Innerlich tot

ich finde ihr schmeißt da ziemlich viel in einen pott ... und jeder mensch, der mal eine depression erlebt hat, der weiß, dass alyson das schon richtig erkannt hat. man ist dann zu NICHTS mehr in der lage ... schon gar nicht zu einem suizid. wenn man wieder zu kräften kommt - ja ... aber in der depression - nein.

Suizid und Depression

Depression Suizid zählt zu den häufigsten Todesursachen in Österreich: Während im Jahr 2002 hierzulande knapp 938 Menschen bei Verkehrsunfällen starben, nahmen sich laut Angaben der Statistik Austria 1.551 Personen das Leben. Hinzu kommen etwa zehn Mal so viele Menschen, die einen Suizidversuch unternahmen.

Selbstmordgedanken ernst nehmen
Suizidphantasien und Todeswünsche sind bei Depressiven häufig, denn Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit stehen im Zentrum des depressiven Erlebens. Geschätzte 56 Prozent aller an Depressionen Erkrankten begehen irgendwann in ihrem Leben einen Suizidversuch. Etwa 15 Prozent der chronisch Depressiven nehmen sich das Leben. Aus diesem Grund sollte man Selbstmordgedanken von Depressiven ernst nehmen. Wer selbst an Suizid denkt oder gefährdete Menschen kennt, sollte umgehend professionelle Hilfe bei einem Arzt oder Psychotherapeuten suchen!

Depression zu wenig beachtet
Menschen, die Suizid begehen, haben meist unter erheblichen psychischen Störungen gelitten, vor allem unter Depressionen. Wichtige Risikofaktoren für Suizid sind neben der Depression Suizidversuche in der Vergangenheit, psychiatrische Behandlungen in der Vorgeschichte, soziale Isolation und Vereinsamung, chronische körperliche Krankheiten und hohes Alter. Da Suizide meist im Zuge psychischer Störungen auftreten, stellt die erfolgreiche Behandlung der Grunderkrankung die beste Vorbeugung dar. Depressionen lassen sich heute zwar wirksam behandeln, doch zu häufig werden sie übersehen oder nicht ernst genommen.

Welche Zeichen sollte man ernst nehmen?
# Suiziddrohungen: Das Vorurteil, dass ein Mensch sich nichts antut, wenn er von Selbstmord spricht, ist falsch.

# Bestimmte Äußerungen wie "Es hat doch alles gar keinen Sinn mehr", "Irgendwann muss auch mal Schluss sein", "Es muss jetzt was passieren" sind bei depressiven Menschen Hinweise auf eine ernste Gefährdung.

# Angelegenheiten ordnen, Abschied nehmen: Viele Menschen möchten vor einem Suizid ihre Angelegenheiten ordnen. Beispielsweise verschenken sie Wertgegenstände, setzen ihr Testament auf oder verabschieden sich von Freunden und Verwandten. Wer fest zum Suizid entschlossen ist, wirkt oft ruhiger, gefestigter und weniger verzweifelt. Die Mitwelt kann daher zu dem trügerischen Schluss kommen, dass es endlich wieder aufwärts geht mit dem Befinden des depressiven Menschen.

Hier der entsprechende Link.
http://www.depression.at/scripts/in...ed=100&authenticationid=&iWasAlreadyHere=true

P.S die leichte Depression nennt man in der Fachsprache....Dysthymie :)
 
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Hallo mara,

Zitat mara:
eine "leichte" depression gibt es nicht.

Es gibt depressive Verstimmungen. Und es gibt auch in der Depression verschiedenen Abstufungen.

Zitat mara:
ich finde ihr schmeißt da ziemlich viel in einen pott ... und jeder mensch, der mal eine depression erlebt hat, der weiß, dass alyson das schon richtig erkannt hat. man ist dann zu NICHTS mehr in der lage ... schon gar nicht zu einem suizid. wenn man wieder zu kräften kommt - ja ... aber in der depression - nein .

