Jetzt schon, denn egal wie man jetzt dagegen anredet, es ist passiert und macht nichts ungeschehen.
"Nach einem feuchten Frühsommer, der für konstant hohe Pegelstände der Flüsse sorgte, ließ dann eine Hitzewelle im Juli die Böden austrocknen, so dass sie kaum Wasser aufnehmen konnten."
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Magdalenenhochwasser_1342
"
In der Bundesrepublik bestehen 83,5 % der Fläche aus Wald und offenem Land. Davon sind 53,5 % landwirtschaftliche Flächen und davon wiederum 30 % Ackerflächen. Die auf diesen Flächen stattfindende Verdichtung hat nicht nur direkte Folgen für die Bewirtschaftung, sondern auch für den Wasserhaushalt dieser Flächen. Verminderte Infiltrationsraten führen zu erhöhtem Oberflächenabfluß und damit zu einem verminderten Rückhalt."
http://hochwasser97.akwasser.de/fverdich.htm
2018 hat es bei uns 7 Monate nicht geregnet. Die Böden sind bis in die Tiefe ausgetrocknet. Zusätzlich werden mit großem Gerät, die Wälder gebeutelt und inzwischen massiv gerodet. Angeblich wegen der Borkenkäfer Plage. Das verdichtet den Waldboden ebenso.
Tobias Wohlleben, ein Förster aus der Eifel:
"Die Waldbesitzer räumen die Waldflächen ab und legen sie in die pralle Sonne. Der Boden trocknet aus. Staatlich subventioniert, wird den sterbenden Plantagen also hinten raus noch mal ein kräftiger Fußtritt verpasst. Sehr viele Aufforstungen in Deutschland aus diesem Jahr sind aktuell schon wieder vertrocknet. Ich kann nur sagen: Stoppt das!“, so Wohlleben.
Vor allem sollte man nicht mehr mit großen Holzerntemaschinen in die Wälder fahren, weil diese den Boden verdichten."
https://www.topagrar.com/jagd-und-w...raeumaktion-und-neuanueflanzung-12353669.html
Es kommen jetzt so viele Faktoren zusammen. Und die Frage ist einfach, wie oft wird das jetzt passieren?!
Das Magdalenenhochwasser von 1342 zeigt dass Flutkatastrophen nicht zwingend allein etwas mit dem Klimawandel zu tun haben, sondern dass es da hauptsächlich um die vorhergegangen Wetterumstände geht. Ob die Oberflächen der Böden wie 1342 durch eine vierwöchige Dürre ausgetrocknet waren, oder wie dieses Jahr durch viel Regen bereits gesättigt waren kommt auf das gleiche herraus. Der Boden konnte in beiden Fällen das Wasser nicht aufnehmen.
Auch war das Wetterphänomen das gleiche, ein Tief aus Süddeutschland über Nordwestdeutschland ziehend was nicht weiter ziehen konnte und sich deshalb auf der selben Stelle ausschüttete. Tiefs die aus Westen vom Atlantik kommen ziehen über Westdeutschland weiter nach Osten. So können sie sich gleichmässig über ganz Deutschland bis nach Polen und Tcheschien, Richtung Süden über Bayern nach Österreich ausregnen. Dort komme die Atlantiktiefs erst an den Alpen zum stehen und regnen sich dann dort aus. Deshalb gibt es vorallem in Südbayern und in Österreich im Salzburger Land oft Überschwemmungen.
Auch folgendes Phänomen war ähnlich: 1342 gab es einen feuchten Frühsommer, der zum einen die Pegel der Flüsse steigen liess aber auch die Böden durchnässte. Die damals schlagartige Trocken- und Hitzeperiode trocknente nicht nur oberflächlich die Böden aus, sondern führte auch zu einer starken Feuchtigkeit in der Luft & Atmossphäre was für viel Energie für Gewitter sorgte. Ähnliches haben wir heute, nur generell dadurch dass sich die Luft & Atmossphäre durch die globale Erhitzung mit Energie füllt und es heute öfter als als damals zu solchen Starkregengewitter kommt.
In Deutschland gibt es heute soviel Bäume wie zuletzt vor ca. 1000 Jahren.
Die bewaldete Fläche in Deutschland hat sich demgegenüber seit dem späten Mittelalter nicht mehr verändert.
Urwälder wie zu Zeiten der Römer & Germanen gibt es seit ca. 1200 Jahren nicht mehr in Deutschland.
Durch den Bevölkerungswachstum ab dem Hochmittelalter wurden die Wälder massiv gerodet. Denn Holz war zu jener Zeit nicht nur der wichtigste Werkstoff für die Herstellung von Gebrauchsgütern, sondern war im Winter auch der einzige Brennstoff. Es wurde geheizt und gekocht nur mit Holz.
Für die Gewinnung des weissen Goldes, dem Salz, wurden vor allem in Norddeutschland ganze Wälder zusätzlich gerodet. So war die Lüneburger Heide mal ein Urwald. Die Kulturlandschaft "Lüneburger Heide" ist also schon im Mittelalter vom Menschen geschaffen.
Auch die heutige Verdichtung von Waldboden & Ackerflächen durch schwere Landwirtschaftliche Geräte wird überbewertet.
Warum ?
Zum einen ist die Verdichtung nur oberflächlich, also bis max. einem halben Meter, zum anderen wird gerade in der Landwirtschaft die Öberflächenverdichtung immer wieder aufgeflügt und in der Forstwirtschaft fahren die Geräte immer in den selben Bahnen. Da wird der Waldboden nicht völlig verdichtet.
Ich wohne direkt an einem Wald und bin dort oft. Es sind Spuren in Schneisen die die Forstgeräte mit ihren Reifen schneiden. Wenn ich es schätzen müsste handelt es sich dabei um höchstens 10% des Waldbodens der durch die 50-80 cm breiten Reifen verdichtet wird, weil die Ausleger der Forstmaschinen mehrere Meter weit ausragen. Danach werden die Spuren in der Regel wieder aufgelocktert wie beim Umpflügen der Äcker.
Ausserdem wird EINE Stelle im Wald ca. alle 50 Jahre nur fortswirtschaflich bearbeitet, denn das Nutzholz braucht ja seine Zeit zum wachsen.
Aussnahmen gibt es wie bei dem Orkan Kyrill 2007 wo das Nutzholz vom Orkan viel zu früh gefällt wurde. Da müssen die Maschinen dann früher wieder ran.
Zuletzt noch was zum Borkenkäfer: Der Borkenkäfer ist eine reale Gefahr für die Forstwirtschaft. Der Borkenkäfer würde niemals eine Gefahr für einen Urwald bedeuten. Denn der Borkenkäfer ist ein wichtiger Bestandteil dafür, dass es einen Urwald überhaupt geben kann. Ein Urwald zeichnet sich nämlich dadurch aus, dass man ihn ohne Motorsäge garnicht betreten bzw. durchdringen könnte. Ein Urwald ist extrem vielfältig, dicht bewachsen und umschlungen, gerade deshalb weil in einem Urwald sich nur die Stärsten durchsetzen können. Deshalb ist der Urwald für den Menschen ohne Motorsäge ja auch so undurchdringlich.
Unsere Zivilisation bzw. unser zivilisiertes Leben braucht, will & erwartet aber gleichmässiges Holz, welches zur Herstellung von Möbeln, Parkett usw. nötig ist.
Ach ja, Hochwasser war / ist das Thema. Klimawandel.
Folgendes meie ich nicht persönlich sondern allgemein: "
Schuld, das sind immer die anderen"
https://rp-online.de/panorama/deuts...ssbar-wie-schnell-das-wasser-kam_aid-61399979