Gottes Bestrafung wie bei Hiob

So, so, also „der Teufel“ wollte Jesus alle Städte und die ganze Welt zu Füssen legen?


Mit dem damaligen Rom,
oder ohne Rom?

Oder nur Rom - ohne Amerika?



und ein :fechten:
 
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Um den Fragen nach moralischer Beschaffenheit des Gottes und des Teufels bzw. nach der Anzahl Hiobs Kamele aus dem Weg zu gehen,
lese ich dieses Buch als ein Gespräch mit sich selbst.
 
Hallo alys, ich fange mal mit deinem ersten Post an, der so endet:

Ich will einfach meinen Glauben nicht verlieren, denn wenn ich nicht einmal an Gott glauben kann und ihm vertrauen kann, was soll ich hier dann noch?

Wenn ich dich richtig verstehe, suchst du in der Literatur und bei den Erfahrungen anderer Menschen nach Belegen über das Wesen Gottes, also ob er vertrauenswürdig oder aber unberechenbar ist. Ob er sich deiner Zuneigung würdig erweist und dich nicht m Stich läßt, auch nicht nach dem Tod. Und der Anlaß für so trübe Gedanken ist offensichtlich eine schwere Enttäuschung, eine schlimme Ungerechtigkeit, die du erlebt hast. Und wird Gott dir nun helfen, Klarheit zu gewinnen, wie das alles kommen konnte und wie du dich vor weiteren Enttäuschungen schützen könntest? Wenn er dein Freund ist, würde er dir doch helfen. Und dann die Frage, die so alt wie die Religion ist: WAAAARUM??? Warum läßt er so vieles zu, das ein Mensch nicht kapiert, nicht verkraftet, nicht verstehen und einordnen kann.

Dann, im nächsten Post denkst du weiter: Aber der Gedanke, dass Gott gut und böse ist, ist für mich momentan am wahrscheinlichsten. Also quasi, dass Gott uns selbst machen lässt und wir selbst Ereignisse bewerten und sie weder gut noch böse sind an sich.

Das ist nun wahrlich hohe Theodizee. „Daß Gott uns selbst machen läßt“ – ja, das ist offensichtlich so. Da er nicht wirklich einschreitet, jedenfalls nicht sichtbar und unmißverständlich, da er die Bösen nicht bestraft und die Guten nicht belohnt, jedenfalls nicht mit Sicherheit, verläßlich und ohne Ausnahme, mischt er sich wohl nicht ein. Aber sind die Ereignisse des Lebens weder gut noch böse? Liegt es nur an unserer Bewertung, daß wir sie etikettieren wollen? Ich bin der Überzeugung, daß Jahwe, der die Geschichte mit Hiob hatte, nicht der Gott ist, den Jesus Vater genannt hat. Für mich sind das zwei schöpfungsgeschichtliche Stränge, die eng miteinander zu tun haben, wo aber der weiterführende Strang heißt, daß in Jesus sich der wahre Gott offenbart hat. Wenn ich also Hiob als Beleg für Gottes Handeln am Menschen heranziehe, würde ich aus der Sicht Jesu interpretieren. Ich glaube aber nicht, daß dies nötig ist, weil es um dich geht, nicht um Hiob und nicht um Jahwe.

Also: Sind die Ereignisse, die dich ins Schleudern gebracht haben, weder gut noch böse an sich? Bist du aufgefordert, jedes Bewerten sein zu lassen? Wirklich? Da schreit der Gerechtigkeitssinn aber auf! Und ich meine, zu recht. Wir haben mühsam gelernt, zwischen Recht und Unrecht zu unterscheiden, das war keine leichte Übung. Jetzt wollen wir auch, daß durch unser gerechteres Handeln ein Stückchen bessere Welt entsteht. Es soll wenigstens anerkannt werden, daß es ein richtiges Handeln, also etwas Gutes gibt, das wir auch leisten können. Und wozu bräuchtest du sonst dein Gewissen, genau!

