Meikel3000
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Warum Lebewesen nicht "gemacht" sindOke betrachten wir uns mal das "machen"
"Machen" ist ein erschaffen und nicht einfach nur ein "es passiert was, wobei sich was verändert", sondern "machen" ist ein bewusstes Tun. Es entsteht dabei etwas, was entstehen sollte. Dieses "erschaffen" ist Sinnverwandt mit dem alten Wort schöpfen oder auch Schöpfung. Einen solchen Begriff wählten alle Kulturen, wenn sie von der Entstehung des Universums oder des Menschen sprachen. Und der, dies alles schöpfte, war natürlich der Schöpfer, der in unseren Breiten den Namen Gott trägt.
Was könnte außerhalb des Begriffes "machen" liegen? Wie entsteht etwas, das nicht "gemacht" wurde? Wie ich schon sagte, ist "machen" ein bewusst gewolltes. Wenn "machen" nicht genutzt wird, dann kann es nur ein unbewusst entstandenes sein. Das wäre dann der Zufall. Du meinst also das Universum ist durch Zufall entstanden?
Die Naturwissenschaftler gehen ja davon aus, dass die Natur und damit auch der Mensch Zufallsprodukte sind. Ich denke das nicht. Und wenn man dies nicht denkt muss man weiterdenken. Ich gehe davon aus, dass das Universum und auch der Mensch gewollt entstanden sind. Allerdings stelle ich mir nicht einen Töpfer vor, der an seiner Töpferscheibe ein Universum entstehen lässt, sondern es ist in meinen Augen ein Prozess, der in einem geistigen Sein seinen Ausgangspunkt hat.
Denkbar wären bei der Entstehung des Menschen auch Aliens, die ihre DNA verschenkten oder vielleicht auch verkauften (aber auch das müsste man ja als "machen" bezeichnen). Aber bei der Erschaffung des Universums wäre es schon wieder recht schwierig den Aliens dessen Entstehung unterzujubeln.
In deiner Vorstellungswelt ist die Schöpfung einfach nur eine Eigenschaft, die einfach so irgendwie zwischen Sein und Nicht-Sein herumhängt und du nennst sie Aufmerksamkeit. Allerdings ist damit noch nicht geklärt, ob diese Aufmerksamkeit etwas macht, oder ob sie etwas machen lässt. Oder es vielleicht gar nichts gemacht wird, sondern "einfach nur so" (also zufällig) etwas im Aufmerksamkeitsfokus entsteht.
Ich finde, diese Aufmerksamkeit braucht einen Heimathafen, also dass es eine Eigenschaft ist, die irgendwo ensteht, "einer der diese Aufmerksamkeit hat" und wer könnte da besser passen als Gott?
LGInti
Eine anschauliche Metapher
Stelle dir zunächst einen Luftballon vor, der die Aufmerksamkeit darstellen soll. Er besteht aus nichts Anderem. Das Modell des Luftballons ist deswegen gut geeignet, weil es Flexibilität darstellen kann. Der Luftballon kann sich an bestimmten Stellen ausdehnen und wieder zusammenziehen. Denn jeder, der schon mal einen Luftballon mit seinen Händen etwas zusammengedrückt hat und dann den Druck wieder löste, konnte bemerken, dass er dabei seine Form verändert. Unterhaltungskünstler können mit einem solchen Luftballon allerlei Gebilde formen und damit Kindern eine große Freude machen. So ein Luftballon bietet unglaublich viele Gestaltungsmöglichkeiten.
Jetzt hoffe ich, dass du dir zu dem Modell eines Luftballons auch vorstellen kannst, dass er keine feste Grenze hat, wie ein üblicher Luftballon. Da ist also nur ein Gebilde, noch ohne jegliche Form, die dazu geeignet wäre, etwas Bestimmtes darzustellen. Etwas Geistiges wie z.B. die Fähigkeit des Denkens besitzt keine Form, kein Aussehen, keine Farbe, kein Gewicht, kein Design.
Lass uns daher vorstellen, dass der Luftballon lediglich eine imaginäre Grenze/Umrandung besitzt, ähnlich wie ein echter Luftballon eine Gummihaut aufweist, und dass er sich beliebig ausdehnen kann. Nichts hindert ihn daran, größer zu werden, weil da ja nichts anderes ist, als der Ballon selbst. Hier muss man sich von Vorstellung lösen, dass er sich ”in einen Raum hinein“ ausdehnt, der schon vorher da war. Ähnliches wird auch bezüglich unseres Universums immer wieder gerne gefragt, in welchen Raum es sich denn eigentlich ausdehnt? Aber da ist kein solcher Raum. Denn unsere Denkweise setzt voraus, dass Raum und Zeit selbst erst ab einem bestimmten Punkt in Erscheinung treten, den wir Urknall nennen. Unser physikalisches Universum beinhaltet alles, was es ausmacht.