Und wer sagt dir, dass wir die noch nicht erlebt haben?
Davon abgesehen, sind Depressionen gewissermaßen mein Spezialgebiet.
In diesem Bereich kenne ich mich wirklich aus.
Übrigens kenne ich 2 Menschen, die einen Suizid gestartet haben - und zwar auf dem Höhepunkt ihrer Depression.
Es ist so wie nirak sagt: Mag man auch keine Kraft mehr für gar nichts haben, aber die Energie für einen Suizid bringt man doch noch auf.

Vielleicht an einem Tag nicht, nämlich an diesem, an dem man nicht mal aus dem Bett rauskommt.
Dafür aber möglicherweise am nächsten.
Trotzdem steckt man da doch noch mitten drin in der Depression.
Oder lassen wir jetzt nur noch jene Tage als Depression gelten, an denen man nicht mal mehr die Kraft hat, sich die Zähne zu putzen?
Ab dem Moment, wo ich die Kraft habe aufzustehen, habe ich auch die Kraft mir einen Strick zu basteln.
Im Falle eines Freundes von mir, hat es genügt, dass er ordentlich "gebechert" hatte.
Dann hatte er die Kraft.
Gott sei Dank hat der Haken an der Decke nicht gehalten -er ist ziemlich athletisch gebaut- und durch die vorher eingenommenen Schlaftabletten, war er dann erst mal nicht mehr in der Lage, es nochmal zu probieren.
Im Falle der anderen Person, einer Frau, hat es geklappt.

und nichts anderes hat alyson gesagt. euch geht es aber nicht um das gesagte, sondern um ihre art ... nämlich ihr selbstbewußtsein, ihre beharrlichkeit - das passt euch nicht ...

Nein. In meinem Fall gefällt es mir nicht, wenn Halbwahrheiten verbreitet werden, bei so einem sensiblen Thema -ob mit oder ohne Selbstbewußtsein vorgetragen ist mir dabei ziemlich gleich.
Über dieses Thema kann man sich gut informieren.

Am besten fragt man hinterbliebene Angehörige von Suizidierten. Die werden einem dann schon bestätigen, dass die Depression ihren Verstorbenen nicht davon abhalten konnte.
Und es ist auch nicht richtig, dass Depressive erst die Kraft haben sich umzubringen, wenn sie medikamentös behandelt werden.

Die oben genannten Fälle hatten keine Medikamente genommen.
Und die Statistik beweist das auch.



ps: innerlich tot ist für mich jemand, der sich nicht mehr fühlen kann ... das ist nicht gleich "depression" ... es gibt total lebhafte menschen, die kein gefühl mehr haben ... sie stellen alles mögliche an, um zu fühlen. drogen, fügen sich selbst verletzungen zu, machen risikosport oder bringen sich sonst in gefährliche situationen, exzessiver/häufiger sex und sonstige exzesse. depressive fühlen meines erachtens noch ganz gut, im gegenteil, diese gefühllosigkeit schützt vor depression, ich vermute das ist ein grund, warum die gefühle ursprünglich abgetötet worden sind - ... nämlich um überhaupt LEBEN zu können.

Doch, mara, der Depressive fühlt sich auch nicht mehr. Ab dem Moment, wo die Gefühle wieder anfangen zu fließen, und man wieder Wut und Schmerz, Trauer und auch Freude spüren kann, ist das bereits der Weg in die Heilung.
Die Menschen, die du beschreibst, die sich selbst verletzen, usw. haben in meinen Augen eine lavierte Depression.
Sie kompensieren mit Risikosport und Arbeitswut, usw.
Es kann natürlich noch eine Borderline-Störung dazukommen( vor allem bei Menschen, die sich slbst z.B. mit Klingen verletzen).
Wer Drogen nimmt, hat ohnehin meist ein depressive Grundstruktur.

