]Was mir vor allen Dingen bei den Hausaufgaben nicht gefällt, ist die Erwartung der Lehrer, dass alle Hausaufgaben erledigt werden. Dabei wird keine Rücksicht auf die individuelle Situation der Kinder genommen. Manchen Kindern fällt es aufgrund ihrer Lernschwierigkeit sehr viel schwerer, die erforderlichen Hausaufgaben zu machen. Sie sitzen mitunter stundenlang völlig frustriert vor ihren Aufgaben und werden zum Teil von ihren Eltern gezwungen, die Hausaufgaben zu machen. Welchen Sinn soll das haben? Es demotiviert nur die Kinder und lässt einen Hass auf die Schule aufkommen. In diesem Fall wäre es sicherlich sinnvoller, wenn die Kinder nach draußen zum Spielen gingen, um sich auszutoben. Ich muss ehrlich sagen, ich verstehe die Eltern nicht, die so etwas von ihren Kindern verlangen. Wäre es mein Kind, dann würde ich ihm vielleicht einen gewissen zeitlichen Rahmen vorgeben, irgendwo zwischen 30 und 60 Minuten, indem es seine Hausaufgaben selbstständig erledigen kann. Alles was diesen Zeitrahmen überschreitet, würde ich ablehnen, selbst wenn es dann Ärger mit der Schule geben sollte.
Hallo Opti,
Jedes Wissen, das geboten wurde, braucht bei den meisten Menschen eine Vertiefung durch die Übung. Das sind die Hausaufgaben. Meistens schneidet der gute Lehrer die Hausaufgaben auf den Durchschnittwert des Leistbaren zu. Die intelligenteren Schüler werden demnach ihre Hausaufgaben schnell erledigt haben, die etwas Schwerfälligen werden länger brauchen. Die Hausaufgaben hängen also mit Vertiefung des Wissens zusammen. Schließlich soll jeder Schüler die Chance haben, sich das in der Schule Erarbeitet zu Hause durch die Wiederholung besser einzuprägen. Das brauchen vor allem mittlere und schlecht begabte Kinder. Die Hausaufgaben abzuschaffen wäre demnach ein Fehler.
Darum ist es gut, dass jetzt festgestellt wurde, dass Hausaufgaben nicht viel bringen, dass schlechte Schüler dadurch nur noch schlechter werden und gute Schüler dadurch nicht unbedingt besser. An einigen Schulen werden mittlerweile sogar keine Hausaufgaben mehr gegeben.
Das ist nur ein Vorteil für den Lehrer aber zum Nachteil für die Schüler.
Dort werden die Hausaufgaben in der Schule erledigt. Gibt es Probleme, dann ist immer ein Lehrer in der Nähe der weiterhelfen kann.
Das müsste aber dann eine Ganztagsschule sein, in welcher am Nachmittag andere Lehrer bei den Hausaufgaben helfen. So etwas gibt es ja schon.
Dadurch werden auch die sozialen Benachteiligungen der Schüler aufgehoben, denn viele Eltern mit einem schwachen sozialen Hintergrund sind nicht in der Lage, ihren Kindern die erforderliche Unterstützung zu geben. Nur wenn die Kinder es nicht schaffen, ihre Schularbeiten in der Schule zu erledigen, dann beenden sie sie zu Hause. Das kommt aber eher selten vor, höchstens ein- oder zweimal in der Woche. Und auch dann sollte es einen gewissen zeitlichen Rahmen nicht überschreiten. Das ist jedenfalls meine Meinung.
Die meisten Kinder schaffen ihre Hausaufgaben, überhaupt in einer Ganztagsschule. Doch man kann sich nicht immer nach den Trödelkindern richten. Da würden ja die Begabten benachteiligt werden. Der Lehrer bemüht sich normalerweise aber trotzdem auch dem schlechtesten Schüler eine Chance zu geben.
