Ich hab nur bis seite 7 gelesen und das ist ja jetzt schon eine weile her.
Also knüpfe ich mal hier an.
Natürlich hat jeder seine Phasen, wo er sich fordert und sich Ruhe gönnt. Man schafft etwas und belohnt sich mit Erfholung.
Die Arbeiten sind ja selbst gesteckte Ziele. Gut.
Das Thema ist schwierig. Man braucht sich nicht mit Mantras auf irgendwelche Chakren einstellen, wenn man damit nichts anfangen kann, keinen Bezug, keine Erfahrung, sozusagen keine "Einweihung" hat. Das ist erstmal das.
Das andere. Beim Citralopram sind Unruhe bis zur Nervosität die Nebenwirkung. Die wirken entgegengesetzt einer Angst.
Die Sache mit den blockierten Serotoninrezeptoren. Der Serotoninpegel wird erhöht im Gegensatz zu dem was irgendwo Angst "auslöst" (biologisch gesprochen). Und der Herzschlag-Rhythmus wird leicht verlängert.
Schilddrüse und Ernährung war angesprochen. Über die Schilddrüse würde ich mir keine Sorgen machen. An Ernährung kann man arbeiten, ja schon, man kann auch Unruhe mit der Ernährung beeinflussen. Es heisst einerseits, man kann keine Krankheit besiegen, wenn man die flasche Ernährung zu sich nimmt, aber andererseits, die beste Ernährung hilft nichts, wenn man sich durch eine Einstellung schadet oder krankmacht.
Das, bitte, würde ich aber nicht auf irgendeine Vorgeschichte beziehen. Es ist erwiesen, dass in der Vergangenheit rumstochern (von Therapeuten oder Laien wie uns) die Sache nur verschlimmert.
Die Einstellung, die ich meine ist ganz banal und oberflächlich. Man geht zum Arzt weil man Hilfe erwartet. Dann wird zuerst die Diagnose erstellt. Soweit so gut.
Dann wird versucht zu helfen. Man bekommt Tabletten. Die Diagnose wird als Krankheit empfunden. Jeden Tag unbewusst: "ich muss Tabletten gegen eine Krankheit nehmen".
Welche Suggestionen könnten da helfen, was könnte so ein Ritual ausgleichen??!!?! (frage an alle!!)
Das Unterbewusstsein, die Wahrnehmung, so viele persönliche und individuelle Erfahrungen, Prozesse, Wandlungen und Einstellungen werden als etwas negatives gesehen und bewertet, als getrennt von einem selbst, von den besten Freunden bis zu denen, die einem doch helfen sollten, von engen Bekanntschaften, bis zu den Autoritäten.
Das ist das Problem mit der belastenden Einstellung, warum man dann das Gefühl bekommt für alles selbst verantwortlich zu sein und von allen im Stich gelassen worden zu sein.
Weil das, was man selbst ist, als ein negatives Objekt über die eigene Persönlichkeit gestellt wird. Und wenn das nicht offensichtlich ist: In dem Erkennen und dem Prozess, sich mit dem Gesundwerden und der Heilung zu beschäftigen gewöhnt man sich diese Sicht der Hilflosigkeit an und kämpft gegen Windmühlen.
Angst und Unbewusstes sind keine von einem selbst unabhängigen Dinger. Aber man schafft sich eine plausible theoretische Kehrseits: Ach ist ja alles wegen Krankheit, Depressionen, usw. andererseits unterwirft man sich: Ich muss das tun für 'die' Gesundheit. Man entfernt sich immer weiter und was scheinbar bekämpft wird wird immer größer ohne dass man es merkt.
Das Problem mit der Lösung ist aber genauso wie mit den Mantras bei den Chakren: Wenn man sich nicht auskennt muss man entweder testen und reflektieren bevor man übt oder sich "einweihen" lassen und einem Guru nachrennen.
Also kann ich nur etwas geben, was aus ärztlicher und gesellschaftlicher Sicht nicht zur Nachahmung empfophlen ist, aber bei guter Selbstreflektion und vernünftigem Umgang durchaus funktioniertn *kann:
Das erste ist, die Diagnose und das was als der großer "persönliche Fehler" behauptet wurde abzustreiten. Die Diagnose nicht weiter annehmen. Die Diagnose ist vielleicht eine Lehrmeinung, aber man sagt sich ok, ist deren Meinung, ich kann das für mich auch anders sehen.