Liebe Grüße, Nithaiah
 
... und wieder nichts gelesen, sondern einfach nur drauf ...


ok. ich habe mich getäuscht. ihr seid die experten - ihr habt recht.


alyson verbreitet halbwahrheiten und das regt dich also auf, nithaiah. aber ihr reitet auf euren begrifflichkeiten rum und das ist dann der beweis für die ganze wahrheit ...

wenn ich verstimmt bin, läßt sich das ruckzuck abändern. wenn ich depressiv bin, bin ich krank und es so schnell nichts, was mich da rausholen könnte. wie ärzte, wissenschaftler oder bücher das nennen ist mir völlig schnuppe ...

er voriges jahr hatte ich zu dem thema ein gespräch in einer gruppe. es ging auf weihnachten zu und die frauen keuchten, dass jetzt überall diese leute mir der winterdepri einem das leben schwer machen. und wir sind zu dem schluß gekommen, dass jedwede unstimmigkeit im leben sofort mit solchen bezeichnungen belegt werden und dem menschen das gefühl geben, mit ihm sei was nicht in ordnung.

wenn ich eine depression habe, IST was nicht in ordnung. habe ich eine verstimmung, weil sich mein lebensumfeld verändert hat oder ich trauere oder ich - als frau zum beispiel - nah an der natur bin und so die stimmung der erde einfange und still/melancholisch werde, werde ich sofort angemacht - ich soll in therapie gehen ... weil ich depressiv bin. arme alte menschen, denen man nicht ihre traurigkeit zugesteht, weil sie abgeschoben worden sind.

das menschen suizidgedanken haben, wenn sie an einer depression leiden ist für mich völlig logisch und ergibt sich aus dem krankheitsbild, bzw. für mich ist das die ursache für depression - nämlich lebensüberdruss in folge von zuvielen schicksalsschlägen, die nicht verarbeitet wurden, werden konnten. das haben weder ich noch alyson bezweifelt.

wir reiten ja bloß auf prinzipien rum. warum kann man dann nicht mal sagen: okay. du hast recht. oder es einfach stehen lassen ?

von mir aus hängt dann ein "aber" dran :D ;) ...

ich bleibe dabei. es ist der verhaltenskodex, der hier eine rolle spielt ... alyson ist nicht freundlich, nicht kooperativ, nicht nachgiebig.

find ich klasse :)
 
Nithaiah schrieb:
Hallo mara,
Doch, mara, der Depressive fühlt sich auch nicht mehr. Ab dem Moment, wo die Gefühle wieder anfangen zu fließen, und man wieder Wut und Schmerz, Trauer und auch Freude spüren kann, ist das bereits der Weg in die Heilung.
Die Menschen, die du beschreibst, die sich selbst verletzen, usw. haben in meinen Augen eine lavierte Depression.
Sie kompensieren mit Risikosport und Arbeitswut, usw.
Es kann natürlich noch eine Borderline-Störung dazukommen( vor allem bei Menschen, die sich slbst z.B. mit Klingen verletzen).
Wer Drogen nimmt, hat ohnehin meist ein depressive Grundstruktur.

Liebe Grüße, Nithaiah

na jetzt hast du es mir aber gegeben, nithaiah. jetzt hast du mir alle begriffe um die ohren geschmissen, die mir zeigen dass ich keine ahnung habe und mich besser nicht mit experten zu einem thema äußern sollte :) ...

wenn ich so richtig in meiner depri bin, dann fühle ich schmerz und zwar körperlich. vielleicht bin ich ja anders als andere ? jemand anderes, der sein leben lang an depri leidet (unerkannt bis vor kurzem) hat ebenfalls schmerz gespürt und zwar in form von körperlichen gebrechen ... manisch depressive menschen sind nach meiner erfahrung und beobachtung immer in der ein oder anderen form auch körperlich erkrankt. zucker, migräne, herzprobleme, schilddrüse sind mir am häufigsten begegnet, auch rheuma und arthritis. das SIND schmerzen, die ich bei menschen von denen ich spreche nicht beobachtet habe ... im gegenteil. diese menschen sind gesundheitlich sehr robust und bekommen meistens noch nicht mal eine grippe ...

ein depressiver wird handlungsunfähig, ein innerlich toter mensch wird hyperaktiv wenn es darum geht, irgendwas zu fühlen. sie finden immer einen weg gefühle künstlich zu erzeugen und sie fallen nicht auf, weil sie in unser system so gut integriert sind ...

