Innerlich tot

Alyson schrieb:
@Tiegermaus,Also hier kann ich nur denken"Oh Gott,eine Altenpflegerin die denkt das viele ihrer Bewohnerinen an Depressionen leiden"
Nimm es mir nicht persönlich aber in deine Hände möchte ich nicht fallen.
Nur weil Leute aufgeben sind sie doch nicht depressiv.
Sorry aber mich würde mal interessieren wo du dein Examen gemacht hast.
Dieser Einrichtung sollte man mal den MDK auf den Hals schicken.

Wenn du deine Einstellung für dich richtig hälst,dann ist es okay, für dich.Allerdings auch nur für dich.Bitte gib deine Einstellung nicht an die alten Leute weiter und behandle sie auch nicht so.

Man,Man....,armes Deutschland..,erst die P.I.S.A-studie und jetzt auch noch das hier.
Was ist aus dem Land der Denker und Dicheter geworden?? :bwaah: :bwaah:

†Alyson†


Hallo Alyson,

ich habe jetzt diesen Thread und vorallem deine Beiträge verfolgt.
Ich denke nicht das du wirklich weißt was eine Depression ist.

Erstens es gibt verschiedene *Arten* von Depressionen,du findest diese genau im ICD 10 oder wenn du sie hautnah erleben willst sehr oft in psychiatrischen Kliniken.
hier einige zur Auswahl....

endogene (= "von innen kommende") Depression
bipolare Depression (manisch-depressiv)
neurotische Depression
reaktive Depression......usw. bis hin zur depressiven Verstimmtheit. :-)

Das Wort Depression stammt vom Lateinischen....*deprimire* ab.....es bedeutet soviel wie *unterdrücken* ...*herunterdrücken*
Alte Menschen in Pflegeheimen sind sehr oft depressiv ge(ver)stimmt....(auch wenn du nun wieder denkst nein,es ist SO.
Ist ein Mensch nun davon betroffen durchdringt es den GANZEN Menschen.....er wird schwunglos,mutlos,meistens beobachten wir bei unseren Patienen einen fehlenden Antrieb,.......(Ausnahme die agitierte Depression).....
Bei diesen Menschen fehlt es an Energie,bis sich irgendwann ein richtiger Erschöpfungszustand einstellt.
Tätigkeiten die normalerweise leicht verrichtet werden können nicht mehr gemacht werden.
Zu Beginn wird nichts mehr im Haushalt gemacht......im schlimmsten Fall liegen die Betroffenen dann nur mehr im Bett. Sie vernachlässigen sogar die Körperpflege.......bei schwerst Depressiven.

Diese Menschen sind in beiden Skalenbereichen kaum mehr affizierbar,die Stimmung ist traurig,depressiv,niedergeschlagen und erfüllt von einer inneren Leere ......Ängste treten in den Vordergrund. *Ich fühle mich innerlich tot* das hören wir während unserer Aufnahmegespäche sehr oft.

Bei Einigen kommt hinzu das sie versuchen diese Stimmungslage zu überspielen,sie werden dysphorisch......nur auf Dauer läßt sich auch damit eine Depression nicht kaschieren.
Wenn ein depressiver Mensch auch von aussen ruhig erscheint,heißt es nicht das er auch innerlich ruhig ist. Diese innere Unruhe hindert........ eine Sache konzentriert zu Ende zu bringen......Tätigkeiten werden gesetzt aber es wird kaum etwas zu Ende gebracht.
Und noch etwas darfst du nicht vergessen......du siehst es einem Menschen nicht immer an wenn er ständig am Grübeln ist. Das nennt man Gedankenkreisen......vorallem in der Nacht tritt das auf.
Somit stellen sich auch Schlafstörungen ein......nicht nur der Maniker leidet unter diesen sondern auch ein depressiver Mensch,Menschen in einer Psychose etc.

Ein depessiver Mensch oder ein Mensch mit einer Depression macht keinen SV......?????....das denkst du......die Aufnahmestationen beweisen das Gegenteil.
Es fehlt ihnen der Antrieb,ja.....aber dennoch kommen Gefühle der Wertlosigkeit auf,sie fühlen sich gegenüber ihrer Umgebung klein,miderwertig und vorallem nutzlos. Dadurch sinkt das Selbstvertrauen.
Deshalb ziehen sich diese Menschen zurück....auch in den Heimen siehst du es......diese Menschen möchten am Liebsten nur mehr im Bett bleiben und Niemanden sehen.
Sie wollen keinem zur Last fallen......und genau da beginnt die Gefahr das SMG in den Vordergrund treten.