Weiterhin soll gelten, dass Aufmerksamkeit als ein fundamental zugrunde liegendes Kommunikationsverlangen verstanden werden soll. Ein Verlangen ist immer aktiv, niemals passiv, auch wenn es mal eine Zeit lang nicht zum Ausdruck gebracht wird. Aber es ist immer da.
Die Umsetzung dieses Verlangens kann man sich nun so vorstellen, dass auf der imaginären Oberfläche dieses Aufmerksamkeits-Luftballons kleine Erhebungen entstehen, ähnlich wie die, die ein Unterhaltungskünstler mit seinen Händen hervorruft, sobald er den Luftballon zu drücken und zu formen beginnt. In diesem Modell sind die Erhebungen das, was wir Lebewesen nennen. Sie bestehen aus nichts Anderem als aus einer bestimmten Aufmerksamkeits-Intensität. Und sie besitzen unterschiedliche Qualitäten. Manche haben ähnliche Qualitäten, andere Lebewesen wiederum vollkommen voneinander verschiedene. An allen Stellen dieser imaginären Oberfläche tauchen Erhebungen auf, bleiben eine Weile vorhanden, und ziehen sich dann wieder in die Gesamtheit des Ballons zurück. Sie haben den Ballon niemals verlassen. Doch sobald sie als Erhebung auf der Oberfläche erscheinen, empfinden sie sich als eigenständig. Manchen von ihnen sagen "ich". Und sie empfinden alles andere um sie herum, als ihnen nicht zugehörig.
Schon bald wimmelt es auf der gesamten Oberfläche an solchen Erhebungen, an Formen und Strukturen, die alle miteinander in Verbindung stehen. Jede Form bemerkt eine andere Form, wenn sie sich in ihrem Verfügbarkeitsbereich befindet. Dieser Verfügbarkeitsbereich kann als individueller Bewusstseinsbereich verstanden werden. Die Gesamtheit aller Formen dagegen, die sich auf der Oberfläche befinden, bilden das gesamte Bewusstsein. Der zugrunde liegende Ballon selbst ist kein Bewusstsein, sondern Aufmerksamkeit. Viele dieser Formen haben zudem lediglich die Qualität von Hilfsmitteln, mit denen andere Formen ihr Kommunikationsverlangen zum Ausdruck bringen und sie es mit anderen Formen austauschen können. Wie zum Beispiel dieser Text hier, den ich dir schreibe. Er ist eines solcher Hilfsmittel.
In diesem Modell ist nichts ”gemacht“ in dem Sinne, dass etwas verändert wurde. Denn nur weil Aufmerksamkeit in unterschiedlichen Intensitäten und Qualitäten zum Ausdruck kommt, bedeutet nicht, dass sie zu etwas Anderem wird. Genau das zeigt sich auch, wenn wir uns umschauen. Alles im Universum, vom kleinsten Elementarteilchen bis hin zu den größten bekannten Galaxien-Haufen, alles agiert und reagiert miteinander und zeigt damit eindeutig und unmissverständlich ein kommunikatives Verhalten, egal, ob wir es Sensorik nennen, Sinne, atomare Kräfte oder es für Unterscheidungszwecke sonst wie nennen. Es sind alles Ausdrucksformen dieser einen, singulären Aufmerksamkeit, die sich in einer Vielfalt darstellt, die wir insgesamt als Natur, als Universum, bezeichnen.
In diesem Modell ist die Aufmerksamkeit das Absolute. Das, womit jeder und alles untrennbar und niemals getrennt voneinander verbunden ist. Nichts geht jemals verloren. Und alles, was noch nicht zum Ausdruck gekommen ist, wird noch zum Ausdruck kommen.
Ich bin ungeboren und werde stets ungeboren übrig bleiben.
Ich war, ich bin, und ich werde in dem Zustand sein, bevor ich als Erscheinung in Menschenform mich zum Ausdruck gebracht habe.
Ich bin vollkommen etabliert in diesem ungeborenen Zustand.
Ich bin nicht "gemacht".
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