In und um Yoga.
So lautet der Titel. Und wenn ich lese, dass Yoga kein Wettbewerb ist mit dem Vermerk dazu "Angeber", dann juckt es mich im Finger.
So unrecht hast du auch nicht. Yoga, das niemals als Wettbewerb gedacht war, sondern als Sadhana, als spirituelle Praxis, ist in seinem heute praktizierten Mainstream durchaus ein Stück weit dazu verkommen. Weil Menschen eben gerne einen daraus machen. Und oft ist ihnen das nicht einmal bewusst. Deshalb ist eben, will man sich ernsthaft auf die Materie einlassen, auch die regelmäßige Selbstüberprüfung, die Innenschau wichtig, Swadhyaya. Um den Aktivitäten des berühmten "Ego" auf die Schliche zu kommen.
Zu welchen Egoaktivitäten man neigt, ist Typusfrage und eine Frage der Prägung. Und der Lebensphase. Und...
Spiritueller Stolz ist im Yoga übrigens eine wohlbekannte Falle, in die vor allem Fortgeschrittene gerne tappen.
Auch dass Yoga heutzutage ein Milliardengeschäft für gutes Aussehen ist, ist ein Fakt. Für die spirituelle, geistige und psychologische Dimension von Yoga interessieren sich eben bei weitem nicht so viele YogaschülerInnen wie für die Wirkungen auf den Körper, die Gesundheit und die Schönheit. Es ist auch eine Zeitfrage. Nicht jeder kann oder will sich soviel Zeit nehmen, neben Beruf und Privatleben, und das ist ja auch nachvollziehbar.