Ein fehlender Antrieb hat noch keinen Menschen der keinerlei Ausweg mehr sieht.....daran gehindert einen Suizid zu begehen.
Ein Kollege von mir,Diagnose schwere Depression.....nahm sich das Leben
durch einen Sprung aus dem Fenster. Dazu hatte er noch die Kraft.

Alyson einen guten Rat geb ich dir.....lass auch andere Meinungen gelten und mache diese nicht nieder und sei froh wenn du auf diesem Weg etwas für dich dazulernen kannst. Niemand hat etwas gegen konstruktive Kritik.......destruktive Kritik finde ich unangebracht.
Das Leben ist dazu da,dass wir lernen,und wir lernen unser lebenlang......bis zum TOD.

lg
 
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nirak

Solltest mal ein soziales Jahr in einem Altenheim machen um dir ein Bild von den Sitationen zu machen.

Muss ja nicht bei meiner Einrichtung sein mit deiner Einstellung :rolleyes:

Ein Neuzugang ist immer depressiv alleine schon die Umstellung.
Dann kommt es darauf an wie der Bewohner es annimmt.

Was Alyson anbelangt, sie versucht sich damit zubeschäftigen und davor habe ich Respekt.
Zumal sie noch sehr jung ist.
Findet man nicht so oft in diesem Alter. Die meisten wollen den Job garnicht machen, wenn sie ihre Schnuppertage hinter sich haben.

Gruss Tigermaus

Ps: Bei Alyson meine ich natürlich das Thema innerich Tod.
 
TIGERMAUS schrieb:
nirak

Solltest mal ein soziales Jahr in einem Altenheim machen um dir ein Bild von den Sitationen zu machen.

Muss ja nicht bei meiner Einrichtung sein mit deiner Einstellung :rolleyes:

Ein Neuzugang ist immer depressiv alleine schon die Umstellung.
Dann kommt es darauf an wie der Bewohner es annimmt.

Was Alyson anbelangt, sie versucht sich damit zubeschäftigen und davor habe ich Respekt.
Zumal sie noch sehr jung ist.
Findet man nicht so oft in diesem Alter. Die meisten wollen den Job garnicht machen, wenn sie ihre Schnuppertage hinter sich haben.

Gruss Tigermaus

Ps: Bei Alyson meine ich natürlich das Thema innerich Tod.


Hallo Tigermaus, ;-)

danke dir für deinen Tipp.....ich weiß wie es den Menschen geht wenn ein Wechsel,vorallem ein Wechsel in ein Altenheim von statten geht......hab ja lange genug dort gearbeitet. ;-)

Nun arbeite ich auf einer gerontopsychiatrischen TK.....genau diese Menschen versuchen wir mit den verschiedensten Hilfsdiensten nach Hause zu rehabiliteren.
Und am Rande erwähnt es gelingt uns sogar. Es gibt immer wieder tolle positive Ergebnisse.

Was hab ich denn für eine Einstellung ??? Ich hab Alyson nur versucht zu erklären was in einem depressiven Menschen vorgeht.....oder fühlst du dich mit diesem Beitrag angegriffen.....?????.....
 
TIGERMAUS schrieb:
nirak

Und lass Gott bitte aus dem Spiel.

Er weiss was eine Altenpflegerin leistet. :)

Sag jetzt verwechselst du mich mit Jemanden....wo bitte schrieb ich etwas von Gott ???

Ich bin Altenpflegerin und ausgebildete psychiatrische Krankenschwester,ich weiß was wir leisten. !!!!!

Das hab ich vorhin unter anderem geschrieben
Alte Menschen in Pflegeheimen sind sehr oft depressiv ge(ver)stimmt....

Und das stammt von Alyson und nicht von mir.
Zitat von Alyson
@Tiegermaus,Also hier kann ich nur denken"Oh Gott,eine Altenpflegerin die denkt das viele ihrer Bewohnerinen an Depressionen leiden"
 
Hallo nirak,

ich möchte mich bedanken für deinen sehr fundierten Beitrag. Er hat mir nämlich eine Menge Arbeit erspart.

Ich hätte sonst heute noch etwas ähnliches hier über das Wesen der Depression geschrieben.

Zitat nirak:
Ein fehlender Antrieb hat noch keinen Menschen der keinerlei Ausweg mehr sieht.....daran gehindert einen Suizid zu begehen.

