Fortsetzung mit Teil 2 wegen der großen Datenmenge:
Aber auch bei der 8x4+4-Legevariante sehen nicht wenige Kartendeuter das Spiegeln als teilweise problematisch an, und zwar dort in Bezug auf die unteren, ausgegliederten 4 Karten:
01 02 03 04 05 06 07 08
09 10 11 12 13 14 15 16
17 18 19 20 21 22 23 24
25 26 27 28 29 30 31 32
00 00 33 34 35 36
Keine Probleme bereitet zwar bei dieser Legevariante das Spiegeln und Korrespondieren der jeweils 1. mit der 4. Kartenreihe und der 2. mit der 3. Kartenreihe.
Höchst unterschiedliche Auffassungen herrschen jedoch in Bezug auf die ausgegliederte 5. Kartenreihe.
Da dieser 5. Kartenreihe auch keine vergleichbare Diagonale gegenüberliegt, schließen viele Kartenleger z. B. eine Korrespondenzmöglichkeit bezüglich der letzten ausgegliederten 4 Karten Nrn. 33 bis 36 aus, wodurch diesen im Ergebnis dann nicht selten auch weniger Bezugsverbindungen zu anderen Karten zukommen, diese sich also in einer vergleichsweise geringeren Anzahl kombinieren lassen.
Nicht wenige Kartendeuter empfinden dies als eine Art Einbuße an Deutungsinformationen, insbesondere dann, wenn eine der Hauptpersonenkarten unter den letzten 4 Karten in der 5. Kartenreihe liegt.
Noch komplizierter wird es beim Spiegeln der Karten in der 5. Kartenreihe in der 8x4+4-Legevariante.
Einige Kartendeuter spiegeln die ausgegliederten 4 Karten überhaupt nicht, andere wiederum spiegeln die 33. und die 34. Karte miteinander und die 35. und die 36. Karte miteinander, wieder andere Kartenleger spiegeln die 33. Karte mit der 36. Karte und die 34. Karte mit der 35. Karte. Und daneben gibt es noch wieder andere Kartendeuter, die die 5. Kartenreihe sogar gleich zweimal hochspiegeln, und zwar in einem ersten Schritt hoch von der 5. Kartenreihe auf die 4. Kartenreihe und von dort noch weiter auf die 1. Kartenreihe.
Die vorstehend genannten Schwierigkeiten beim Spiegeln und Korrespondieren im Hinblick auf die ausgegliederten letzten 4 Karten in der 5. Kartenreihe ersparen sich demgegenüber diejenigen Kartenleger, die sich stattdessen für die Variante der 9x4-Legung entscheiden.
Ein weiterer Unterschied zwischen den beiden Legevarianten besteht auch noch darin, dass bei der 9x4-Legung z. B. die einzelnen Diagonalen lediglich 2 bis maximal 4 Karten umfassen können.
Demgegenüber können aufgrund der zusätzlichen 5. Kartenreihe bei der 8x4+4-Legung die einzelnen Diagonalen bis maximal 5 Karten, also jeweils 1 Karte mehr umfassen.
Nach Auffassung einiger Kartendeuter erschweren die sich durch die 5. Kartenreihe teilweise verlängernden Diagonalen jedoch zugleich auch die entsprechende Kombinationsdeutung.
Kürzere Diagonalen aus weniger Karten lassen sich eben nicht selten einfacher deuten als längere Diagonalen mit mehr Karten.
Ferner beinhaltet die 9x4-Legevariante auch in folgender Hinsicht vergleichsweise mehr Synchronizität:
Ausgangspunkt ist die chronologische Reihenfolge der Lenormandkarten, also 1 = Reiter, 2 = Klee, 3 = Schiff, usw. bis 36 = Kreuz.
