Ich denke, wir tun uns allen keinen Gefallen damit, wenn von den Menschen verlangt wird, Gender bis ins Detail - medizinisch, wissenschaftlich, anatomisch, neurologisch, psychologisch und auch noch grammatikalisch - hundertpro verstehen zu müssen.
Das ist nicht zwingend die Vorraussetzung zum gegenseitigen Verständnis. Es führt eher nur zu Wut und Frustration, wenn einem ständig vor die Nase gehalten wird, wie blöd und ungebildet man ist, wenn man Begrifflichkeiten nicht weiß, durcheinanderbringt oder vielleicht noch gar nie gehört hat. Sie falsch zu verwenden ist ja schon fast eine Todsünde.
Ehrlich - ich bin selbst schon ganz wirr und kenn mich langsam nicht mehr aus. Obwohl ich seit bald 30 Jahren eine Transfrau im engsten Freundeskreis hab.
Ich kann mich auch vor ein Bild stellen und es schön finden, ohne die lückenlose Biografie des Malers und die genaue Technik seiner Arbeitsweise zu kennen. Und niemand wird mich deswegen für dämlich oder einen schlechten Menschen halten.