ihr lieben!
Mara schrieb:
es mag sich seltsam anmuten, aber kinder/partnerschafts-themen finden sich im 5. haus/herrscher sonne ...
warum seltsam, maja? 4 und 5 folgen aufeinander, und die qualitäten von beiden gemeinsam sind nötig, um kinder (groß) zu bekommen...
mir hilft es allerdings, solche fragen etwas weiter gespannt zu betrachten: wenn ich in richtung kinder/partnerschaft infos aus einem horoskop erhalten möchte, schau ich mir das ganze horoskop "mit dieser brille" an, und da sagt mir dann zum beispiel der 3. attraktor, welches potenzial die kommunikation mit (meinen) kindern hat oder der 7. (bzw. die konstellationen des 3. quadranten), was kinder mir als begegnende auslöser bringen können etc. ... der 5. attraktor (aber immer mit dem 4er dabei!) bezieht sich m.E. z.b. auf das schöpferische, neue, aber auch auf die selbst-reproduktion durch kinder, auf den (hinterfragenswerten) wunsch, sich in kindern zu "verewigen".
gute brücke zur reinkarnation: ich habe überhaupt kein problem, astrologie unabhängig vom glauben an wiedergeburt oder seelenwanderung zu begründen und zu verstehen - ich fände es auch schlimm, wenn astrologie an glaubenssätze im engeren sinn gebunden wäre (im weiteren sinn beruhen eh auch alle begründungen auf annahmen und glaubenssätzen).
wenns interessiert, in kurzfassung: das universum und mit ihm unser "astrologischer kalender" des sonnensystems sind zwischenergebnisse der evolution, ob wir nun den urknall als nullpunkt annehmen oder ein "atmen" des kosmos... und da wir in der astrologie zeitqualitäten anschauen, ist in ihr auch der chronologische ablauf von zeit systemimmanent. in solchen zeit-abläufen können wir nach den erkenntnissen der chaostheorie (mandelbrot & feigenbaum z.B. - das ist nix zum essen, sondern so heißen zwei pioniere der erforschung von fraktalen) den alten eso-lehrsatz "wie im großen, so im kleinen" wiederfinden. zeitliche fraktale: eine lebensspanne des universums weist strukturelle ähnlichkeiten auf mit einer lebensspanne des individuums ... oder, andersrum formuliert: das universum und ich, wir beide entwickeln uns nach den gleichen "gesetzen" ... anführungszeichen deshalb, weil "gesetz" so unumstößlich klingt, in wirklichkeit aber auch immer nur für einen bestimmten kontext gilt. sheldrake spricht in dem zusammenhang von "gewohnheiten der evolution".
ich klinke mich also mit dem individuellen urknall meiner geburt in eine entwicklung ein, die unter den gleichen rahmenbedingungen von "zeitqualität" abläuft wie jene des universums. nur ist der lebenszyklus des universums unvergleichbar größer als meiner zwischen leben und tod ... die grundsätzlichen strukturen/archetypen/attraktoren dieses ablaufs sind aber die gleichen. ort und zeit meiner geburt verlinken mich sozusagen fix mit dieser entwicklung und betten mich in den kontext eines stückchens evolution ein. aus dem "kosmischen kalender" des horoskops kann ich etliches an rahmenbedingungen herauslesen, die meinen individuellen weg begleiten. (indem ich den an sich aussagelosen konstellationen eine bedeutung gebe, die auf der weisheit der beobachtung von jahrtausenden basiert.)
sehr verkürzt, aber ich hoffe, wenigstens ein bisserl verständlich... und wenn da nun jemand zusätzlich die reinkarnation integrieren möchte: kein problem. braucht sich ja nur zu fragen, warum die geburt gerade zu diesem oder jenem zeitpunkt erfolgte. wer inkarnation nicht mag, akzeptiert einfach seine geburtsdaten als faktum ... funktionieren tut die astrologie trotzdem, alle (be-)deutungen ausgenommen, die sich ausdrücklich auf karmisches beziehen.
mit dem mondknoten fange ich persönlich auch nicht viel an ... ich berücksichtige auch keine aspekte auf kardinale achsen oder häuserspitzen und keine lilith... aus dem einfachen grund, dass sich die evolution des universums und damit das paradigma meiner eigenen entwicklung im "tanz der himmelskörper um die sonne", dieser faszinierenden kosmischen uhr abbildet - wenn die in charakteristische winkelbeziehungen zueinander treten, zeigt sich das in wirkungen. aspekte auf achsen sind winkelbeziehungen von himmelskörpern auf errechnete punkte ... ebenso wie mondknoten und lilith und viele ähnliche punkte errechnet sind, nicht am himmel wiederzufinden. und ich meine, es ist aus den konstellationen der himmelskörper alles herauszulesen, es steht alles drin. berechnungen können keine neuen qualitäten ergeben, sondern allenfalls eine andere sicht auf dasselbe.
das mag verdienstvoll sein und vielen bei der horoskop-analyse helfen. wolfgang döbereiner, ein notorischer polemiker, schrieb mal, dass er zwei typen von astrologen kenne: die einen könnten gut deuten, die andern könnten gut rechnen. ich seh das nicht so scharf, wie gesagt, wenn jemand über die errechneten punkte eher zu aussagen kommt, ist das sicher okay, weil ja auch hinter den bezugspunkten der berechnung die gleiche wirklichkeit steht wir für jene, die einfach diese wirklichkeit selbst anschauen und aus dieser betrachtung ihre schlüsse ziehen.
mein wichtigster glaubenssatz für die astrologie ist:
jede astrologische aussage ist deutung - das ist zum einen herausziehen aus dem ganzheitlichen zusammenhang und zum anderen die unterwerfung unter den eigenen, erlernten be-deutungshorizont. damit kann ich nie recht haben, damit kann ich nur einladen, die dinge auch mal so zu sehen...
alles liebe, jake