (also der reine Kontakt) und die psychoaktiven Erfahrungen (die Ebene der eigentlichen Kommunikation) wesentlich stärker sind.
Bei Ayahuasca gibt es ja schon eine starke physische Wirkung durch das enthaltene DMT, welches der Schlüssel ist um die Seele "wandern" lassen zu können. Hiermit kann der Anwender "austreten" und so auf einer anderen Ebene mit dem Pflanzengeist kommunizieren (wenn er weiß wie) , sich von ihm lenken lassen, mit ihm zusammen arbeiten.
Das heißt aber eben nicht, dass immer, wenn man diesen Trank zu sich nimmt auch eine Kommunikation (die von beiden Seiten ausgeht und verstanden wird) zustande kommt. DAS ist zwar das eigentliche Ziel, aber das benötigt eben auch ein gewisses Verständnis zu grundlegenden Zusammenhängen in der schamanischen Arbeit, so wie es @.:K9:. hier teilweise versucht zu beschreiben.
Bei den "Hippieseminaren" kannst du also davon ausgehen, dass die wirkliche Kommunikation mit dem Pflanzengeist nicht die Regel ist. Der Körper wird zwar geöffnet, damit die Seele "wandern" kann, was schon ein sehr kraftvolles Erleben an sich ist (sowas passiert ja bei der Geburt eines Menschen, bei einem richtigen Orgasmus im kleinen und beim Sterben auch). Es ist also in dem Fall ein "Spiel" mit Drogen.
Das Lianangetränk an sich ist ein Hilfsmittel um mit dem Pflanzengeist zu kommunizieren, man nimmt ihn damit ja in sich auf.
Das kann man im Grunde genommen mit jeder Pflanze so tun. Nur kommt es auf das Geschick/Können des Anwenders an, inwiefern er dadurch eine Kommunikation herstellen kann und der physische Kontakt (durch das Elexier) ungefährlich bleibt.
Durch die Wirkung des DMTs (beim Ayahuasca) oder auch andere Subtanzen, die man aus anderen Pflanzen kennt z.B. die der Alraune (Atropin), werden halt im Körper bestimmte Wirkungen erzielt, die bei unsachbemäßen Einsatz u.U. tödlich sein können.
Die Kunst ist daher der richtige Einsatz.
Alraune ist gering dosiert z.B. ein Rauchmittel für Asthmatiker und der hat dann auch keinen "Geisterkontakt" in dem Sinne wie es ein Schamane hat.
Ich hoffe ich konnte es etwas verständlich darstellen.
LG
Waldkraut