Gnosis: Die Botschaft des fremden Gottes

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Der Tod Jesu

@Lele5 hat einen Text aus der traditionellen christlichen Lehre zitiert. Darin ist folgende Stelle zu lesen:
"Was ist dein einziger Trost im Leben und im Sterben?" Dass ich mit Leib und Seele im Leben und im Sterben nicht mir, sondern meinem getreuen Heiland Jesus Christus gehöre. Er hat mit seinem teuren Blut für alle meine Sünden vollkommen bezahlt und mich aus aller Gewalt des Teufels erlöst;
Der Kreuzestod Jesu ist nach der christlichen Lehre ein Sühneopfer für unsere Sünden und die Kirche ist auf dem "Blut des Herrn" aufgebaut. Traditionelle Christen glauben, dass der Mensch sich aus sich selbst heraus nicht erlösen kann. Gott musste daher selbst Mensch werden, um uns aus freier Gnade und durch den Tod Jesu am Kreuz zu erretten.

Kritik:

Wer so denkt, überträgt die antiken Blutopfer-Vorstellungen aus Ägypten und dem Baalskult, die auch in das damalige Judentum eingedrungen waren, auf das schreckliche äußere Geschehen auf dem Hügel Golgatha. Der Sühneopfer-Gedanke und Blutopferkult war in antiken Götzenkulten üblich und geht auf den jüdischen Gebrauch zurück, Blut von geschlachteten Tieren bei Zeremonien rund um die Bundeslade und im Tempel zu verwenden, um Menschen, Tiere und sogar Gegenstände zu reinigen. Man musste sie alle mit dem Blut von Schlachtopfern besprengen. Nur so durften sie von Jahweh akzeptiert werden.

Jesus aber sagte (Joh 3,36): " Wer an den Sohn glaubt, hat das ewige Leben;Er sagte nie, dass das Reich Gottes auf Erde erst nach seinem gewaltsamen Tod kommen würde.
Stellen wie Mt 26,28 („Wie der Menschensohn nicht gekommen ist, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben hinzugeben als Lösegeld für viele.) wurden gründlich missverstanden. Die Welt, in die der Menschensohn kam, ist das Reich der Archonten. Er zog einen materiellen Körper an, um seine Lehre auf Erden zu predigen. Dafür forderten die Archonten einen hohen Preis: den Tod des Körpers Jesu. Diese Forderung war dem Menschensohn noch vor seiner Erscheinung auf der Erde selbstverständlich bekannt. Seine Liebe für die Menschen war aber so groß, dass er bereit war, die Forderung der Archonten zu erfüllen. Dem Menschensohn selbst ist aber niemals was passiert, wie er indirekt zu verstehen gab (Mt 10,28): „Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, die Seele aber nicht töten können, sondern fürchtet euch eher vor dem, der Seele und Leib in der Hölle verderben kann!
Die, die den Leib töten, sind die Menschen, die Jesus getötet haben. Die, der Seele und Leib in der Hölle verderben kann, ist der Archont. Dieser kann die Seele durch Versuchung ins Verderben stürzen und sie anschließend, nach dem Tod des physischen Körpers, für sich als seinen Besitz reklamieren.

Gnostische Position:

Die Gnostiker glauben, dass es einen höheren Gott gibt als den Schöpfergott Jahweh und seine Engelscharen, die kollektiv die "Archonten" (Herrscher, Regenten) genannt wurden. Dieser höhere Gott heißt „Vater“. Deswegen sprach Jesus immer von seinem Vater. Aus dem Vater und der Mutter des Alls Barbelo ist der Urmensch hervorgegangen. Christus ist der Menschensohn, das heißt der Sohn des Urmenschen. Darum beten die Christen „Im Namen des Vaters, des Sohnes (Sohn des Urmenschen = Menschensohn) und des Heiligen Geistes (die Mutter des Alls Barbelo)”.

Als Sohn des Urmenschen ist Christus der König aller Äonen. Er ist die Manifestation Gottes, weil Gott unsichtbar ist. Christus wanderte in einem physischen Körper auf Erden. Doch der Körper war eine Art notwendige Verkleidung, die angelegt wurde, um der Menschheit zu predigen und sie von irdischem Morast zu erlösen".

Die Kreuzigung trug sich als ein kosmisches Schauspiel mit den Archonten zu, diesen üblen Wesen, die für eine schlechte Welt verantwortlich sind und die Jesus nahmen und ihn kreuzigten, während in Wirklichkeit Jesus sich von seinem Körper befreite, um seinen Aufstieg anzutreten, wie aus dem apokryphen Judasevangelium klar hervorgeht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Warum spielt Der Sühneopfer-Gedanke und Blutopferkult im Christentum eine so wichtige Rolle?
"Rituelle Menschenopfer spielten eine wichtige Rolle bei alten Religionen. Tötungsrituale verfestigten Hierarchien. Menschenopfer boten ein besonders effektives Mittel der sozialen Kontrolle, da sie eine übernatürliche Rechtfertigung für die Bestrafung lieferten. Herrscher, wie Priester und Häuptlinge, galten oft als Gesandte der Götter, und die rituelle Tötung eines Menschen war die ultimative Demonstration ihrer Macht."
(aus "Die dunkle Seite der Religion" - Max-Plank-Gesellschaft)

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Lithografie von Jacques Arago (1819)​
 
Also @Plissken,
was Du ins #783 über den Urmensch schreibst
ist fehlerhaft und nicht gerade logisch.