Genauso sieht es leider aus.
Es gibt genügend (Langzeit-) Depressive, die sehr wohl Suizidversuche starten, mal mit und mal ohne Erfolg.
Besonders hoch steigt die Suizidrate bei Depressiven, die zusätzlich noch unter Angstzuständen leiden.

Was Alyson schreibt, stimmt nur insofern, als das Depressive besonders suizidgefährdet sind in Zeiten, in denen sie über mehr
Antrieb verfügen - was aber nicht bedeutet, dass sie es sonst nicht wären.

Wenn z.B. Antidepressiva eingesetzt werden aus der Gattung der selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer.
Die brauchen ja bekanntlich auch circa 2-3 Wochen, um ihre antidepressive Wirkung zu entfalten.
Sie bewirken zunächst einen gesteigerten Antrieb, der dann dazu genutzt werden kann, Suizid zu begehen. Deswegen ist die Übergangszeit sehr kritisch bei medikamentöser Therapie.

Zitat nirak:
Ein Kollege von mir,Diagnose schwere Depression.....nahm sich das Leben
durch einen Sprung aus dem Fenster. Dazu hatte er noch die Kraft.

Richtig...solche Fälle sind mir leider auch bekannt.

Liebe grüße, Nithaiah
 
Ich weiß garnicht was ihr habt.Erst sagt ihr das meine Beiträge nicht stimmen und dann sagt ihr es selbst nocmal.
Hier nochmal meine Standpunkte zu dem Thema:

Ein Mensch der sich in einer schweren Depression befindet,fühlt sich "innerlich Tod". Er ist suicidal gefährdet kann diesen aber nicht ausführen da er keinen Antrieb hat.
Wird er medikamentös z.B. mit Anafranil,Tolvin oder Flucin, behandelt und seine Stimmung hellt auf dann hat er den Antrieb und kann seinen sicidalen Absichten nach kommen.

†Alyson†

P.S.:In der Medizin gibt es nichts was es nicht gibt.
 
Alyson schrieb:
Ich weiß garnicht was ihr habt.Erst sagt ihr das meine Beiträge nicht stimmen und dann sagt ihr es selbst nocmal.
Hier nochmal meine Standpunkte zu dem Thema:

Ein Mensch der sich in einer schweren Depression befindet,fühlt sich "innerlich Tod". Er ist suicidal gefährdet kann diesen aber nicht ausführen da er keinen Antrieb hat.
Wird er medikamentös z.B. mit Anafranil,Tolvin oder Flucin, behandelt und seine Stimmung hellt auf dann hat er den Antrieb und kann seinen sicidalen Absichten nach kommen.

†Alyson†

P.S.:In der Medizin gibt es nichts was es nicht gibt.

Hallo Alyson,

wir drehen uns bald im Kreise.
Die Depression ist auch komplex,nicht nur in einer schweren Depression fühlt sich ein Mensch innerlich tot......auch in einer leichten Depression kann dieses Gefühl beschrieben werden. Das kommt auf das subjektive Empfinden eines Menschen an. Ich fühle es ja nicht,sondern der Betroffene.
Wenig bis kein Antrieb....nocheinmal,bedeutet nicht das der Betroffene keinen Suizidversuch unternimmt. Das ist ein Irrtum. Denn genau dann passiert es.

Bei der Antidepressiven Therapie ist es eine Tatsache dass die Wirkung auf das Antriebssystem etwas früher einsetzt als auf die Stimmungslage. Hast du nun einen Patienten mit einer gehemmten Depression so profitiert dieser natürlich von dieser Antriebssteigerung.
Seine Stimmung bleibt weiterhin depressiv.
Dieser Betroffene wurde durch die HEMMUNG .........vor einem Suizid geschützt. Unter der Therapie wird diese Hemmung reduziert sodaß die Selbtmordgefährdung ansteigt.
Generell zeigen,egal welche Antidepressiva verwendet werden,......ALLE....eine Latenz des Wirkungseintrittes. Wie zuvor bereits erwähnt 2 bis 3 Wochen. Das gilt für den antriebssteigernden Effekt und für die etwas später einsetzende antidepressive Wirkung.

Es gibt noch weitere kritische Phasen,wenn z. B Stimmungsschwankungen auftreten,das heißt bei einem Betroffenen kommt es zur Besserung der antidepressiven Stimmungslage und ein paar Tage später erlebt er nochmals eine depressive *Phase*. Auch hier steigt die suizidale Tendenz an. Weil der Betroffene der Meinung ist er hätte einen neuerlichen Rückfall.

lg
 
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