Krankheitsuneinsichtigkeit ist nur ein weiterer Punkt auf den Checklisten für die Diagnosen. Ein Punkt mehr oder weniger bei -312 auf der Skala.. ist das dann noch wichtig?
Ja.
Es ist der erste Schritt, sich nicht weiter von einem Teil von sich zu entfernen und der Handlungsunfähigkeit entgegenzuwirken. Es ist der erste Schritt, kein übermächtiges Etwas über sich selbst zu stellen. Der erste Schritt um sich überhaupt als etwas ganzes, in sich komplettes anzunehmen. Das Yang als zu einem gehörig anzuerkennen. Das auf und ab als Motor des Lebens anzunehmen. Auf Seite x stand der Motor für die Unruhe sei als etwas fremdes wahrgenommen. Ich hoffe das ist damit alles verständlich.
Meistens hat man einen Partner, der einen "mit" Diagnose "akzeptiert" und einen "wegen" einer Diagnose "entschuldigt". Das ist also ein Thema, sich nicht weiter unter eine Diagnose stellen zu lassen.
Du sagst, du wolltest vor einigen Jahren das Citralopram absetzen. Ich will keine Flausen in den Kopf legen. Ich möchte betonen, dass es ein weiteres zweischneidiges Schwert ist, von dem jede Schneide zweischneidig ist, dann geht es so weiter und man muss sich alles gut überlegen.
Es ist also ein tägliches Ritual mit dem man sich suggeriert, handlungsunfähig zu sein: Ok. Man muss...
Sieht man die Medikamente als etwas negatives, verstärken sich die Nebenwirkungen.
Sieht man sie als etwas positives, verringern sie sich, Heilungschance vergrößert, Abhängigkeit zu dem unabhängigen "Konstrukt" vergrößert, Handlungsspielraum verkleinert: Das was auch immer bleibt unangetastet.
Um der Zwickmühle zu entgehen ist es nicht bloß ein Mantra oder eine Affirmation, sondern wird zu einer Einstellung, man sagt sich:
Ich nehme das für den Fall dass es hilft, aber falls nicht trage ich davon keinen Schaden.
oder ..., aber mein Körper wehrt sich nicht dagegen.
Denn irgendwann wird man die Einstellung entwickeln, alleine klarkommen zu können. Hat das Gefühl die Tabletten nicht zu brauchen. Deswegen kann man sich sagen, dass der Körper, solange man sie nimmt, keine Abwehrreaktionen erzeugt.
Die Unruhe sehe ich als körperliche Abwehrreaktion, dass zusätzlich zu der (evtl. hypothetisch) Angst zuviel "bekämpft" wird. Mehr als nötig, sodass man nicht abschalten kann.
Da war also ziemlich schnell der Tipp mit der Einstellung aufgekommen. Wenn Unruhe auftritt, sage ich mir vielleicht sowas wie "warum hetz ich mich so ab", "ich kann das", "wenn es so weit ist, werde ich es schaffen", "jetzt schaffe ich es auch", "jetzt brauche ich dafür keine Lösung" so in der Art, mir fällt grad nichts besseres ein.
Wichtig ist aber, sich mit den Sätzen nicht unter Druck zu setzen!!!
Sondern irgendwas anderes loszulassen! Was vielleicht da unten im Gefühlsbereich irgendwo mitschwingt...
Es ist unterschwellig manchmal so, dass man etwas schaffen möchte, z.B. weil die Regeln so sind, die man sich irgendwas beigebracht hat: Geiz (Sparsamkeit), Neid (gegenseitige Bewertungen, Erfolg usw), Gier (was man alles zu gerne wollen würde wenn man könnte). Das sind Emotionen die unbewusst vorhanden sein können und dann aufwühlen. Wenn man bemerkt, dass die unbewusst mitschwingen, kann man sie lernen einfach loszulassen. Das ist eine Sache von nichtmal ein paar Wochen. Aber dann erkennt man immer mehr davon uns je mehr man davon nicht wieder aufkommen lässt, desto freier wird man, kann leichter abschalten und bekommt wieder mehr Kraft und Selbstvertrauen.
Jetz hab ich den Faden verloren.