Bei der 9x4-Legevariante liegen unter Berücksichtigung eben dieser chronologischen Reihenfolge z. B. in der 1. Spalte von oben nach unten folgende Karten:
01 = Reiter
10 = Sense
19 = Turm
28 = Herr
Diese 4 Karten, die im Falle einer 9x4-Legung allesamt in der 1. senkrechten Spalte direkt untereinander liegen, haben allesamt etwas Bestimmtes gemeinsam, und zwar lassen sich alle diese Kartenziffern auf die Quersumme 1 reduzieren:
Reiter = 1
Sense = 10 = 1 + 0 = 1
Turm = 19 = 1 + 9 = 10 = 1 + 0 = 1
Herr = 28 = 2 + 8 = 10 = 1 + 0 = 1
01 02 03 04 05 06 07 08 09
10 11 12 13 14 15 16 17 18
19 20 21 22 23 24 25 26 27
28 29 30 31 32 33 34 35 36
Ähnlich verhält es sich auch mit den Karten, die im Falle einer 9x4-Legung allesamt in der 2. senkrechten Spalte direkt untereinander liegen und deren Gemeinsamkeit darin besteht, dass sie sich allesamt auf die Quersumme 2 reduzieren lassen:
Klee = 2
Ruten = 11 = 1 +1 = 2
Park = 20 = 2 + 0 = 2
Dame = 29 = 2 + 9 = 11 = 1 + 1 = 2
Die gleichen Quersummenberechnungen lassen sich auch mit den jeweiligen Karten der 3., 4., 5., 6., 7., 8. und 9. Spalte anstellen.
Bei der Variante der 8x4+4-Legung lassen sich aus den jeweiligen Spaltenkarten hingegen keine jeweils übereinstimmenden Quersummen errechnen.
Die 9x4-Legung beinhaltet also mehr Synchronizität.
Und im Zusammenhang hiermit steckt bei der 9x4-Legevariante hinter jeder Spalte mit der jeweils identischen Quersumme quasi eine Art verbindende “Geschichte“.
Besonders anschaulich ist dies z. B. anhand der 4. senkrechten Spalte zu erkennen, die aus den in die Quersumme 4 mündenden Karten Haus (4), Kind (13 = 1 + 3 = 4), Wege (22 = 2 + 2 = 4) und Sonne (31 = 3 + 1 = 4) besteht.
In diesen, in der 4. Spalte der 9x4-Legevariante untereinander liegenden Karten wird sozusagen in Kurzform die menschliche Entwicklung ersichtlich:
Haus (4)
Kind (13 = Quersumme 4)
Wege (22 = Quersumme 4)
Sonne (31 = Quersumme 4)
Das Haus (4) symbolisiert ja unser Zuhause, unsere Heimat, unseren Ursprung, sozusagen unsere “Wiege“ und “Keimzelle“.
In diesem häuslichen (Haus) und behüteten (Haus) Umfeld wachsen wir in weiterer Folge als Kind (13 = Quersumme 4) heran, entdecken (Kind) spielerisch (Kind) uns selbst und unsere Umgebung, entwickeln uns (Kind) und machen unvoreingenommen (Kind) neue Erfahrungen (Kind).
Nachdem wir schließlich herangewachsen sind (Kind) und uns von einem kleinen Kind (13 = Quersumme 4) zu einem erwachsenen Menschen entwickelt haben (vgl. auch die schon erwachsene Person der Wege-Karo-Dame auf der 22. Karte der Wege, die gerade kein Kind mehr ist), verlassen wir irgendwann unser Zuhause (Haus), also unser “Nest“ (Haus), in dem wir unsere Kindheit (Kind) verbracht haben, und gehen im wahrsten Sinne des Wortes unsere eigenen “Wege“ (Wege, 22).
Wir ziehen also los (Wege), machen uns auf (Wege), nabeln uns endgülig ab (Wege), werden Stück für Stück immer unabhängiger (Wege) und treffen unsere höchsteigenen Entscheidungen (Wege).
Diese gesamten menschlichen Entwicklungsstufen (Haus - Kind - Wege) sollen uns den Weg ebnen (Wege), um schließlich unseren eigenbestimmten (Wege) Weg ins Glück (Sonne, 31 = Quersumme 4) zu finden, um uns zu einem selbstbewußten (Sonne), kraftvollen (Sonne) und energiegeladenen (Sonne) Menschen werden zu lassen, der nie aufgibt, im Leben an das Gute (Sonne) zu glauben und der immer wieder redensartlich “aufsteht“ (Sonne, die sich dem Himmel entgegen streckt), um seinen persönlichen Weg “ins Licht“ (Sonne) zu finden.
Soweit mal ein konkretes Beispiel dafür, dass bei der 9x4-Legevariante hinter jeder Kartenspalte mit der identischen Quersumme zugleich eine diese Karten verbindende eigene kleine Geschichte steckt.