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Tucholsky
Guest
Du kannst Prof. Schirrmacher ruhig in ihrer religiösen Auffasung kritisieren, worin wir wahrscheinlich sogar einer Meinung sind, aber was ändert dies an ihren Aussagen über den Islam? Sie werden dadurch nicht unwahr.
Giordano Bruno hat man in Rom verheizt, weil er 'aus seiner eigenen Eingebung verschiedene Dogmen gegen den Glauben der Christen fabrizierte, besonders aber gegen die heilige Jungfrau und andere Heilige.'
Das Fleisch, das man da verbrannte, hat aber nichts mit der moralischen Vorstellung der Mächtigen zu tun, die sie haben: Das was wahr ist, ist niemals an eine Person gebunden und auch nicht an ein Buch, das manche für heilig halten. Das was wahr ist, ist nur erkennbar als wahr und dass findet immer im eigenen Bewusstsein statt. Nicht in Mecca, nicht in Washington, nicht in Jerusalem, nicht in Rom und nicht Indien.
Ein Problem kann es werden, wenn das Bewusstsein das nicht erkennt. Denn dann kann sich eine Seele aber auch eine Vielzahl von Seelen ein Karma aufladen, das sie dann tragen muss oder müssen, wenn sie als einen Widerstand gegen die göttliche Ordnung sich des Anderen bemächtigt, denn jede Energiebilanz muss wieder ausgeglichen werden, und es ist immer die individuelle Energiebilanz oder die eines Kollektivs, wenn es sich gemeinsam des Anderen bemächtigt.
Ob dieser Widerstand gegen die göttliche Ordnung durch Mächtige in Religionen, in Foren, in Wohnungen, in Gefängnissen, in Kirchen, in Schulen oder in Moscheen aber auch durch Regierungen ausgeübt wird, ist gleich; es ist das, was hier der Widersacher genannt wird. Das ist ein wichtiger Punkt, denn niemand hat das ethische Recht, sich des Anderen zu bemächtigen. Natürlich gibt es das moralische Recht der sozialen Gemeinschaft, dass ist aber kein ethisches Recht, und es versucht im Kern auch, das des Anderen zu schützen, wenn auch mit oft wenig Erfolg.
Verschieden davon und ohne Probleme ist die Wahrheitssuche oder auch die gemeinsame Wahrheitssuche, denn sie vermeidet es absolut, die Person zu attackieren, denn eine Person ist nicht falsch; aber das was sie tut, kann falsch sein im ethischen Sinne oder man kann es als falsch im ethischen Sinne erkennen.
Ein Beispiel für diese Tugend der Wahrheitssuche sind die sokratischen Dialoge und in der Folge hat Aristoteles ausführlich das starke Argumentieren aber auch die Trugschlüsse des Denkens beschrieben. Sie sind auch neu von Schopenhauer formuliert worden und auch von den Skeptikern.
http://coolhaus.de/art-of-controversy/
http://www.infidels.org/library/modern/mathew/logic.html
Daran, dass Walter hier jede persönliche Auseinandersetzung löscht und darauf verweist, dass man das außerhalb des Forums austragen möchte, kann man erkennen, dass auch er das Argumentieren der Person als falsch erkannt hat aber sich dennoch der Meinungsfreiheit verpflichtet fühlt. Und wie ich es hier schon begründet habe, umfasst das Recht auf die freie Meinung eben nicht das Diskutieren der anderen Person.
Man kann auch erkennen, dass sich notwendig die gemeinsame Wahrheitssuche und das gegenseitige persönliche Attackieren ausschließen, denn um etwas als wahr zu erkennen oder etwas Wahres zu begründen bedarf es der Freiheit der Person, und wenn sie diskutiert wird, anstatt Verhaltensweisen, oder Ansprüche aus Religionen oder Ansprüche von Mächtigen ist keine gemeinsame Wahrheitsfindung möglich.
Jeder Mensch hier hat wahrscheinlich gelernt, dass ein soziales Gesetz auch dann greift, wenn man es nicht kennt. Das mag manchem Probleme bereiten, aber wahrscheinlich würde man einen Einwand eines Beschuldigten nicht anerkennen, wenn er sagte, dass er nicht wusste, dass er gesetzwidrig handelte.
Ich denke, es ist ebenso bei den Regeln des gemeinsamen Miteinanders in einem Forum, und auch, wenn jemand nicht die Regeln kennt, welche dafür vonnöten sind, und z.B. ad hominem argumentiert, statt auf das Argumentierte einzugehen, dann verunmöglicht das eine sinnvolle Diskussion.
Zu der gemeinsamen Wahrheitssuche gehört das gegenseitige Zugestehen dessen, was man als wahr erkannt hat um darauf weitere Erkenntnisse aufzubauen. Des Weiteren gehört das Begründen dessen, was man aussagt dazu und es reicht nicht hin, nur seine persönliche Meinung zu sagen, welche wohl auch noch deswegen als starkes Argument gelten soll, weil man eine Autorität für xyz ist.
Ich denke, ich habe hier in weit über 1000 postings argumentiert, also das Ausgesagte begründet. Über all das will ich gern diskutieren gemäß den Regeln der Diskussion und im Interesse der Wahrheitssuche. Ich empfinde es aber auch, dass in diesem Forum für Esoterik das Esoterische nicht wirklich Thema ist.
Das Esoterische ist nicht teilbar in Religionen oder Sekten oder Nationen. Die spirituellen Visionen des Menschen Mohammed oder das Gottesbewusstsein des Menschen Jesus oder das erwachte Bewusstsein des Buddhas geht die Welt nix an, geht keine Religion was an, geht keine Nation was an und geht keinen selbst ernannten Richter etwas an. Aber es ist etwas, worüber Menschen frei sprechen können, wenn es sie berührt, auch in einem esoterischen Forum. Wenn das nicht geht, dann ist etwas nicht in Ordnung.
Krishnamurti sagt: 'Der Feind ist nicht der Andere, der Feind bist Du."
Solange man das nicht versteht, und sagt: "Er spricht die Wahrheit. Hängt ihn!" ist kein Dialog möglich; nur Krieg.
T.