Hallo Kinnaree
Ich kenne einige Fälle persönlich, in denen ein unglaublich wissenschaftlich auf Gesundheitsschädlichkeit ausgetestetes Medikament trotz aller Wissenschaftlichkeit Nebenwirkungen ausgelöst hat, die das Leiden der ursprünglich behandelten Krankheit bei weitem überstieg.
Das spricht aber nicht generell gegen Tests, sondern allenfalls dagegen, dass nicht gründlich genug getestet wurde.
Ich kenne sogar eine Frau, die nach einer Zeckenimpfung mit genau dem Serum, das die Wissenschaft absolut sicher ausgetestet hat, im Rollstuhl sitzt. Weil die Wissenschaft nämlich erst einige Jahre danach mit ganz wissenschaftlichen Tests festgestellt hat, daß dieses Serum doch Nebenwirkungen haben kann. Pech.
Hätte man diese Tests bereits vorher gemacht, so wäre der Frau wahrscheinlich dieses Schicksal erspart geblieben.
Was ich damit sagen will: es ist ein Präparat nicht automatisch deshalb unbedenklich, weil irgendjemand nach irgendwelchen Richtlinien Tests damit durchgeführt hat.
Das gilt allerdings sowohl für Präparate der Schulmedizin als auch der Komplementärmedizin. Was wäre denn deine Alternative? Soll man zukünftig überhaupt keine Medikamente mehr testen? Dann ist die Gefahr, dass Folgeschäden eintreten doch noch viel größer.
Und es ist etwas nicht automatisch deshalb gefährlich, weil es "lediglich" praktische Erfahrungen mit seiner Wirkungsweise gibt.
Wenn du ein Medikament nach der praktischen Erfahrung beurteilen willst, dann bist du auf die Aussagen der Pharmaindustrie einerseits und der Komplementärmediziner andererseits angewiesen. Und was werden die wohl machen? Die werden natürlich ihre Medikamente in den höchsten Tönen loben.
Nein, so geht das nicht. Medikamente müssen von unabhängigen Wissenschaftlern getestet werden. Nur das garantiert Zuverlässigkeit. Das dabei Fehler gemacht werden, läßt sich leider nicht immer vermeiden, weil es unmöglich ist, Medikamente auf alle Eventualitäten prüfen zu lassen.
Ich hab nichts gegen die Wissenschaft. Nur dagegen, daß wir praktische Erfahrungen mit offenbar wirksamen Mitteln heruntermachen. Denn auch die wissenschaftlichen Methoden sind nicht unfehlbar.
Ja, du hast recht, wissenschaftliche Untersuchungen sind nicht unfehlbar, denn schon aus Kostengründen, kann man ein Medikament nur begrenzt untersuchen. Es bleibt also immer ein Restrisiko. Damit sind Folgeschäden natürlich nicht gänzlich ausgeschlossen.
Es geht genau um die praktischen Erfahrungen, die du scheinbar kritiklos akzeptierst. Leider sagen alle wissenschaftlichen Untersuchungen genau das Gegenteil aus. Und ich möchte mich nicht auf die Aussagen der Komplementärmediziner verlassen, sondern möchte diese Aussagen von neutralen Instituten oder Universitäten überprüfen lassen. Was spricht eigentlich dagegen? Es müste doch genau so im Sinne der Homöopathie-Patienten sein.
Warum führst du einen solchen Kreuzzug gegen alle, die vielleicht erfahren haben, daß ihnen homöopathische Mittel helfen? Wenn sie dir suspekt sind, ist das dein gutes Recht. Dann mußt du sie doch nicht anwenden?!
Ich würde die Gegenfrage stellen. Warum sträubt die Komplementärmedizin sich so sehr gegen unabhängige Untersuchungen? Hat sie etwas zu verbergen? Wenn ihre Medikamente so gut sind, wie die Homöopathen behaupten, dann müsste sie doch ganz grosses Interesse daran haben, diesen Beweis anzutreten. Und wären die Heilerfolge der Komplementärmedizin wirklich so überzeugend, wie sie immer wieder behauptet, glaube mir, dann hätte die Schulmedizin diese Medikamente schon lange in ihr Programm mit aufgenommen.
Natürlich ist die Homöopathie nicht ganz wirkungslos. Schliesslich benutzt sie auch viele Präparate, die nachgewiesenermassen einen Heilungseffekt erzielen. Diese Präparate benutzt allerdings auch die Schulmedizin. Und ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass der Grossteil der Heilungen der Komplementärmedizin auf dem Placeboeffekt beruht. Sollte die Realität anders aussehen, dann soll die Homöopathie dieses bitte nachweisen.
Mit welchen unlauteren Mittel die Homöopathie dabei aber teilweise vorgeht, soll einmal an einem Beispiel demonstriert werden:
Versuche, die Homöopathie experimentell zu belegen
Besonderes Aufsehen erregte Jacques Benveniste, der 1988 einen Nachweis für die Wirkung hoch verdünnter Mittel erbracht haben wollte. In einem Beitrag, der in der angesehenen britischen Wissenschaftszeitschrift Nature veröffentlicht wurde, gab er an, dass ein auf bis zu 1:10120 (so viele Elementarteilchen gibt es nicht einmal im ganzen Universum) verdünntes Antiserum noch immer eine Wirkung auf das Immunglobulin IgE habe, das mit weißen Blutkörperchen reagiert.
Der Beitrag verursachte eine heftige Kontroverse. Homöopathen sahen sich bestätigt, Skeptiker wiesen auf diverse Fehlermöglichkeiten hin. Um die Frage zu klären, besuchte ein Untersuchungskommission von Nature das Labor von Benveniste. Die Experimente von Benveniste schlugen fehl, nachdem das Team strenge Kontrollkriterien mit doppelter Verblindung eingeführt hatte, und es gab deutliche Hinweise darauf, dass die ursprünglichen Experimente fehlerhaft waren. 1993 wiederholte eine von homöopathischen Arzneifirmen und Homöopathie-Forschungseinrichtungen finanziell unterstützte britische Untersuchung die Experimente von Benveniste. Es gab keinerlei Hinweise für die Wirksamkeit von hoch verdünnten anti-IgE-Lösungen.
aus:
gwup.org
Dieses Beispiel, ist doch wohl der beste Beweiß, dass man sich nicht auf die Aussagen der jeweiligen Standesvertreter verlassen kann. Das gilt sowohl für die Schulmedizin, als auch für die Komplementärmedizin.
Übrigens noch was. "Globuli" ist die Mehrzahl. Auch wenn es noch so putzig klingt, EIN Globuli gibts nicht. Liebe Grüße von den letzten Resten meiner Lateinmatura aus dem Jahre Schnee
Offensichtlich wird Globuli in der Einzahl und in der Mehrzahl verwendet.
wikipedia.org sagt: lat. globus, Kugel; globulus, Kügelchen.
Alles Liebe. Gerrit