Nun haben wir Gott sei Dank diesen Jesus, der alle diese Fragen beantwortet hat. Im Zusammenhang mit deiner untreuen Freundin sagte er, daß es gut sei, die andere Wange auch noch hinzuhalten. Blöd. Auch mit dem Verzeihen hatte er es extrem. Nicht nur siebenmal sondern 7x7x7 oder so. Ich interpretiere jetzt mal auf meine Weise. Jesus zeigte damit den Weg aus jedem schweren und aussichtslosen Konflikt. Wenn schon alles kaputt ist, wenn man schon den ersten Schlag hat einstecken müssen, wenn eigentlich das Zerwürfnis, der Krieg nicht aufzuhalten ist… dann bleibt dieser letzte Ausweg. Ich kann versuchen, die Schläge, die Enttäuschungen, die Verleumdung, die Ungerechtigkeit (zähneknirschend, heulend, gebrochen fast) zu akzeptieren. Weil es keinen anderen Weg gibt, der nicht Zerstörung bedeuten würde.

Ich kann nicht endgültig zerstört werden, selbst dann nicht, wenn ich mich unter meine Peiniger werfe. Wenn ich das tue, ist Jesus an meiner Seite, denn der ist schon lange vor mir ans Kreuz gegangen. Es ist das letzte, was ein Mensch inmitten des Horrors tun kann – aufgeben. Annehmen, vergeben. Das Leben vollständig in Gottes Hand legen. Es ist der einzige schmale Pfad in eine Zukunft. An der Stelle, das kann ich dir versichern, zeigt Gott, was er drauf hat. Aber da geht es nicht mehr um die eigenen Vorstellungen, den Wunsch nach Wohlergehen oder Heilung oder Wunscherfüllung! Du mußt aufgeben, wie Jesus am Kreuz aufgegeben hat. Hat er bewertet, hat er gerichtet? Die Jahre davor – oh ja! Aber er hat selbst erlebt, daß sein Reden nichts bringt. Auch für ihn gab es schließlich keinen anderen Weg in die Zukunft, in seine Gottesoffenbarung an die Menschheit, als das Bewerten aufzugeben.

Es gibt das Böse! Wie blind muß man sein, es schönzureden? Aber dahinter steht ein so großer Schöpfungsplan, den wir nicht glauben dürfen, zu verstehen. Der Mensch kann sehr böse sein, so blind, so selbstherrlich, und schaufelt sich die Grube der Verzweiflung, die er sich gerne philosophisch umdeutet auf „Erkenntnis“.

Dich hat es ganz schön erwischt, liebe alys, und das ist gut so. Du hast die Riesenchance, Gott zu verstehen, denn genau das will er unbedingt! Er ist nicht auf die Erde gekommen mit dieser Wahnsinnsbotschaft, um sich anhören zu müssen, niemand könne ihn je verstehen!
 
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Nun noch ein Blick in die Zukunft.

Wenn das erste verstanden ist, wenn du Gott so weit verstehst, dann ändert sich einiges. So langsam wächst du hinein, daß du nicht mehr an dir zweifeln mußt, falsch oder richtig? Du wirst dich nicht mehr bewerten, weil du deinen Freund an der Seite hast, der dich so auch nicht bewertet, wie es Menschen tun. Das ist kein blindes "Ich muß mich selbst bejahen, ich muß mich selbst lieben!" Quatsch. Es ist Demut, Dankbarkeit, Vertrauen, weil er dich durch und durch kennt. Es heißt nicht, im Staub zu kriechen vor dem Kreuz, aber es ist demütiges Verstehen, warum er es tat: Die Menschheit ließ ihm keine andere Wahl mehr. Aber es trifft sie schließlich keine Schuld, weil sie nie wußte,n was sie tun. Die wahren Schuldigen leben nicht auf der Erde.

Auch du wirst es oft nicht genau wissen, manchmal hinterher erst, und wirst zerknirscht denken, das war falsch. Aber in der Zukunft, da wirst du nicht die Verantwortung tragen müssen, weil Er sie für dich trägt. Er hat die Verantwortung für dein Handeln übernommen, weil du es nicht kannst! Wenn wir nicht wissen, was wir tun, wie können wir es verantworten? Doch nur so weit, wie wir uns und andere beurteilen und damit entscheiden können, so weit wir die Folgen unserer Entscheidungen absehen können. Also bitte, da kommen wir nicht weit!