Ohnehin ist der Frontalunterricht sowieso völlig überholt. Dabei lernen die Kinder ohnehin nicht viel und haben es in kurzer Zeit wieder vergessen. Man sollte vielleicht auch die starren Strukturen der Schule etwas auflösen und die Schule zu einem lebensfreudlichen Ort umgestalten, an dem nicht nur Lernstoff vermittelt wird, sondern an dem Fröhlichkeit, Spiele, soziale Kompetenzen und auch spirituelle Werte vermittelt werden.
Den Frontalunterricht kann man nicht ganz aus der Welt schaffen, selbst wenn er unmodern geworden ist. An der Universität gibt es dann nur mehr Frontalunterricht, oder?
Nur SOLLTE der Frontalunterricht zugunsten des Gruppenunterrichts und des Schülergesprächs in den Hintergrund treten, zumindest in der Volks- und Hauptschule. Und ich stimme zu, dass man auf den spielerischen Unterricht vor allem auf der Grundstufe nicht vergessen sollte.
Dem Lehrer wird das auch in seiner Ausbildung immer wieder nahegelegt.
Doch der Lehrer kann seine Unterrichtsmethode frei wählen und das hat bestimmt seine Gründe, so wie ja auch der Arzt die Behandlung des Patienten selbst wählen muss.
Autogenes Training, Yoga und Meditation sollten ebenso selbstverständlich sein, wie Deutsch, Mathematik und Physik.
Das ist eben nicht im Lehrplan verankert. Doch gibt es bestimmt irgendwelche Angebote außerhalb der Schule.
Das Wichtigste, was die Schule den Kindern beibrigen kann, ist die Freude am selbstständigen Lernen, auch ohne die Anleitung eines Lehrers.
Zugegeben, eine Idealvorstellung, doch wird man auch in Zukunft auf den Lehrer nicht verzichten können. Dass der Lehrer darauf hinarbeitet, dass seine Schüler sich auch selbsttätig Wissen aneigenen können, sollte selbstverständlich sein.
Aber genau dies wird durch unser heutiges Schulsytem verhindert. Hat das Kind erst einmal Freude am Lernen entwickelt, dann ist es nämlich sehr viel motivierter beim Lernen und es bedarf dann auch keines Druckes mehr von außen.
Unser Schulsystem ist eben wirklich nicht glücklich beschaffen. Da werden noch immer Direktorposten nach dem Parteien-Proporz und nicht nach der Fähigkeit vergeben. Dadurch gibt es viele schwache Direktoren, die unfähig sind, die Schule souverän zu leiten. Das tut den Lehrern nicht gut und wirkt sich auch auf die Lehrmethoden negativ aus. Der Lehrer braucht nämlich zum Unterrichten nicht nur viel Kraft sondern auch die Motivation, schwierigere Unterrichtsmethodern anzuwenden. Der Außenstehende kann nur oberflächlich urteilen. Unterrichten wird immer schwieriger. Die Kinder sind oft undiszipliniert, sodass man auch methodisch darauf eingehen muss. Solche Kinder können schwer zu einem Schülergespräch kommen, auch der Gruppenuntericht ist wesentlich schwieriger zu überblicken.
Die Schule und somit auch der Lehrer können ohne Hilfe der Eltern, die eigentlich bereits ein erzogenes Kind in die Schule schicken müssten, nicht bewältigen. Die Kinder werden nämlich immer konzentrationsgestörter und sprachärmer. Es gibt einen Lehrplan, der zu bewältigen ist, Vorgesetzte, die von Menschenführung keine Ahnung haben, neidische Kollegen, uneinsichtige Eltern, womöglich ist in der eigenen Familie auch nicht jeden Tag Sonnenschein und die Schüler sind nicht erzogen und somit auch nicht lernwillig, dadurch auch konzentrationsgestört. Die meisten Schüler verstehen noch zusätzlich nicht die deutsche Sprache.
Das Schulsystem sollte ein Anliegen der Politik sein. Und die Politiker wurden vom Volk gewählt. Wer ein Anliegen hat, muss sich an sie wenden.
Uns muss es ein Anliegen sein, dass nicht alles am Lehrer hängen bleibt. Er tut, was er unter diesen schwierigen Umständen tun kann. Er ist kein Zauberer!!
Das ist meine Sichtweise.
Liebe Grüße
eva07