Ende letzten Jahres habe ich eine Fortbildung gemacht, wo es auch um das Thema Auflösen von negativen Glaubenssätzen und Entwicklung von Selbstwert ging. Ich habe echt immer gedacht, wenn ich die berühmten Skills entwickeln könnte, neue Verhaltensstrategien hätte, um mich besser, autentischer und souveräner zuverhalten u.a. mich abgrenzen zu können.Dann würde ich mich nicht mehr so lost fühlen in bestimmten Situationen.
Das ist bestimmt auch gut, in jedem Fall. Es ist wichtig, negative Glaubenssätze zu erkennen.
Und trotzdem bin ich ziemlich sicher, dass Leute, die glauben, dass die Arbeit mit positiven Glaubenssätzen wahnsinnig wichtig wären und der heilige Gral, kein definiertes Selbst haben.
Wenn du verstehst, was ich damit sagen will. Die werden ein Leben in Anstrengung verbringen damit, weil es doch immer bearbeitet werden will, weil es eben nicht ihre starke Seite ist.
Es ist wichtig, aber SO wichtig ist es wieder auch nicht. Es ist wichtig, den negativen Fixierungen ihre Kraft zu nehmen, das ja. Aber sich fortan ständig Positives einhämmern zu wollen, das ist die Frage.....
Richard Rudd, Schüler von RA und später von ihm abgewandt sagte, "Unsicherheit ist wunderschön, wenn man sie annimmt, und die Hölle auf Erden, wenn man gegen sie ankämpft". Das stimmt. Achte mal drauf.
Unsicherheit heißt Offenheit, das ist liebenswert, nicht fixiert, das ist menschlich und charmant.
Was sollen wir denn immer mit diesen Bolzen aus Selbstbewusstsein, was soll denn der Shice?
Alle gepimpte Egos und Durchsetzungs-Gladiatoren = tolle Welt?
Ein offenes Selbst ist sehr nett, weil es eben nicht fixiert ist auf sich, die können sich in andere einfühlen, wie schön!
Die ranzen nicht so rum wie ich z.B. oft, "Gott ey, Mamma mia, wo ist dein Problem!"
Es geht darum zu begreifen, dass du einzigartig und gut so bist wie du bist.
Du bist witzig....das jetzt in die aktuelle berufliche Realität zu integrieren finde ich jetzt spontan etwas schwierig. Aber gut, wie war das mit der Distanz.... Irgendwie wäre es hilfreich zu der Überzeugung zu gelangen, dass das alles nichts mit mir zu tun hat. Wie soll diese Haltung in mich reinkommen, wenn ich mir das nicht immer wieder sage. Das ist doch dann auch ein Glaubenssatz oder Mantra. Oder nicht?
Nein, du musst dir das nicht in den Kopf hämmern, oder morgen zum Arbeitgeber sagen "Hörn Sie mal, ich bin Projektor, ich soll nicht soviel machen....also, wie wärs, 28 Stunden bei vollem Lohnausgleich?"
Es geht nur darum zu verstehen,
dass du da, wo du Einfluss darauf hast, versuchst, zu verinnerlichen, dass du Ruhe brauchst als Projektor. Dass du nicht, wegen des offenen Selbst unter anderem, in die Identifikation mit dem Glaubenssatz (ist wichtig!) "ich muss viel machen" gehst, bloß, weil die Gesellschaft so tickt, weil fast alle Leute auf der Welt Generatoren sind und damit rumblöken und dicke tun.
Bisher allerdings nur, wenn ich es schaffe mir selbst zu erlauben zur Ruhe zu kommen.
THAT is the point for Projektoren!
Ich habe eine Freundin, die das auch ist, ust immer nur am Racken gewesen im Leben, der hat das wirklich geholfen im Laufe der Zeit, zu begreifen, dass sie sich das erlauben soll.
Jetzt genießt sie es. Ganz anderes Leben....
Der Prozess heißt im HD "Dekonditionierung"