Uiui, die Frage, wie man's am besten macht, produziert immer viele Antworten. Grundsätzlich lässt sich folgendes sagen:
1. Es gibt sehr viele unterschiedliche Meditationstechniken, welche sehr unterschiedliche Wirkung haben (können). Wenn du fragst, was Meditation ist, wirst du somit sehr viele verschiedene Antworten erhalten, was die Sache nicht gerade erleichtert.
Eine grundsätzliche ungefähre Unterscheidung der Techniken könnte sein, Meditationen...
...in welchen du dir bewusst etwas vorstellst (z.B. dass alles in Licht getaucht ist oder dass du auf entspannt einer Wiese liegst und den unendlichen Himmel über dir siehst oder eine einfache geometrische Form wie etwa ein Dreieck, Kreis usw.),
...in welchen du dich auf etwas einfaches, rhythmisches konzentrierst (z.B. deinen Atem), oder geistig ein paar wenige Worte immer wiederholst ("Mandala-Meditation"),
...in welchen du dir bewusst über irgendein Thema oder eine Frage Gedanken machst und diese Frage von hinten und vorne und immer wieder aufrollst und überprüfst (z.B. "Was trennt mich vom Glück?", "Wie ist es, wenn ich sterbe?" - oder auch die im Zen beliebten sogenannten "Koan"),
...in welchen du gerade versuchst, dich auf nichts konkretes zu konzentrieren, sondern im Gegenteil einfach alles, was gerade kommt, durch dich hindurchfliessen zu lassen möglichst ohne es festzuhalten,
...in welchen du versuchst, mit "Körperenergien" (z.B. Kundalini-Meditationen) oder der bewussten Atemkontrolle (Hatha-Yoga, soviel ich weiss) zu üben - ich rate aber davon ab, solche Meditationen ohne erfahrende Leitung durchzführen, da sie für Einsteiger ungeeignet sind und z.B. Hyperventilation eine Schädigung der inneren Organe und des Gehirns bewirken kann,
...in welchen du dich mit einem fassbaren Gegenstand beschäftigst, z.B. eine Kerze betrachtest oder ein Bild,
...und viele andere mehr.
2. Manche Menschen meditieren lieber allein, manche lieber in Gruppen, z.B. mit Anleitung durch eine erfahrene Person.
3. Es gibt keine "richtigen" oder "falschen" Meditationsarten, sondern nur solche, auf welche du besonders gut ansprichst und sie magst vs. diejenigen, welche für deine Person eher unfruchtbar sind. Auch hier gilt: Wähle eine Technik, die dir zusagt, bleibe mind. 3 Tage dabei (meist wirst du schon in der ersten "Sitzung" feststellen, ob dir die Technik gefällt oder nicht), bevor du zu einer andern Technik wechselst, wenn dir die gewählte nicht gefällt. Viele Techniken entfalten nämlich die Wirkung erst beim wiederholten Male.
4. Ob du im Stehen, Sitzen, Liegen, Schneider- oder Lotussitz und mit dem Gesicht nach Osten, mit gefalteten oder offenen Händen, mit geschlossenen oder geöffneten Augen meditierst, scheint mir aus meiner Erfahrung nicht extrem wichtig zu sein. Persönlich übe ich je nach Situation und Zweck, welchen ich mit der Meditation erreichen möchte, eine andere Art aus. Wenn du z.B. bloss Entspannung suchst, dann ist wahrscheinlich Liegen besser geeignet als Sitzen. Auf der andern Seite besteht beim Liegen immer die Gefahr, dass man einschläft - je nachdem kann das gewollt, unerwünscht oder egal sein. Wenn du hingegen möglichst hohe Achtsamkeit üben möchtest, eignet sich wahrscheinlich eine sitzende oder gehende Position für den Anfang besser.
Bezüglich Rückenschmerzen: Meditation sollte keine Schmerzen verursachen. Allerdings ist es so, dass wenn wir lange aufrecht in einer ungewohnten Position sitzen, wir uns schnell verkrampfen, was tatsächlich zu Rückenschmerzen führen kann, was auf keinen Fall das Ziel ist (wir wollen unsern Körper ja nicht besiegen, nicht?). Wenn du aber öfters im Sitzen meditierst, werden sich dein Rückenmuskeln mit der Zeit stärken und du wirst auch in einer aufrechten Position entspannt dasitzen können. Natürlich kannst du ja auch gezielt regelmässig einige gymnastische Rückenmuskulatur-Aufbau-Übungen machen. Ich meditiere oft im Sitzen und wenn es denn wirklich nicht geht (das kommt halt manchmal vor), dann wechsle ich in eine liegende Position.
Ob du lieber mit oder ohne Musik meditierst, kann nicht allgemein gesagt werden. Am besten, du probierst alle in Frage kommenden Varianten mal aus und schaust einfach, was dir gefällt.
6. Eigentlich die wichtigste Sache bei jeder Meditation: Möglichst regelmässig dranbleiben und wiederholen. Das heisst: Z.B. jeden Tag vor dem Schlafengehen oder nach dem Aufstehen (das sind so die Zeitpunkte, welche viele Menschen bevorzugen). Es ist m.E. weniger wichtig, WIE du meditierst, als dass du es regelmässig tust. Vielleicht ist das am Anfang noch mit "Anstrengung" verbunden, d.h. du musst dich ab und zu selbst zwicken, um es wirklich zu tun, mit der Zeit aber wirst du gar nicht mehr aufhören wollen.
7. Wenn's nicht klappt wie vorgesehen: Einfach nicht entmutigen lassen. Selbst wenn man das Gefühl hat, überhaupt keine Fortschritte zu machen, Fortschritte geschehen immer, manchmal sind sie halt einfach unter unserer Wahrnehmungsgrenze. Überhaupt sollte man Meditation heiter und gelassen angehen und nicht verbissen nach irgendwelchen aussergewöhnlichen Erlebnissen kämpfen.