Innerlich tot

nirak schrieb:
Hallo Tigermaus,

du sprichst diesen *Tunnel* der Suizid(entschlossenen) an. Danke dir. Keiner von uns kann nachvollziehen was in solch einem Moment in einem Menschen vor sich geht.....
Vielleicht hat dieser Frau ihre NDE geholfen,geholfen insofern dass sie ihr Leben nicht mehr durch ihre Hand beenden will.

Liebe Grüße


das ist für mich ein weiteres indiz, dass der mensch nie wirklich voraussehen kann, was für einen menschen "gut" oder "schlecht" ist ...

ob eine klinik oder tabletten das auch so effektiv bewirkt haben würden ?
 
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mara... schrieb:
das mag objektiv so sein, aber wenn es dann geschieht kann ich mir kaum einen menschen vorstellen der sich dann keine schuldgefühle macht ...

so oder so. ich habe ein gutes verhältnis zum tod, weißt du, aber es ändert nun mal nichts daran, dass ich die wesen in ihren jetzigen erscheinungsformen liebe und schätze. und diese form ist nunmal endgültig dahin mit dem irdischen tod.

ich für mich ganz alleine muss dir ehrlich sagen, dass ich niemals jemanden dazu raten würde, sich einweisen zu lassen oder es für ihn tun würde. a) habe ich zuviel respekt vor dem leben (schicksal) und b) ist es mE so, dass ein depressiver mensch vor allen dingen zuwendung und aufmerksamkeit braucht und oft hilft einfach ein zuhören und dasein und dableiben ... dieses wegsperren ist für mich gleichgesetzt mit abwenden, der eigenen verantwortung für meinen nächsten entfliehen...

aber wie gesagt, dass gilt nur für mich. jeder mag das individuell entscheiden ...

danke für die infos, nirak.

Hallo mara,

siehst du genau das hab ich kommen sehen.....die Vorurteile gegenüber der Psychiatrie. Bitte nicht böse gemeint.
Es wird etwas gesagt ohne das man sich vorher ein wirkliches Bild von psychiatrischen Stationen macht. Es gibt KEIN WEGSPERREN mehr,diese Zeit der Psychiatrie ist vorbei.

Du kannst einen schwerst depressiven Menschen nicht mehr zuhause betreuen,da bist du alleine überfordert. Eine Depression braucht eine Therapie......nicht nur Gespräche oder Zuwendung.....denn Zuwendung und Gespräche lassen Depressive zu Beginn garnicht zu.

Die Depression hat ja eine Ursache....meistens handelt es sich um eine verminderte Produktion von Serotonin,Noradrenalin....und genau hier setzt die Therapie mit den Antidepressiva ein. Sie entfalten ihre Wirkung indem sie die Produktion dieser Neurotransmitter erhöhen.

Das geht durch Gespräche,Zuwendung oder Aufnahme von Schokolade ( wie oft vermutet wird) nicht.
Wenn eine Depression nicht behandelt wird kann sie chronisch werden.

In gewissen Situationen ist es unsere Pflicht Hilfe zu holen,vorallem dann wenn der Betroffene nicht mehr selbst in der Lage ist und durch sein Verhalten sein Leben gefährdet.
Und hier muss es garnicht soweit kommen das SMG verbalisiert werden,es genügt wenn dieser Mensch keine Nahrung und keine Flüssigkeit mehr zu sich nimmt. Man nennt es *sich aufgeben*.

Liebe Grüße
 
Nithaiah schrieb:
Hallo mara,
Nein, das geht natürlich nicht..die Depression ernstzunehmen kann nicht heißen, die Verantwortung für das andere Leben zu übernehmen. Das kann keiner tragen..ist nicht zu schaffen.

Ich denke wichtig ist schon mal, es nicht auszuschließen, dass der andere sich suizidieren könnte, und nicht zu denken : Ach, das macht der ja sowieso nicht.
Man kann allenfalls versuchen, Hilfe zur Selbsthilfe zu geben und den Menschen ein Stück weit an die Hand zu nehmen und versuchen, für ihn dazusein.

Ja. das sehe ich auch so ...

Vielleicht gemeinsam einen Arzt aufsuchen, der dann über die Therapie entscheidet, u.ä.
Wie nirak schon sagte, wenn es ganz heftig wird, in eine Klinik bringen.
Es kann auch schon helfen zu versuchen, den Depressiven mit Gesprächen aus der Reserve zu locken, was natürlich oftmals einen gewissen Einsatz erfordert.
Es kommt natürlich auch echt drauf an, in was für einer Beziehung man zu demjenigen steht.

ich hab nirak schon meine sichtweise dazu geschildert. es ist schwierig. ich bin jemand, der jedem menschen zutraut für sich selbst zu entscheiden und bisher bin ich damit auch gut zurechtgekommen. ich denke aber auch, dass wir genau die menschen treffen, die wir "brauchen" sozusagen. daher halte ich alle einstellungen zu diesem thema für entsprechend richtig.

