Hermetik

  • Ersteller Ersteller Rokudou
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Das Prinzip der "Entsprechung" - ein Muster zu finden, zu entschlüsseln und zu nutzen - je nach Ansatz "religiös" oder "magisch". Verstehe ich das richtig? In dem Sinn wird Gott ja auch zu einer "magischen Formel" - ich bete, also bekomme ich. Der Magier dagegen scheint nicht zu sehr an den "Gabentopf" von oben zu glauben, sondern versucht lieber selbst am Zahnrad zu drehen. Glauben Magier eigentlich an Gott?
 
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Das Prinzip der "Entsprechung" - ein Muster zu finden, zu entschlüsseln und zu nutzen - je nach Ansatz "religiös" oder "magisch". Verstehe ich das richtig? In dem Sinn wird Gott ja auch zu einer "magischen Formel" - ich bete, also bekomme ich. Der Magier dagegen scheint nicht zu sehr an den "Gabentopf" von oben zu glauben, sondern versucht lieber selbst am Zahnrad zu drehen. Glauben Magier eigentlich an Gott?
Sie greifen auf Götter zurück. Sie sehen das eher pragmatisch. Durch die vielen Verehrungen sind das nutzbare Kraftfelder.
 
Sie greifen auf Götter zurück. Sie sehen das eher pragmatisch. Durch die vielen Verehrungen sind das nutzbare Kraftfelder.
Also wird der Dualismus ich-Gott übersetzt in ich-Kraftfeld? Ein Kraftfeld, das Gesetzmäßigkeiten unterliegt und dadurch genutzt werden kann? Naja, jetzt kommt meine etwas provokante Frage: Schließen sich die Annahme, dass das Universum Entsprechungen, Dualitäten und Analogien besitzt, eigentlich damit aus, dass es auch so etwas wie eine "höhere Intelligenz" geben könnte?
 
Also wird der Dualismus ich-Gott übersetzt in ich-Kraftfeld? Ein Kraftfeld, das Gesetzmäßigkeiten unterliegt und dadurch genutzt werden kann? Naja, jetzt kommt meine etwas provokante Frage: Schließen sich die Annahme, dass das Universum Entsprechungen, Dualitäten und Analogien besitzt, eigentlich damit aus, dass es auch so etwas wie eine "höhere Intelligenz" geben könnte?
Jetzt wirds schwierig mit den Begrifflichkeiten. Du hattest nach dem Magier gefragt, dieser wiederum lässt sich nicht auf die Hermetik begrenzen.
Ich komme ohne eine "höhere Intelligenz ' im Sinne eines monotheistischen Gottes aus und spreche für mich lieber vom Sein, der Begriff trägt nicht soviel Ballast mit sich herum.
 
Jetzt wirds schwierig mit den Begrifflichkeiten. Du hattest nach dem Magier gefragt, dieser wiederum lässt sich nicht auf die Hermetik begrenzen.
Ich komme ohne eine "höhere Intelligenz ' im Sinne eines monotheistischen Gottes aus und spreche für mich lieber vom Sein, der Begriff trägt nicht soviel Ballast mit sich herum.
Danke für deine Antwort! Ich stimme dir zu, dass der Begriff "Gott" sehr belastet ist.
 
Danke für deine Antwort! Ich stimme dir zu, dass der Begriff "Gott" sehr belastet ist.

Wobei Du ja, wenn ich das richtig las, nicht von Gott, sondern von einer "höheren Intelligenz" schriebst. Belastungen häufig und in verschiedenen Kontexten verwendeter Begriffe kann man zwar zur Kenntnis nehmen, muss sich davon aber nicht unbedingt beeindrucken lassen. Als Magus schon gerade überhaupt nicht.
 
Das Prinzip der "Entsprechung" - ein Muster zu finden, zu entschlüsseln und zu nutzen - je nach Ansatz "religiös" oder "magisch". Verstehe ich das richtig? In dem Sinn wird Gott ja auch zu einer "magischen Formel" - ich bete, also bekomme ich. Der Magier dagegen scheint nicht zu sehr an den "Gabentopf" von oben zu glauben, sondern versucht lieber selbst am Zahnrad zu drehen. Glauben Magier eigentlich an Gott?