;)
 
Hallo Nithaiah,

Doch, mara, der Depressive fühlt sich auch nicht mehr. Ab dem Moment, wo die Gefühle wieder anfangen zu fließen, und man wieder Wut und Schmerz, Trauer und auch Freude spüren kann, ist das bereits der Weg in die Heilung.
Die Menschen, die du beschreibst, die sich selbst verletzen, usw. haben in meinen Augen eine lavierte Depression.
Sie kompensieren mit Risikosport und Arbeitswut, usw.
Es kann natürlich noch eine Borderline-Störung dazukommen( vor allem bei Menschen, die sich slbst z.B. mit Klingen verletzen).
Wer Drogen nimmt, hat ohnehin meist ein depressive Grundstruktur.

Liebe Grüße, Nithaiah

Ich danke dir für diese Ergänzung. Ich hab vorhin überlegt ob ich dies noch dazuschreiben soll. :)
Seit Neuestem wird sogar ein *Sis(s)i Syndrom* diagnosiziert.....vorallem bei Menschen die durch eine andere extreme Tätigkeit versuchen die Depression zu überspielen.
Benannt hat man es nach der österreichischen Kaiserin,die ja so wie es in Geschichte immer wieder nachzulesen ist......unter Depressionen gelitten hat.
Sissi wirkte jedoch alles andere als depressiv,sie versuchte durch ihre *Hyperaktivität* ihre Depression zu überspielen. Wenn man in der heutigen Zeit die Menschen genau beobachtet findet man dieses Syndrom immer häufiger. Ja nicht anmerken lassen,das ich eine Depression habe.

Die Beschwerden die hierbei auftreten würde ein Laie nie in die Kategorie einer Depression geben.
Unruhezustände,Rastlosigkeit,ein ausgesprochen hoher Aktivitätsdrang,sportliche Aktivität,diese Menschen bemühen sich trotz der Depression einen guten und gesunden Eindruck auf ihre Mitmenschen zu machen. Interessen wechseln sehr stark. Die typischen Merkmale oder die Verhaltensweisen werden wir bei diesen Menschen kaum wahrnehmen,denn sie sind genauestens informiert......also vermeiden sie ein klagen ihres Leides,sie sind auch nicht traurig oder niedergeschlagen.

Ihre Devise lautet nur keine Behandlung meiner Depression nur auf Dauer halten es auch diese Menschen nicht aus. Der Zusammenbruch ist vorprogrammiert.

lg
 
Zitat mara:
na jetzt hast du es mir aber gegeben, nithaiah. jetzt hast du mir alle begriffe um die ohren geschmissen, die mir zeigen dass ich keine ahnung habe und mich besser nicht mit experten zu einem thema äußern sollte :) ...

Es liegt mir fern, es irgendjemandem "geben" zu wollen, mara.
Mit solchen Spielereien möchte ich mich gar nicht aufhalten.

Das ist einfach nur ein Thema, welches mich -wie gesagt- sehr interessiert und ich habe dir auf deinen Beitrag geantwortet - nicht mehr und nicht weniger.

Liebe grüße, Nithaiah
 
Zitat nirak:
Ihre Devise lautet nur keine Behandlung meiner Depression nur auf Dauer halten es auch diese Menschen nicht aus. Der Zusammenbruch ist vorprogrammiert.

Hallo nirak,
Ja, das ist richtig. Ich habe eine sehr gute Freundin, bei der ich das kommen sehe.. :(
Sie trägt auch sehr viel seelischen Ballast seit frühester Kindheit mit sich rum- und hat ihn bis heute nicht aufgearbeitet.

Statt dessen stürzt sie sich in eine fast manische Betriebsamkeit, ist ein Workoholic und reibt sich auch privat nur auf.
Ich merke aber auch, dass sie in letzter Zeit immer weniger Kraft hat und entdecke bei ihr Symptome, die mir nur allzu vertraut sind.