Das stimmt natürlich...
Man kann wirklich nur dann jemanden retten, wenn er auch gerettet werden will.
Die größte Arbeit liegt vielleicht darin, dem Depressiven klarzumachen, dass er krank ist und ihm geholfen werden kann.

Denn viele erkennen ihre Depression gar nicht als solche, weil man landläufig Depression ja oft mit Traurigkeit verbindet.

das ist etwas was ich nicht verstehe. ich vermute mal das der begriff "depression" sehr negativ besetzt ist. warum sonst wehren sich die betroffenen so sehr dagegen sich eine solche krankheit einzugestehen ?

ich verbinde eine depression mit etwas, wo ein mensch nicht hinschauen will, das würde einiges erklären. kindheitstraumen, verletzungen oder auch illusionen die man sich über andere oder wohl im endeffekt über sich selbst macht. ein falsches selbstbild zum beispiel. die menschen gehen lieber in die aufgabe als hinzuschauen und deshalb geben sie auch nicht gerne zu, dass sie "krank" sind, weil das gleichbedeutend mit "hinschauen" und dem ende der illusion ist ...

Die Depressiven fühlen sich aber nicht in dem Sinne traurig. Es ist nicht, wie wenn man z.B. Liebeskummer hat und man so richtig trauern kann.
Es sind all die anderen Symptome da, die nicht so richtig zugeordnet werden können, die aber das Leben immer lebensunwerter erscheinen lassen können.

Die wurden ja hier auch schon genannt:
Völlige Antriebslosigkeit ( außer bei der agitierten Depression), bei gleichzeitiger innerer Unruhe, Schlafstörungen oder manchmal, seltener, auch extremes Schlafbedürfnis. Appetitlosigkeit (wobei manch einer auch widerum eher mit Fressattacken reagiert). Geringe Belastbarkeit, alles wird einem zuviel. Extreme Licht-und Lärmempfindlichkeit, die Nerven liegen blank. Konzentrationsstörungen.
Bei manchen äußert sie sich über chronische Schmerzen, z.B. Rücken- oder Kopfschmerzen. Oder auch über ständige Infekte.
Generelle Freudlosigkeit. Suizidgedanken. Angstzustände können sich auch noch dazugesellen - die gehen ja oft genug mit der Depression einher.
Wer kommt da schon auf die Idee, er wäre depressiv? Man merkt, dass man nichts mehr auf die Reihe kriegt, sucht aber die Ursache oft woanders.

diese suizidgedanken äußern sich aber mMn auch über körperliche symptome und auch das ist nicht zu unterschätzen. diese nach innen gerichteten aggressionen, die wie ich meine aus dem nicht-hinsehen-wollen auf die eignen persönlichkeit entstehen, lassen sich irgendwann im körper als krankheit nieder - krebs-/geschwüre, und diverse "druck"-krankheiten - wie hoher blutdruck, zucker, nierenleiden, augenleiden usw. - auch die zähne sind oft sehr, sehr schlecht ... (sich nicht durchbeißen können) ...

das ist dann selbstmord auf raten.

Deswegen kann es nach meiner Erfahrung schon ungemein helfen, zum Verstehen der Ursache beizutragen.
Aber mitmachen muß der andere schon...ohne dem geht es nicht.

Liebe grüße, Nithaiah

ja und dann muss man menschen meines erachtens achten und sie auch gehen lassen können ...
wiederbeleben kann sich nur jeder selbst - sozusagen ;) ...
 
nirak schrieb:
Hallo mara,
In gewissen Situationen ist es unsere Pflicht Hilfe zu holen,vorallem dann wenn der Betroffene nicht mehr selbst in der Lage ist und durch sein Verhalten sein Leben gefährdet.
Und hier muss es garnicht soweit kommen das SMG verbalisiert werden,es genügt wenn dieser Mensch keine Nahrung und keine Flüssigkeit mehr zu sich nimmt. Man nennt es *sich aufgeben*.

Liebe Grüße

Hi nirak.