Dennoch darfst du alles tun du bist keine Marionette, du darfst handeln, denken, entscheiden. Frag ihn, du hörst seine Meinung oder hörst sie nicht. Macht nichts. Vertraue! Was er nicht will, das du tust, das wird er verhindern. Du wirst keinen Schaden verursachen in der Welt, auch wenn andere das behaupten werden. Sprich besser nicht drüber, aber du darfst wissen, daß du nichts mehr zerstören kannst, auch nicht durch ein NEIN gegen einen Menschen. Und die Bestätigung von Menschen, ihr Lob oder ihre Ablehnung, kann daran nichts mehr ändern.
 
Wir haben mühsam gelernt, zwischen Recht und Unrecht zu unterscheiden, das war keine leichte Übung.

Abgeschlossen ist dieser Prozess jedoch nicht. Beim Punkt "Fleischessen" geht ein Teil der Menschheit davon aus, daß es einfach erlaubt ist. Ein anderer Teil hält es für eine Sünde. Nehmen wir mal an für Gott wäre es eine Sünde. Dann würden all die Fleischesser für etwas bestraft, was sie gar nicht als Sünde erkennen, sie fühlten sich unschuldig bestraft.

Ähnlich ist es bei sexuellen Praktiken. Wenn heute Homosexualität offiziell erlaubt ist, so gilt sie doch bei allen Religionen als Sünde. Auch hier würde man vermeintlich unschuldig bestraft.

Was es da wohl noch für Sünden gibt, die wir gar nicht erkennen können oder wollen? Gott wird es wohl wissen.
 
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Abgeschlossen ist dieser Prozess jedoch nicht. Beim Punkt "Fleischessen" geht ein Teil der Menschheit davon aus, daß es einfach erlaubt ist. Ein anderer Teil hält es für eine Sünde. Nehmen wir mal an für Gott wäre es eine Sünde. Dann würden all die Fleischesser für etwas bestraft, was sie gar nicht als Sünde erkennen, sie fühlten sich unschuldig bestraft.

Ähnlich ist es bei sexuellen Praktiken. Wenn heute Homosexualität offiziell erlaubt ist, so gilt sie doch bei allen Religionen als Sünde.

Was es da wohl noch für Sünden gibt, die wir gar nicht erkennen können oder wollen? Gott wird es wohl wissen.

Abgeschlossen oder nicht, wir haben gelernt, daß wir keinem schaden sollen. "Was du nicht willst, das man dir tu..." Schadet es dem Tier, wenn wir sein Fleisch essen? Wenn es tot ist, doch nicht. Aber wie es lebendig behandelt wurde, hat ihm garantiert sehr geschadet. Schadet es dem Menschen, wenn er totes Fleisch ißt? Darüber wird gestritten. Wem schadet Homosex? Da müßte man genau hinsehen. Wer einen Knaben zum Sex verführt, wird sich nicht mit "der hat es gewollt" herausreden können. Was zwei Erwachsene untereinander abmachen, geht mich nichts an. Aber das hat alles nichts damit zu tun, was Gott dazu meint. Es sind immer noch menschliche Bewertungen, gesellschaftliche Angelegenheiten und das Gesetzbuch.

"Auch hier würde man vermeintlich unschuldig bestraft."

Von wem bestraft? Der Gott, der am Kreuz hing, hatte ganz offensichtlich nicht mehr die Absicht, zu strafen! Nicht mal jene, die seinen Tod gefordert haben.
 
Wucher z.B. galt früher auch als Sünde. Da wird heute nur noch wenig drüber geredet, es bleibt aber immer noch was es ist.

Schadet es dem Tier, wenn wir sein Fleisch essen?

Wir können jetzt hier nicht die ganze Debatte über Fleischessen neu aufrollen. Klar ist aber längst, daß global gesehen Fleischessen eine ökologische Katastrophe ist. Auch der Zusammenhang zwischen Fleischessen und Zivilisationskrankheiten ist mindestens seit Jahrzehnten, eher schon seit Jahrhunderten, in medizinischen Kreisen bekannt.

Wem schadet Homosex?

Allen. Da wird die natürliche Ordnung über den Haufen geworfen.
 
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ok. Pfeil, dann wirst du die Bestrafung für diese Frevel selbst in die Hand nehmen müssen.

Ich? Wieso das denn - nein, meine Aufgabe ist das nicht. Das übernehmen Beauftragte Gottes, in den Veden Yama, in der Bibel bestimmte Engel.
 
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