Helmut Kohl

[SchattenElf]

ich glaube, wir verdanken weder Kohl die deutsche Wiedervereinigung noch Papst Johannes Paul II freies Polen - sondern das Grüne Licht für die Auflösung des Warschauer Paktes ist Verdienst von Michail Gorbatschow.

Da gebe ich dir zu 98% Recht.
Hätte aber bei der Bundestagswahl 1987 die SPD unter ihrem damaligen Kanzlerkanditaten Johannes Rau die Wahl gewonnen und Rau wäre Bundeskanzler geworden, ist fraglich ob der dann hypotethische Bundeskanzler Johannes Rau mit Hilfe seiner Partei SPD und vor allem Oskar Lafontaine mit der selbigen Energie die Deutsche Einheit auch politisch umgesetzt haben könnte, wie H. Kohl es tat.
Das ist das 1. Prozent was ich abziehen muss.
Das 2. Prozent was ich abziehen muss ist der Tatsache geschuldet, dass die damalige Sowjetunion in den 1980er Jahren aus wirtschaftlichen Gründen auch gar nicht anders handeln konnte, wie sie es dann unter Michail Gorbatschow tat. Denn die Energiepreise waren in den 1980er Jahren auf eine, für die damalige Sowjetunion, ruinösem Tiefststand.

 

[Marcellina]

Da gebe ich dir zu 98% Recht.
Hätte aber bei der Bundestagswahl 1987 die SPD unter ihrem damaligen Kanzlerkanditaten Johannes Rau die Wahl gewonnen und Rau wäre Bundeskanzler geworden, ist fraglich ob der dann hypotethische Bundeskanzler Johannes Rau mit Hilfe seiner Partei SPD und vor allem Oskar Lafontaine mit der selbigen Energie die Deutsche Einheit auch politisch umgesetzt haben könnte, wie H. Kohl es tat.
Das ist das 1. Prozent was ich abziehen muss.
Das 2. Prozent was ich abziehen muss ist der Tatsache geschuldet, dass die damalige Sowjetunion in den 1980er Jahren aus wirtschaftlichen Gründen auch gar nicht anders handeln konnte, wie sie es dann unter Michail Gorbatschow tat. Denn die Energiepreise waren in den 1980er Jahren auf einen für die damalige Sowjetunion auf einem ruinösem Tiefststand.

Das 2.te Prozent wird mir auch meist entgegengebracht...nur, kannst Du dir vorstellen, daß Chruschtschow, Breschniew den Warschauer Pakt aufgelöst hätten?

 

[JimmyVoice]

Mir auch nicht. Eine Sache gibt es jedoch. Er ist der einzige Politiker, der es je geschafft hat, weniger als 3 Meter life an mich heran zu kommen. Ich werde nie vergessen, wie pöbelnd er ins Mikro schimpfte und ich "geflüchtet" bin.

Ich stand ihm mal direkt gegenüber und da war er noch Bundeskanzler War schon eine imposante Erscheinung, aber seine Augen könnt ich nicht sehen

 

[SchattenElf]

...nur, kannst Du dir vorstellen, daß Chruschtschow, Breschniew den Warschauer Pakt aufgelöst hätten?

Es ist und wird auch für die Zukunft eine hypotethische Frage bleiben.
Chruschtschow gehört in dieses Gedankenspiel nicht rein, denn er starb 1971 und war der Vorgänger von Breschniew.
Die Nachfolger von Breschniew, welche diesbezüglich noch in Frage kommen, waren Andropow und Tschernenko.

Die Auflösung des Warschauer Pakt's begann im Prinzip mit der dt. Wiedervereinigung und somit dem Austritt der DDR aus diesem Militärbündnis.
Die Frage müsste also eher heissen: Hätten Breschniew,Andropow und Tschernenko der dt. Wiedervereinigung überhaupt zugestimmt !?
Wahrscheinlich nicht, denn es bleibt eine hypotethische Frage, welche sich diese drei alten Herren niemals wirklich stellen mussten.

Gorbatschow blieb aber letztlich auch nichts anderes übrig bezüglich des Warschauer Pakt's.
Gorbatschow hatte mit Glasnost&Perestroika nunmal A gesagt und konnte sich, in meinen Augen, dem darauf folgendem B nicht mehr verwehren.
Der "Ball" war durch Glasnost&Perestroika nunmal auch in der gesamten kommunistischen Welt Osteuropas ins rollen gekommen und er ließ sich nicht mehr aufhalten. (Das ganze erinnert mich persönlich so ein bisschen an Goethes Zauberlehrling)

Um es mal auf einen Punkt zu bringen: Ich denke, freiwillig hat Gorbatschow den Warschauer Pakt nicht aufgelöst.

 

[JimmyVoice]

Heute weiß man das die BRD Milliarden zahlte für das Ja von Gorbatschow

 

[SchattenElf]

Heute weiß man das die BRD Milliarden zahlte für das Ja von Gorbatschow

In der Tat!
Denn Gorbatschow's Sowjetunion stand damals wirtschaftlich das Wasser bis zum Hals.

 

[SchattenElf]

Man kann es auch so sagen:
Die dt. Einheit ist von Kohl erkauft worden. Zum einen durch Milliarden-Zahlungen an die Sowjetunion
und zum anderen an damalige Zugeständnisse gegenüber Mitterand's Frankreich im Bezug auf den Maastrich-Vertrag und den €uro, also der Abschaffung der DM zugunsten einer einheitlichen europäischen Wärhung.

 

[SchattenElf]

an damalige Zugeständnisse gegenüber Mitterand's Frankreich im Bezug auf den Maastrich-Vertrag und den €uro, also der Abschaffung der DM zugunsten einer einheitlichen europäischen Wärhung.

Mitterand müsste sich eigentlich in seinem Grab herrumdrehen, wenn er heute sehen könnte wie seine Vorgaben an Kohl für die dt. Wiedervereinigung sich wirtschaftlich gegen seine eigene französische Nation gestellt haben.

 

[JimmyVoice]

Man kann es auch so sagen:
Die dt. Einheit ist von Kohl erkauft worden. Zum einen durch Milliarden-Zahlungen an die Sowjetunion
und zum anderen an damalige Zugeständnisse gegenüber Mitterand's Frankreich im Bezug auf den Maastrich-Vertrag und den €uro, also der Abschaffung der DM zugunsten einer einheitlichen europäischen Wärhung.

Ja Kohl hat da einiges an Zugeständnisse gemacht beim Euro. Die Währung wäre zwar irgendwann gekommen (denk ich) aber dann zu anderen Bedingungen. Mitterrand wollte D klein halten, also D jetzt nicht noch die Gestaltung der Eurozone ueberlassen und ja ging nach hinten los

 

[JimmyVoice]

Die Wiedervereinigung und der Euro kamen beide zu früh. Man darf auch nicht vergessen das für Kohl damals politisch das Wasser bis zum Hals stand und seine Wiederwahl nicht sicher war und dann kam ihm die Lage in der DDR zu Gute. Da war viel Eigennutz und auch Egoismus bei ihm.