*lach* - viele menschen sind fast täglich in ärztlicher behandlung, tiefst depressiv und werden immer wieder mit untersuchungen, tabletten und kopfschütteln abgespeist. dass diese menschen hochdepressiv sind sieht ein blinder mit krückstock, aber das sind ausgebildete mediziner ;)

ich vermute mal, dass jeder 2. mensch heute depressiv ist. es ist so ein "normal"zustand, dass selbst die ärzte das handtuch geschmissen haben.

dennoch hast du natürlich recht, wenn es extrem wird, hört jeder kranke mensch in eine klinik ... aber das setze ich als selbstverständlich voraus, deshalb erwähnte ich es hier nicht ausdrücklich. niemand steht daneben und schaut zu, wie jemand sich zu tode hungert oder verdurstet - normalerweise, aber was ist schon normal heutzutage, nich ...

ich habe überigends keine vorurteile. ich verurteile ganz präzise, würde aber niemals jemanden aufhalten, der sich für diesen weg entscheidet. doch mE ist das nur eine symptombehandlung. depression kommt nicht von irgendwelchen körpereignenen stoffen, sondern hat seelische ursachen und die klinik, die sich damit auseinandersetzt muss du mir erst noch zeigen ;)

aber als erste hilfe und in der not ist es ganz klar eine station, die man anlaufen kann/bzw. muss ...
 
Hi mara,

*lach* - viele menschen sind fast täglich in ärztlicher behandlung, tiefst depressiv und werden immer wieder mit untersuchungen, tabletten und kopfschütteln abgespeist. dass diese menschen hochdepressiv sind sieht ein blinder mit krückstock, aber das sind ausgebildete mediziner ;)

Musste schmunzeln,loooooooooooool weißt du auch sehr viele Ärzte haben Depressionen und ignorieren diese.

dennoch hast du natürlich recht, wenn es extrem wird, hört jeder kranke mensch in eine klinik ... aber das setze ich als selbstverständlich voraus, deshalb erwähnte ich es hier nicht ausdrücklich. niemand steht daneben und schaut zu, wie jemand sich zu tode hungert oder verdurstet - normalerweise, aber was ist schon normal heutzutage, nich ...

Nichts ist heutzutage mehr *normal*. Denn wie du ja in diversen Medienberichten immer wieder sehen und auch lesen kannst.....es verhungern Menschen nebenan.

ich habe überigends keine vorurteile. ich verurteile ganz präzise, würde aber niemals jemanden aufhalten, der sich für diesen weg entscheidet. doch mE ist das nur eine symptombehandlung. depression kommt nicht von irgendwelchen körpereignenen stoffen, sondern hat seelische ursachen und die klinik, die sich damit auseinandersetzt muss du mir erst noch zeigen ;)

Es kommt auf die *Art* der Depression an,denn Depression ist nicht gleich Depression. Natürlich spielen seelische Faktoren eine große Rolle.
Und es ist richtig,es werden gezielt die Symptome behandelt denn erst dann kann man der genauen Ursache und dem Problem auf die Spur kommen.....und das machen wir,*ganzstolzbin*.
.......es ist wichtig nicht nur die Krankheit zu sehen sondern den gesamten Menschen,Körper,Geist,Seele UND sein persönliches Umfeld.
Denn wenn man dies nicht macht ist eine Therapie umsonst. Es ist dann vorprogrammiert das die Betroffenen in kurzer Zeit wieder aufgenommen werden müssen.

Liebe Grüße
 
mara... schrieb:
das ist für mich ein weiteres indiz, dass der mensch nie wirklich voraussehen kann, was für einen menschen "gut" oder "schlecht" ist ...

ob eine klinik oder tabletten das auch so effektiv bewirkt haben würden ?


Ich denke schon das der Mensch von Natur aus weiss, was für ihn gut ist oder nicht.
Nur ist es so das die meistenes verlernen im Laufe der Jahre zu achten auf den Körper die Seele und den Geist.
Und alleine dieses verlernen führt mit der Zeit zu einer Depression.
Je länger der Mensch lebt wie eine Puppe die man aufzieht, selbst dieses Werk eines Tages nicht mehr funktioniert.
Der Aufenthalt in einer Klinik in Begleitung von medikantöser Behandlung kann nur dann fruchten wenn die Person anschliesend einen guten Therapeut findet.
Diese Therapie erstreckt sich über Monate und nur ein regelmäßiger Besuch kann zum Erfolg führen.
Ich sage jetzt kann!
Bestimmte Medikamente werden nur eine zeitlang verabreicht, da es zur einer Abhängigkeit führt.
Und diese Zeit des absetzen ist sehr gefährlich.
Ein junges Mädchen das ich kenne veweigerte die Medikamente weil sie sich manipuliert fühlte, setzte sie ab und machte die Hölle durch bis zur verweigerung der Nahrung. Aber das schlimmste hat sie hinter sich und ist noch in Behandlung eines Therapeuten.
Was die Ärzte betrifft, auch unter ihnen gibt es Depressionen die sogar einen Suizid zur Folge hatte.
Den wenn einer von euch einen Arzt kennt.
Nicht vergessn sollte man das sie privat nur Mensch sind wie du und ich.
Mitunter sind da grosse Probleme.

