Ist eine Vollnarkose wie Tot sein?

Studieren lenkt von ,,eigene" Erfahrungen ab.
Sich bitte nicht an diesem Begriff klammern. Nur ist Anthroposophie ja gerade etwas, was mit dem Lebendigen engstens in Verbindung steht. Ohne die Lebendigkeit, die in der Erfahrung steckt, würde sie intellektualisiert. Dennoch muss auch studiert werden, indem man beispielsweise einen tabellarischen Überblick über die Wesensglieder erhält, ohne damit die Lebendigkeit der Erfahrung bereits gehabt zu haben, der kann es ja und muss es ja nachholen, sonst bleibt's nur ein Abstraktum. Rudolf Steiner ist ein Didaktiker und verbindet ein Theoretisches immer mit Lebendigem, sonst würde man zum studierten intellektualisierten Schriftgelehrten.

Wer sich allein nur auf seine persönlichen Erfahrungen bezieht, wird ein Chaos ernten, wenn er nicht ein Erleuchteter ist, der aber es ist, der Orientierung verschaffen kann. So wird über die Begriffe wie Astralleib nur ein bestenfalls- sagen wir - Halbwissen erlangt, das verzerrend wirkt, man gerät so nur in wilde Spekulationen. Man muss sich über die Bedeutung eines Begriffs, wie der des Astralleibs, und seiner inneliegenden Logik, sowie der, wie er mit den übrigen Wesensgliedern in Zusammenhang steht, im Klaren sein und den dafür seriösen Lehrer finden können.
 
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Ich habe auch ein Weltbild,
Es handelt sich nicht um ein Weltbild. Ein Weltbild ist etwas ganz Persönliches. Anthroposophie ist ein Erkenntnisweg und hat mit persönlichen Ansichten nichts zu tun.


Ich hatte aber keine, und sich speziell auf religiöse und spirituelle Schriften (egal ob Bibel oder Rudolf Steiner) zu verlassen ist nicht wirklich besonders überzeugend.
Ich darf bei solchen Worten davon ausgehen, dass du dich mit der Anthroposophie Rudolf Steiners nicht auseinandergesetzt haben kannst. Du redest über sie, als ob sie ein Weltbild wäre und wie es bei solchen ist, sind diese von Mensch zu Mensch austauschbar. Es geht bei der Anthroposophie nicht um die Person Rudolf Steiners und um persönliche Ansichten und Weltbilder, sondern um die Beschreitung des Erkenntnisweges. Dann hat der Astralleib nur eine Bedeutung, die durch Erkenntnis gewonnen wurde.

So ähnlich redest du auch über die Bibel, als ob darin persönliche Meinungen niedergeschrieben wären und die nur Zerrbilder entstehen lassen.
Sich auf etwas verlassen zu können, bedarf zunächst der neutralen Haltung, wie's bei der Unbefangenheit des kleinen Kindes ist. Dann aber folgt allmählich der Erkenntnisweg, der harte Arbeit an sich selbst bedeutet.
Ich darf davon ausgehen, dass du die Worte der Bibel einfach nicht verstehst, was auch ganz verständlich ist. Auf ein Unverstandenes lässt sich nicht verlassen, aber man kann dem vorerst neutral gegenüber stehenbleiben.
 
Um die Frage im Threadtitel zu beantworten: Nein, absolut nicht.

Nicht nur, dass das eine reversibel ist und das andere nicht, sondern auch die biochemischen/(neuro-)physiologischen Komponente ist eine ganz andere. Man ist im Zustand der "Vollnarkose" lediglich nicht bei Bewusstsein (schlafähnlich).

Ob geträumt wird oder nicht, ist mitunter abhängig von der genaueren Vorgehensweise der Narkose - oder besser gesagt, ob man sich an besagte Träume erinnern kann.

Eine nicht analgetisch begleitete Kurznarkose via Propofol während einer Darmspiegelung wird beispielsweise häufiger von erinnerungsfähigen Träumen begleitet sein als eine Allgemeinanästhesie nach jeweiligem Standard während einer unfallchirurgischen Operation bei einem durchschnittlich schweren Mittfünfziger ohne relevante Vorerkrankungen.
Es dürfte eher so sein, dass sich besagte Fallperson in der Regel (!) nicht an die Träume erinnern kann, da die Konsoldierung der Gedächtnisinhalte substanzinduziert vollkommen außer Kraft gesetzt wird.

Der Sterbeprozess läuft anders ab - mann kann gegenwärtig nur charakteristische physiologische Veränderungen messen (die gibt es), die grundlegend verschieden zu o.G sind, aber auch nicht mehr.


Eben daher ist es aus meiner jetzigen Sicht doch eher mit der unbewussten Vollnarkose vergleichbar.

Vollnarkose-> Bewusstsein/Erinnerung wird ausgeschaltet
Man liegt auf dem OP Tisch und labert noch rum, im nächsten Moment wacht man auf.

Tot-> Bewustsein/Erinnerung wird ausgeschaltet: Gehirn ist Matsch.
Kann sein, dass man noch rumlabert, aber man wacht nicht mehr auf.

Warum sollte es auch danach weitergehen? Nur weil wir ein Bewusstsein haben und das gerne so hätten?
Wir werden zu Erde und kehren zu dieser zurück, wie jedes Lebewesen und jede Pflanze.
Die ganz frühen Veden enthalten wohl noch nichts von Reinkarnation. (Hier meinte mal jemand, dass das da drin steht)

In einem seiner aktuelleren Videos hat Mythi auf yt gezeigt, dass irgendwo zufällig die Gehirnaktivität eines sterbenden aufgezeichnet wurde.
Das Areal für Erinnerung war wohl extrem aktiv, was darauf hindeuten könnte, dass dort gerade der Lebensfilm abläuft.
Ebenfalls gemessen wurden Alpha, Thetha- und was weiß ich für Wellen im Gehirn.

Heißt also: Lebensfilm läuft im Gehirn ab - klar, wo auch sonst.
Irgendwann war dann nichts mehr zu messen.

Ich bin überzeugt, dass wenn ich mal eine NTE hätte, das alles völlig anders sehen würde.
Das möchte ich auch keinem absprechen.

Mag sein, dass es Multiversen, andere Ebenen und das alles gibt und dass man dort BEWUSST hingeht.
Schön wäre es ja.
Und ich hoffe auch innig, dass es so ist.

Aber wie es im Moment aussieht, ist es rational gesehen eher nicht der Fall.
 
Ist es möglich dass wir uns so sehr wenig vorstellen können, dass es eine Welt ohne unser Ich gibt, dass wir diese Kränkung mit der Macht aller uns zur Verfügung stehenden Phantasien versuchen zu vermeiden? Wenn mein Bewusstsein weg ist, dann stirbt ja auch die ganze Welt in meinem Kopf... Und ich bin weg von der Bildfläche, verschwunden, nicht mehr gesehen. Eine wahnsinnig kränkende Tatsache... Die Narkose und ist vielleicht ein Vorgeschmack... ?
 
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