Wo und was ist denn z.B. der Urmensch?
 
Es ist eine schwache Männerphantasie,
den unbekannten, nicht benennbaren Gott
Vater zu nennen.

Warum nicht einfach Gott? Gottheit?
Das Unbekannte. Das Unsagbare.

Aber die billigen Männerphantasien gehen
noch weiter: dieser männliche Vater hat
dann einen weiblichen Körper angenommen
und die Urmutter aus sich geboren.

Da lachen ja selbst die Hühner!

Alle die sich mit Menschheitsgeschichte
auskennen wissen, dass das eine billige
Retourkutsche des Patriarchats an das
Matriarchat ist, wo die oberste Gottheit
eine Frau, die Mutter war.

Und mit Gnosis hat das nichts mehr zu
tun, weil die Erkenntnis ja nicht vor 2000
Jahren aufgehört hat. Die Erkenntnis geht
weiter und steht heute wo anders.

Und es ist frech, Jesus anzudichten, er
hätte diesen Vater des Plisskenismus
gemeint (das ist keine Gnosis mehr, sorry)!

Durch Deine gebetsmühlenartigen
Wiederholungen, @Plissken , wird es nicht wahrer.
 
Wie Gnostiker die Welt sehen

Das grundlegende Gefühl im Leben eines Gnostikers ist das Gefühl einer immensen Freiheit. Gnostiker fühlen sich von den vielen Fesseln dieser Welt frei, mit denen die Unwissenden an ihre Selbsttäuschungen angekettet sind. Denn Gnostiker gehören nicht zur Welt. Sie sind Vorübergehende. Touristen. Zuschauer. Sie stammen von einer Welt des Lichtes, wo die Liebe des Vaters überall zu spüren ist und alle Einwohner dieser Welt des Lichtes sich von seiner Liebe ernähren und ewig leben. Das ist das wahre Leben und die wahre Bestimmung der Töchter und Söhne Gottes.

Gnostiker beobachten – manchmal amüsiert, manchmal etwas besorgt, aber ohne tiefere Anteilnahme – wie die Unwissenden gleich Ameisen in einem Nest sehr beschäftigt damit sind, täglich ihre Rituale abzuspulen, weltliche Ziele zu verfolgen und Güter anzusammeln. Die Welt rauscht an Gnostikerinnen und Gnostikern vorbei. Sie denken klar, weil sie achtsam sind. Leben und Tod können ihnen nichts anhaben.

Während die Unwissenden vergeblich versuchen, die Karotte zu ergreifen, die vor ihrer Nase hängt, sammeln Gnostiker Erkenntnisse. Ihren inneren Lichtmenschen betrachten sie wie eine Perle im Schlamm, die jeden Tag gereinigt werden soll, damit sie in ihrem vollen Glanz erstrahlen kann.
 
Und, was hat das mit dem Thema zu tun?

wieso darfst du off topic sein wie hier

Ein bißchen Spass muss sein ... :LOL:

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aber Hnoss nicht? bist du hier der Obermacker oder was?
 
Die Gnostiker glauben, dass es einen höheren Gott gibt als den Schöpfergott Jahweh und seine Engelscharen, die kollektiv die "Archonten" (Herrscher, Regenten) genannt wurden. Dieser höhere Gott heißt „Vater“. Deswegen sprach Jesus immer von seinem Vater. Aus dem Vater und der Mutter des Alls Barbelo ist der Urmensch hervorgegangen. Christus ist der Menschensohn, das heißt der Sohn des Urmenschen. Darum beten die Christen „Im Namen des Vaters, des Sohnes (Sohn des Urmenschen = Menschensohn) und des Heiligen Geistes (die Mutter des Alls Barbelo)”.
Das Mag für den Gnostiker so sein, aber in der jüdischen Tradition gibt es nun einmal nur einen Gott:
"Ich (Anki/ואני) bin der Herr (Jahwe) dein Gott (Elohim) ..." (2. Moses 20[1])

Alle Evangelisten, auch Johannes beziehen sich bei der Mission Jesus auf die Prophezeiungen aus dem Alten Testament. Es geht bei den endzeitlichen Propheten um die Errichtung eines Himmelreiches auch hier auf Erden, in dem Gott selbst die Regentschaft übernimmt.

Dazu würde Gott einen Messias (Christus, Gesandter) entsenden und als königlicher Statthalter seiner selbst eingesetzt. Zentraler Mittelpunkt dieses Reiches sollte sein auserwähltes Volk der Israeliten sein. Ein Reich, in dem das Volk von Leid, Elend und Knechtschaft befreit sein würde. So sollte von diesem Volk Frieden ausgehen werde und somit auch die anderen Völker daran teilhaben können.

