Die Rückreisen von Berlin bei meiner dort studierenden Schwester waren oft sehr anstrengend nach den durchfeierten Wochenenden.
Die Mitfahrer waren meist auch nicht besser drauf, die schliefen allerdings unterwegs und ich tuckerte dann mit 100 km/h leidlich müde durch die Landschaft.
Sie warteten grad noch bis nach dem Grenzübergang Staaken, wo sie vorher die „letzten Kräfte gaben“, um den Wagen in der Schlange weiterzuschieben, weil sich das Starten des Motors nicht lohnte oder es untersagt war, ich erinnere mich nicht mehr genau.
Habe bei den Gesprächen unterwegs ´ne Menge Lebensentwürfe mitbekommen; wusste nach einer sehr kurzweiligen Fahrt, welche Ängste Lesben in einer Partnerschaft ausstehen. Ein anderes Mal bin ich als Mitfahrerin grad noch einem wohlmeinenden Perser „entkommen“, der der Meinung war, eine junge Frau könnte in ein paar Stunden in Berlin alleine unter die Räder kommen und wollte mich in sein Studentenheim mitnehmen.
uvam.
Das “hamse Ginder mit“ oder „hamse was anzumelden“, „machense mal den Gofferraum uff“ war zwar so lästig wie die Warterei , aber heftige Repressalien habe ich nicht erlebt. Im Vordergrund standen eher die mitfahrenden Menschen bzw. der Fahrer als Mitfahrerin.
Was ich richtig übel fand, war die Vorgabe, einen Besuch auf Schloss Sanssouci von der BRD aus anmelden und genehmigen zu lassen zu müssen, während ich ohne weiteres nach Berlin Ost in die diversen tollen Museen kam, inclusive Zwangsumtausch, den ich fast nie zur Gänze verbraten konnte. Am Bahnhof Friedrichstraße saß oft eine Frau mit Blumen aus dem eigenen Garten, der kaufte ich einen Strauß ab für meine Schwester und den Rest des Aluminiumgeldes bekam sie auch.
Soweit ein paar meiner Erinnerungen.
Liebe Grüsse Trees