In gewisser Weise hast du sicher recht, und ich bin da auch völlig bei dir, dass Studien Sinn machen. Letztendlich steht jedoch "am Ende" immer das Individuum Mensch. Willst du es einem Menschen verdenken bzw. in Abrede stellen, der sagt "das habe ich erfahren, das hat mir gut getan, mir in dieser und jener Art geholfen"? Fake hin oder her, das mag für Wissenschaft ansich interessangt sein, weils um irgendwelche physikalischen, chemischen und sonstwas für Zellreaktionen und Abläufe geht. Und wo ist der Mensch?
Ehrlich gesagt, ich werde bei deiner Argumentation den Eindruck nicht los, dass das Individuum Mensch nichts zählt.
Zunächst einmal nochmal: Weder kann noch will ich irgendeinem Menschen irgendetwas verbieten. Wer sich vom Geistheiler behandeln lassen will, soll es tun.
Wenn ich etwas in Abrede stelle, so sind das Behauptungen. Und ich stelle sie auch nicht in Abrede, ich widerspreche ihnen. Und dabei kommt es auch sehr stark auf die Art der behauptungen an.
Wenn jemand sagt: "Ich mag es, vom Geistheiler behandelt zu werden." - dagegen kann ich nichts sagen. Das ist reine Geschmackssache, genauso wie ich überhaupt kein Bier mag (ich finde, das Zeug schmeckt ekelig), womit ich mich von einem Großteil der deutschen Männer unterscheide - es gibt keinen richtigen Geschmack.
(Vielleicht als kleiner Fun-Fact zwischendurch: Ich bin zwar starker Agnostiker, aber ich gehe relativ gerne in die Kirche. Ich mag die Kirchenmusik und die Stimmung während der Gottesdienste. Die meisten Pastorinnen und Pastoren, die ich gehört habe und kenne, sind gute Redner und kluge Menschen ... ich mag es, obwohl ich NICHT an Gott glaube - "Ich mag es in die Kirche zu gehen" ist eine Frage des Geschmacks - "Gott existiert" wäre eine Tatsachenbehauptung, der ich DEUTLICH widerpreche)
Wenn aber jemand sagt: "Geistheilen bewirkt ..." - so gibt es da richtige und falsche Behauptungen. Und, wenn ich eine Behauptung höre, bzw. lese, bei der ich glaube, sie ist falsch, dann widerspreche ich ihr und begründe das auch, so gut es mir möglich ist.
Was das Individuum angeht: Ja, das geht ein wenig verloren. Es geht nicht anders, als sich zu bemühen, die Wahrscheinlichkeiten positiv zu optimieren. Wenn das bei der Geistheilung aber besser wäre, so wäre es wieder kein Problem, das auch in einer gut gewonnenen Statistik zu belegen. Dann schaut man halt nach, wie gut eine induviduelle Therapie gegenüber einer Schein-Therapie anschneidet.