Natürlich ist diese Form der Depressions- Kompensation in unserer Leistungsgesellschaft sehr gerne gesehen.
Auf den Junkie wird herabgeblickt, aber der Arbeitssüchtige leistet viel, also schaut man zu ihm auf-
woraus er natürlich sein Selbstwertgefühl schöpft.
Aber du hast Recht - der Zusammenbruch ist vorprogrammiert.

Liebe grüße, Nithaiah
 
Nithaiah schrieb:
Es liegt mir fern, es irgendjemandem "geben" zu wollen, mara.
Mit solchen Spielereien möchte ich mich gar nicht aufhalten.

Das ist einfach nur ein Thema, welches mich -wie gesagt- sehr interessiert und ich habe dir auf deinen Beitrag geantwortet - nicht mehr und nicht weniger.

Liebe grüße, Nithaiah


Ja. Du hast recht, nithaiah.

tut mir leid, ich bin heute in kampfstimmung irgendwie und hab nicht frühzeitig gebremst ... ;)

für dich und nirak --> :blume:


mich interessiert noch eins und zwar in bezug auf selbstmorddrohungen. in niraks bericht stand: man müsse das ERNST nehmen. ich frage mich nur: wie soll das konkret aussehen.

ich sehe da nicht viele möglichkeiten. ich kann also auf die forderungen der depressiven eingehen - die meistens sehr immens sind, da sie mE auch an sehr starkem mangel an aufmerksamkeit leiden, weil sie sich ja selbst isolieren (und anderen das zur last legen - so kenne ich das) ... dann bin ich selbst unfrei und fühle mich unwohl.
ich kann sie ständig überwachen wollen - aber wie soll das gehen ?

ist depression nicht nur dann überhaupt behandelbar wenn der patient in irgendeiner form einen willen zeigt aus seiner situation herauszukommen. ich kenne viele, die sich aufgegeben haben und os aufgehen in ihrem wehklagen und selbstbemitleiden, dass ich nicht wüßte, wie ich da jemanden davon abhalten sollte sich umzubringen, ohne mich selbst endlos in eine zwangsjacke zu stecken ?

das sagt sich so leicht. ernstnehmen. gut ernstnehmen kann man das ja, aber doch letztlich nur daneben stehen und zuschauen, wenn der andere sich nicht helfen läßt, oder ?
 
Hallo mara,

für dich und nirak --> :blume:

Ist schon ok....wir sind doch Menschen. :)


mich interessiert noch eins und zwar in bezug auf selbstmorddrohungen. in niraks bericht stand: man müsse das ERNST nehmen. ich frage mich nur: wie soll das konkret aussehen.

ich sehe da nicht viele möglichkeiten. ich kann also auf die forderungen der depressiven eingehen - die meistens sehr immens sind, da sie mE auch an sehr starkem mangel an aufmerksamkeit leiden, weil sie sich ja selbst isolieren (und anderen das zur last legen - so kenne ich das) ... dann bin ich selbst unfrei und fühle mich unwohl.
ich kann sie ständig überwachen wollen - aber wie soll das gehen ?


Suizidgedanken werden nicht immer verbalisiert,genau hier sollte man auf andere Anzeichen achten.
Viele Menschen denken verbalisierte SMG bedeuten nichts....dem ist nicht so.Wenn jemand sagt ich kann nicht mehr,ich möchte nicht mehr leben oder wenn er sagt es wäre besser wenn ich tot bin......müssen ernst genommen werden. Hier ist das Leben des Betroffenen gefährdet.....*er gefährdet sich selbst*
Hier gibt es in jeder Stadt einen sogenannten psychosozialen Notdienst = PSD.....Krisenintervention.
Dieser ermöglicht die Begutachtung des Betroffenen zuhause und gemeinsam mit diesem Dienst wird dann weiter entschieden.
Suizidgefährdete kommen in ärztl. Obhut....und sie müssen observiert werden. Denn auch eine Akutstation ist kein Hindernis für jemanden mit SMG.
Nichteinmal wurde ein Suizid auf einer Krankenstation verübt.

Die Zwangsjacke gibt es nicht mehr,sie ist nicht mehr in Verwendung......dabei spreche ich von der Psychiatrie in Wien. Hier gibt es auch keine geschlossenen Stationen mehr,ausser der Forensik.