Gruss Tigermaus
 
nirak schrieb:
Es kommt auf die *Art* der Depression an,denn Depression ist nicht gleich Depression. Natürlich spielen seelische Faktoren eine große Rolle.
Und es ist richtig,es werden gezielt die Symptome behandelt denn erst dann kann man der genauen Ursache und dem Problem auf die Spur kommen.....und das machen wir,*ganzstolzbin*.

du arbeitest demnach in einer psychatrischen klinik ?

.......es ist wichtig nicht nur die Krankheit zu sehen sondern den gesamten Menschen,Körper,Geist,Seele UND sein persönliches Umfeld.
Denn wenn man dies nicht macht ist eine Therapie umsonst. Es ist dann vorprogrammiert das die Betroffenen in kurzer Zeit wieder aufgenommen werden müssen.

Liebe Grüße


ich hatte hier kontakt zur landesklinik und da habe ich nichts dergleichen feststellen können. da wurden die behandlungen stur nach liste und fachliteratur gefahren ... der mensch dahinter wurde nicht gesehen und ab der eingangstür auswärts war da keiner mehr zuständig.

vielleicht liegt es auch an mir, wer weiß das schon. wenn ja, ist das auch okay. it´s my way ;) ...
 
mara... schrieb:
du arbeitest demnach in einer psychatrischen klinik ?




ich hatte hier kontakt zur landesklinik und da habe ich nichts dergleichen feststellen können. da wurden die behandlungen stur nach liste und fachliteratur gefahren ... der mensch dahinter wurde nicht gesehen und ab der eingangstür auswärts war da keiner mehr zuständig.

vielleicht liegt es auch an mir, wer weiß das schon. wenn ja, ist das auch okay. it´s my way ;) ...

Hi mara,

ja,ich arbeite in einer Psychiatrie,schon Jahre....und ich arbeite sehr gerne dort.
Es liegt nicht an dir,du hast es schon richtig erkannt.....denn sehr oft wird stur nach Schema behandelt nicht nur in der Psychiatrie sondern auch in allgemeinen KH.......die Diagnosen stehen im Vordergrund,bezahlt wird nach Leistungsschema......und der Mensch bleibt demnach hart ausgedrückt *auf der Strecke*.
Wichtig ist eine ganzheitliche Therapie......geben wir die Hoffnung nicht auf,ich denke irgendwann behirnen es alle.
 
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TIGERMAUS schrieb:
Ich denke schon das der Mensch von Natur aus weiss, was für ihn gut ist oder nicht.
Nur ist es so das die meistenes verlernen im Laufe der Jahre zu achten auf den Körper die Seele und den Geist.

ja. das ist wohl wahr. dennoch habe ich - subjektiv klar - festgestellt, dass viele menschen im grunde dennoch und immernoch wissen, was für sie gut ist, aber sie ignorieren die innere stimme, weil sie unsicher sind. alle nehmen doch ... alle machen doch ... jeder sagt doch ... usw. usw. - meine beobachtung ist so und ich bringe mich in teufelsküche, weil ich jemand bin, der sie ermuntert auf diese innere stimme zu hören und ihr zu folgen.

Und alleine dieses verlernen führt mit der Zeit zu einer Depression.

ja genau. unter diesem aspekt (s.o.) führt das ignorieren der inneren stimme letzlich in die depri ... ;), das ist was du ja auch mit anderen worten sagst, oder ... wie ich häufig beobachte, sind es auch viele unverarbeitete verletzungen aus der kindheit, die nicht verarbeitet und geheilt worden sind.

Je länger der Mensch lebt wie eine Puppe die man aufzieht, selbst dieses Werk eines Tages nicht mehr funktioniert.
Der Aufenthalt in einer Klinik in Begleitung von medikantöser Behandlung kann nur dann fruchten wenn die Person anschliesend einen guten Therapeut findet.
Diese Therapie erstreckt sich über Monate und nur ein regelmäßiger Besuch kann zum Erfolg führen.
Ich sage jetzt kann!
Bestimmte Medikamente werden nur eine zeitlang verabreicht, da es zur einer Abhängigkeit führt.
Und diese Zeit des absetzen ist sehr gefährlich.
Ein junges Mädchen das ich kenne veweigerte die Medikamente weil sie sich manipuliert fühlte, setzte sie ab und machte die Hölle durch bis zur verweigerung der Nahrung. Aber das schlimmste hat sie hinter sich und ist noch in Behandlung eines Therapeuten.
Was die Ärzte betrifft, auch unter ihnen gibt es Depressionen die sogar einen Suizid zur Folge hatte.
Den wenn einer von euch einen Arzt kennt.
Nicht vergessn sollte man das sie privat nur Mensch sind wie du und ich.
Mitunter sind da grosse Probleme.

Gruss Tigermaus

ja. und so mancher stinknormale mensch kommt als der heiler daher ... :)
 
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