K
Kinnaree
Guest
Hausaufgaben geben dem Lehrer ein feedback, wie der Unterrichtsstoff verstanden wurde. Demnach wäre es völlig unzulässig, sie zu streichen.
Bedauerlicherweise stimmt das nicht ganz. Hausaufgaben geben dem Lehrer ein Feedback, inwieweit ein Schüler genau die im Unterricht und Schulbuch vorgegebenen Wege zur Lösung einer Aufgabe nachzugehen imstande ist. Das kann ein Lehrer aber bereits in der Schulstunde sehen. Daß z.B. ein Schüler so wie mein Sohn auf Grund seiner Denkstrukturen, die im Fachjargon als Legasthenie bezeichnet werden, Zehnerüberschreitende Additionen nicht erlernen konnte, indem er einen Rechenvorgang in zwei ihm völlig unbegreifbare Schritte zerteilte. Das war bereits in der Unterrichtseinheit vollkommen klar, darüber hatten wir in der Sprechstunde gesprochen, ich hatte ide Frau beschworen, lassen sie den Kleinen bitte in Ruhe, wichtig ist doch, daß er zum richtigen Ergebnis kommt, oder? Nein. Weit gefehlt. Die lückenlose Erfüllung der von der Unterrichtsbehörde vorgegebenen Lernschritte war wichtig, nicht das Verständnis des Schülers.
Hausaufgaben dienen einzig und allein dazu, Familientragödien altgriechischen Ausmaßes heraufzubeschwören, die es ohne sie nicht gäbe. Schüler, deren Denken so funktioniert, wie die Schulbücher es verlangen, erfassen den Kram soundso auf Anhieb und die Hausaufgaben sind lästige Zeitverschwendung. Schüler, deren Denken nicht so funktioniert, wie die Schulbücher es gerne hätten, erfassen den Kram auch beim hundertsten Wiederkäuen nicht und die Hausaufgaben sind lästige Zeitverschwendung.