Die Ursache für das Leid und die Knechtschaft, in der sich das auserwählte Volk befand, schrieb man deren Sünden an Gott zu. Es war im Besonderen die Abkehr des Nordreiches Israel von Gott und den Verfall der Moral im ganzen Reich, das die Propheten an den Pranger stellten. Diese Sünden sollten nun nach Jesaja und ein paar anderen, ein Knecht Gottes als Opferlamm auf sich nehmen, um Gott wieder mit seinem Volk zu versöhnen (ein neuer Bund).

Wie die Geschichte nun zeigt, sollte sich die Situation für die Juden nicht bessern. Das Warten und Hoffen auf einen Messias nahm gerade um die Zeitenwende immer mehr zu und so sahen sich viele dazu berufen, den Weg für ihn zu ebnen (z. B. Johannes der Täufer).

Es ist also nicht zu leugnen, dass Jesus in den Evangelien als der kommende Messias erhoben werden sollte. In den Evangelien werden unzählige Verweise auf das Alte Testament bezogen, im Besonderen auf den leidenden Knecht Gottes. Ich kann mir jetzt nicht vorstellen, dass Jesus als gläubiger Juda nicht vom Gott aus dem Alten Testament gesprochen habe.

Ja Jesus sprach gerne von seinem Vater, aber damit wollte er dem Gott aus dem Alten Testament seinen etwas gütigeren, väterlichen Aspekt in den Vordergrund rücken. So hatte Jesus auch das alte Gebot der Nächstenliebe dem ersten Gebot der Juden hervorgeholt und gleichgestellt:

Markus 12[29] Jesus aber antwortete ihm (Schriftgelehrter): Das vornehmste Gebot vor allen Geboten ist das: „Höre Israel, der Herr, unser Gott, ist der einzige Gott; [30] und du sollst Gott, deinen Herrn, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von ganzem Gemüte und von allen deinen Kräften.“ Das ist das vornehmste Gebot.
(Schma Jisrael: 5. Moses 6[4])

[31] Und das andere ist ihm gleich: „Du sollst deinen Nächsten lieben, wie dich selbst.“ Es ist kein anderes größer denn dieses.
(Matthäus 22[37]; Lukas10[27]; 3. Moses 19[18])

Nun ja, auf den Urmenschen möchte ich jetzt hier nicht auch noch näher eingehen. Tja und Adam und Eva hatten auch nur drei Söhne: Kain, Abel und Seht. :unsure:

Merlin
 
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Der Tod Jesu

@Lele5 hat einen Text aus der traditionellen christlichen Lehre zitiert.

Und wie erklärst du Dir das letzte Abendmahl?

Evangelium nach Lukas, Kapitel 22:
14 Und als die Stunde kam, setzte er sich zu Tisch, und die Apostel mit ihm. 15 Und er sagte zu ihnen: Mich hat sehnlich verlangt, vor meinem Leiden mit euch dieses Passalamm zu essen. 16 Denn ich sage euch: Ich werde es nicht mehr essen, bis es seine Erfüllung findet im Reich Gottes. 17 Und er nahm einen Kelch, sprach das Dankgebet und sprach: Nehmt ihn und teilt ihn unter euch. 18 Denn ich sage euch: Von jetzt an werde ich von der Frucht des Weinstocks nicht mehr trinken, bis das Reich Gottes kommt. 19 Und er nahm Brot, sprach das Dankgebet, brach es und gab es ihnen und sprach: Das ist mein Leib, der für euch gegeben wird. Dies tut zu meinem Gedächtnis. 20 Und ebenso nahm er den Kelch nach dem Mahl und sprach: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut, das vergossen wird für euch.
Jesus aber sagte (Joh 3,36): " Wer an den Sohn glaubt, hat das ewige Leben;Er sagte nie, dass das Reich Gottes auf Erde erst nach seinem gewaltsamen Tod kommen würde.

Und wie erklärst du Jesu eigene Aussage bezüglich seines bevorstehenden Todes?

Evangelium nach Markus, Kapitel 8:
31 Und er begann sie zu lehren: Der Menschensohn muss vieles erleiden und von den Ältesten und den Hohen Priestern und den Schriftgelehrten verworfen und getötet werden und nach drei Tagen auferstehen. 32 Und er sprach das ganz offen aus. Da nahm ihn Petrus beiseite und fing an, ihm Vorwürfe zu machen. 33 Er aber wandte sich um, blickte auf seine Jünger und fuhr Petrus an: Fort mit dir, Satan, hinter mich! Denn nicht Göttliches, sondern Menschliches hast du im Sinn. 34 Und er rief das Volk samt seinen Jüngern herbei und sagte zu ihnen: Wenn einer mir auf meinem Weg folgen will, verleugne er sich und nehme sein Kreuz auf sich, und so folge er mir. 35 Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren, wer aber sein Leben verliert um meinetwillen und um des Evangeliums willen, wird es retten. 36 Denn was hilft es dem Menschen, die ganze Welt zu gewinnen und dabei Schaden zu nehmen an seinem Leben?
 
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