Es ist schwer alle Magier über einen Kamm zu scheren. Manche Magier glauben an Gott und manche Magier nicht. Viele sehen Gott auch als Antagonisten und meinen Magie hätte nichts mit Religion zu tun. Da sich die Magie und ihre Gesetze jedoch nicht im gottesleeren Raum abspielen, bin ich da anderer Auffassung.

Eine Gottesformel. Die Frage wäre, wer erkennt, warum, welche Formel Gottes und was kann damit gemacht werden?

Zudem kann sich die Frage gestellt werden:

Hat die Gottesformel genau dieselbe Wirksamkeit, wenn sie im Kontext von Erfolgsmagie gebraucht wird, als wenn sie der Priester im Kontext eines Gottesdienstes spricht?

Wenn wir von Göttern als Kraftfeldern ausgehen, sollte jedoch so viel Achtsamkeit angedacht sein, Kräftefelder nicht mit Realeentitäten zu verwechseln. Kräftefelder könne angezapft werden, reale Wesenheiten und Götter besitzen eine autonome Intelligenz und entscheiden selbst, wen sie helfen oder nicht, so fern es sich nicht um niedere Wesenheiten handeln, die vom Magier gezwungen werden können.

Das Prinzip der Entsprechungen bedingt hier auch die Wirksamkeit der magischen Handlung. Und da sich das Universum nicht linken lässt, bleibt die Wirksamkeit vorbehalten der authentischen Handlung. Die aber auch durchaus wissenschaftlich-funktionell sein kann, bis zu einem gewissem Grad.

Eine Dualität Ich-Gott ist in dem Falle einer göttlichen Magie schon zu scheitern verurteilt. Ich und Gott sind eins würden die Inder sagen und die Kabbalisten sagen Ehieh ascher Ehieh (Ich bin, der ich bin) und das ist Eins.
 
Wobei Du ja, wenn ich das richtig las, nicht von Gott, sondern von einer "höheren Intelligenz" schriebst. Belastungen häufig und in verschiedenen Kontexten verwendeter Begriffe kann man zwar zur Kenntnis nehmen, muss sich davon aber nicht unbedingt beeindrucken lassen. Als Magus schon gerade überhaupt nicht.
Das sagt sich etwas leichter, als es ist. Jeder Mensch ist zutiefst von seiner Kultur geprägt. Auch und gerade, wenn er sich dieser verweigern will.Diese löscht auch ein Magier nicht aus. Er weitet das, geht im Idealfall darüber hinaus, benutzt aber die Hilfsmittel, die optimal für ihn sind.
 
ich bete, also bekomme ich. Der Magier dagegen scheint nicht zu sehr an den "Gabentopf" von oben zu glauben, sondern versucht lieber selbst am Zahnrad zu drehen.

Ich zB bete nicht, um zu bekommen, nachdem ich kein Magier bin, weiss ich nicht, wie sehr dieser an den "Gabentopf von oben" glaubt, ich glaub daran, aber dafür brauch ich weder zu Gott noch zu irgendjemand Anderem beten...
 
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Das sagt sich etwas leichter, als es ist. Jeder Mensch ist zutiefst von seiner Kultur geprägt. Auch und gerade, wenn er sich dieser verweigern will.Diese löscht auch ein Magier nicht aus. Er weitet das, geht im Idealfall darüber hinaus, benutzt aber die Hilfsmittel, die optimal für ihn sind.

Da magst du recht haben. Wenn man denn was auch immer verweigern möchte, gibt es sicher Haken und Ösen, kulturell bedingt, aus Traditionen herrührend, Konditionierungen .... what ever.

Wer er es fliessen und durchwehen lassen mag, ist weniger im Widerstand. Was mich betrifft, so glaube ich nicht an eine höhere Intelligenz, ich weiß darum, kann also nichts mehr verweigern, selbst wenn ich wollte, was nicht der Fall ist.

Das erinnert mich grad an den Satz, den ich vor Jahren an @isildur einmal richtete:

Willst du (als Magier) können

oder

kannst du wollen?
 
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