Angehörige können nicht 24h einen Depressiven überwachen,das geht nicht.....deshalb werden in der Psychiatrie auch Menschen mit depressiven Verstimmungen,Depression etc. aufgenommen ......vorausgesetzt es besteht eine Compliance..... *Zwangsweise*....also eine Unterbringung geschieht nur wenn Gefahr im Verzug ist (bei Selbstgefährdung oder Fremdgefährdung).......ansonsten kommen diese Menschen freiwillig und unterziehen sich einer Therapie.

Wenn sich eine Depression anbahnt...geschieht es nicht von heute auf morgen,sehr oft ist diese schleichend.....von den Angehörigen oder Freunden werden kaum Veränderungen wahrgenommen.
Der Betroffene erzählt es ja von sich aus kaum......wer geht denn schon hin und sagt es geht mir nicht gut,ich habe Schlafstörungen,ich denke nicht mehr positiv,ich kann meine Gedanken nicht mehr abschalten....etc.....sie erzählen deshalb nichts,weil sie Angst haben vor der Reaktion des Umfeldes.....depressive Menschen haben das Gefühl allen zur Last zu fallen.

Erst wenn sichtbare Zeichen auftreten....dann beginnt der Hilfeschrei durchzusickern.

Verschlossen sein,deprimiert sein,wortkarg bis hin zum Mutismus (dieser Mensch hört auf zu sprechen)
Dinge werden in Ordnung gebracht,sie beginnen Lieblingsstücke zu verschenken,manch einer begibt sich leichtsinniger Weise in Gefahr.....das glauben die Aussenstehenden....nur es ist beabsichtigt.
Verhaltensveränderungen...........etc.....bis hin zur Verwahrlosung und zur rapiden Gewichtsabnahme.

Beim präsuizidalen Syndrom kommt es zu einer situativen und dynamischen Einengung,weiters zu einer Einengung von zwischenmenschlichen Beziehungen und was ganz wichtig ist zu einer Einengung der Wertewelt. Mein Leben ist nichts mehr wert.
Aggressionen können in diesem Moment in den Vordergrund treten....die Aggression gegen sich selbst.
Wenn wir ehrlich sind haben wir ja in der heutigen Gesellschaft nicht die Möglichkeit unsere Aggressionen abzubauen......gesund abzubauen. Daher kommt es zu einem Aggressionsstau und dann zum Durchbruch auch vor einem Suizid.

Kann man einen Suizid verhindern.......jein......
Wenn wir präsent sind und es fällt uns etwas auf......dann müssen wir handeln und versuchen zu helfen.......aber uns trifft keinerlei Schuld wenn der Betroffene es irgendwann einmal doch schafft.

lg
 
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Unterschiede Depression:

Natürlich gibt es Depressionen des Alltags.
Jede 3.Frau ist mittlerweile damit behaftet. Bei den Männern ist es geringer wahrscheinlich weil sie mit ihren Gefühlen und alles was noch so einströmt in ihrem Leben, sie sich besser auseinandersetzen können.

Eine richtig einhergehende Depression entsteht über längere Zeit.

Ein Beispiel:

Eine Frau über Jahre erlebt harte Schicksalschläge.
In dieser Zeit steigert sich die Depression in eine nicht vorstellbare Macht die den Körper eines Tages so beherscht, das der Suizid vorprogramiert ist.
In dieser Zeit fand auch eine Behandlung durch Medikamenten statt.
Zu diesem Zeitpunkt beginnt das Planen des Suizid,die Gedanken werden so manifest das der Tag, die Uhrzeit festgelegt werden.
Ein Abend an dem keiner von der Famillie zuhause ist.
Datum:31.01.1997
Weihnachten und Silvester werden noch gefeiert.
Aber danach ist Schluss.
Der Suizid ging schief, leider nach den Worten der Person. Den sie hatte ein Nahtoderlebnis mit einer Zurückweisung.
In dieser anderen Welt war es so schön und was blieb ist eine ab und zu aufkommende Todessehnsucht.

Gruss Tigermaus
 
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