Anderseits habe ich noch mal nachgelesen und mich informiert was Du, anadi, unter Satan verstehst.
Es ist zwar sehr löblich, wenn Du erklärst das Böse ist im Menschen,
und jeder sei dafür verantwortlich.
Aber dann habe ich bemerkt, wo es bei Dir hängt,
denn Du erlaubst Dir nicht die Auswirkungen zu erkennen,
die das Böse in einem Menschen an anderen Menschen bewirkt.
Nicht in anderen Menschen, sondern in der Tat an anderen Menschen.
Du wirst doch nicht so kurzsichtig sein und behaupten wollen,
im Text von Mt 4, da habe die Hauptfigur so etwas wie ein Selbstgespräch geführt?
Sondern viel eher dürfte es sich darum handeln,
wenn ein Mensch Hunger hat, dann kann das ein anderer Mensch ausnützen,
für den anderen Menschen ein Vorteil, aber für den Hungernden weniger.
Wenn ein Mensch religiös und gesellig ist, dann kann das ein anderer Mensch ausnutzen,
für den anderen Menschen ein Vorteil, aber für den religiösen Menschen nicht.
Wenn ein Mensch nach Solidarität der Menschen strebt, dann kann das ein anderer Mensch ausnützen,
für den anderen Menschen zum eigenen Vorteil, aber für den nächstenliebenden Menschen wird es zum Nachteil.
Nicht nur vom eigenen Bösen, sondern auch von solchen Situationen kann man sich selbst befreien.
Hier sind es also mehrere Aspekte die in der Figur Satan zusammengefasst werden,
wie Notsituationen, andere Personen, äußere Umstände.
Für Jesus, den Nazaräner, hat Kaiphas eine davon vertreten.
Und zwar konkret und vor allem sein Bestreben seinen Sprössling beim römischen Militär unterzubringen und dort Kariere machen zu lassen.
Freilich, in der Missionszeit des Nazaräners, war das längst Vergangenheit,
und hat schon ganz andere Vorzeichen bekommen.
Wäre es nicht so gewesen, das sollten wir auch noch beleuchten, dann könnte man die Geschichte nicht so erzählen wie sie in der Bibel steht. Denn der Teil mit dem Stammbaum ist unumstößlich, fehlt nun der Teil wo Kaiphas versucht seinen Sohn, Kaiphas Junior, zu unterstützen, und kommt man zu dem Satz:
Kaiphas sagte: Es ist besser wenn ein Mensch stirbt, als das ganze Volk geht zugrunde.
Dann ist diese Äußerung, die schon für sich ein wenig makaber anmutet,
noch viel scheußlicher, es könnte so aussehen:
Zuerst kümmert er sich nicht um seinen Sohn,
und nun schaut er noch zu bei dessen Ermordung.
So ein Schwein.
Aber wenn die Schlussfolgerung anhand der Andeutungen richtig ist, jetzt sieht es so aus:
Zuerst unterstützt er seinen Sohn,
der kehrt ihm den Rücken zu und will in Samara sein eigenes Ding durchziehen,
und nun haben sie den Sohn in die Enge getrieben
und der Vater schaut nur mehr zu wie sie ihm den Garaus machen.
So läuft es gelegentlich, wie man es macht ist es verkehrt.
Christen haben heute noch immer dieses Bild vor Augen:
Die Juden und die Römer haben Jesus getötet.
Das ist auch sehr schön, auch sehr gruselig aber entspricht nicht so ganz der Wirklichkeit.
Wenn Du immer noch damit Probleme haben solltest, hilft dieser Satz (als Beweis?):
Ich bin im Vater und der Vater ist in mir.
Oohhh, ich vergaß, das ist für Dich kein Beweis.
und ein
