Liebe mystique,
ich möchte dich ebenfalls dazu ermutigen, dich aus einer Situation zu befreien, die dich belastet und immer wieder alte Verletzungen noch tiefer werden läßt. Wir sind nicht verpflichtet, elterliches Fehlverhalten in alle Ewigkeit still leidend zu erdulden. Wir dürfen einen Schlußpunkt setzen.
Mit dem inneren Kind gehe ich persönlich genauso um, als wäre es ein reales Kind. (Es ist nur etwas schwieriger, weil ich erst lernen mußte, zu erkennen, wann ich jetzt auf die Ebene des verletzten traurigen Kindes gefallen bin...) Ich spreche mit diesem Kind. Ich erkläre ihm die Situation. Ich gestehe ihm zu, erschrocken, verzweifelt, traurig oder (endlich auch) wütend zu sein. Und sage ihm immer und immer wieder, daß es aber jetzt keine Angst mehr haben muß - denn jetzt ist es ja nicht mehr - so wie damals - das letzte Glied der Kette. Jetzt bin ja ich da, die Erwachsene. Und ich verspreche diesem inneren Kind, daß es sich drauf verlassen kann, die Erwachsene hat so viele Erfahrungen gemacht, daß ihr immer noch etwas einfällt.
Es braucht Zeit, bis das Kind von damals Vertrauen gewinnt in den Einfallsreichtum der Erwachsenen. Bis es glaubt, wenn ich ihm sage, "du mußt nicht traurig sein - es ist alles in Ordnung, und was n icht in Ordnung ist, bringe ich in Ordnung"

. Aber wenn das Kind dann einmal zu vertrauen beginnt... dann ist das der Beginn einer Freiheit, die sich so gut anfühlt - da lohnt sich die Mühe der vielen Stunden, in denen man sich selbst beobachtet und lernen mußte, wie oft und wo überall schon ich plötzlich wie das Kind von einst reagiere... anstatt als erwachsene Frau.
Viel Erfolg im Gespräch mit deinem inneren Kind
wünscht
Kinnaree