Gnosis: Die Botschaft des fremden Gottes

Die Liebe zu Gott, die zum Nächsten und die Feindesliebe - es ist ein und dasselbe Gebot, in Wahrheit.

Fahrid, ein islamischer Mystiker, sagte:
"Wenn Du heimgehst und jemand schlägt Dich,
schlage ihn nicht wider.
Knie nieder, küsse seine Füsse,
geh weiter und vergiss Beides."


Das "Heimgehen" ist der Weg der Seele heim zu "Gott".
Jemand, der mich schlagen will:
Ich werde aufgehalten werden auf dem Weg:
durch Beleidigungen, Kränkungen.
Aber: ich werde nur an "Gott" denken und ihn in allem sehen.
Dann sehe ich ihn auch im "Feind" (bzw. habe ich dann keine Feinde, ich erkenne keine Feinde, nicht mal in denen, die mir Schmerzen zufügen) und im Nächsten. Auch der "Feind" ist dann ein "Nächster".
Weil ich das Eine in mir erkannt habe, werde ich es in Allen/Allem erkennen.
Denn es gibt nur das Eine in Allem.

Und wichtig: durch nichts aufhalten lassen auf dem Weg:
nicht durch die Kränkung, den Schmerz, nicht dadurch, dass ich "Gott" im Anderen erkannt habe, nicht durch meine Ehrerbietung dem gegenüber - weiter gehen.
 
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Die Liebe zu Gott, die zum Nächsten und die Feindesliebe - es ist ein und dasselbe Gebot, in Wahrheit.

Fahrid, ein islamischer Mystiker, sagte:
"Wenn Du heimgehst und jemand schlägt Dich,
schlage ihn nicht wider.
Knie nieder, küsse seine Füsse,
geh weiter und vergiss Beides."


Das "Heimgehen" ist der Weg der Seele heim zu "Gott".
Jemand, der mich schlagen will:
Ich werde aufgehalten werden auf dem Weg:
durch Beleidigungen, Kränkungen.
Aber: ich werde nur an "Gott" denken und ihn in allem sehen.
Dann sehe ich ihn auch im "Feind" (bzw. habe ich dann keine Feinde, ich erkenne keine Feinde, nicht mal in denen, die mir Schmerzen zufügen) und im Nächsten. Auch der "Feind" ist dann ein "Nächster".
Weil ich das Eine in mir erkannt habe, werde ich es in Allen/Allem erkennen.
Denn es gibt nur das Eine in Allem.

Und wichtig: durch nichts aufhalten lassen auf dem Weg:
nicht durch die Kränkung, den Schmerz, nicht dadurch, dass ich "Gott" im Anderen erkannt habe, nicht durch meine Ehrerbietung dem gegenüber - weiter gehen.
Was ich in diesem schönen Text von Fahrid vermisse, ist die Liebe in einer „normalen“ Situation, wo ich keine Schläge bekomme. Kann man nur dann an Gott denken, wenn man geschlagen wird? Kann man Gott nicht abseits von Notsituationen und ohne den Menschen als „Zwischenstufe“ direkt lieben?

Das ist, was euch in dieser Diskussion anscheinend fehlt: Gott nicht als „Derivat“ der Menschenliebe zu sehen, sondern als Hauptadressat der Liebe, vom der alles sich dann entwickeln kann. Erst wenn ich Gott liebe, ist meine Liebe für die Menschen wahre Liebe. Denn: die Menschen lieben, das können auch Atheisten.
 
Was ich in diesem schönen Text von Fahrid vermisse, ist die Liebe in einer „normalen“ Situation, wo ich keine Schläge bekomme. Kann man nur dann an Gott denken, wenn man geschlagen wird? Kann man Gott nicht abseits von Notsituationen und ohne den Menschen als „Zwischenstufe“ direkt lieben?

Das ist, was euch in dieser Diskussion anscheinend fehlt: Gott nicht als „Derivat“ der Menschenliebe zu sehen, sondern als Hauptadressat der Liebe, vom der alles sich dann entwickeln kann. Erst wenn ich Gott liebe, ist meine Liebe für die Menschen wahre Liebe. Denn: die Menschen lieben, das können auch Atheisten.

Aber davon redet er ja. Und die "Schläge": er meint nur, sich nicht aufhalten zu lassen auf dem Weg heim, weder vom Schönen noch vom Unschönen.
"Gott" ist der Hauptadressat - deshalb kann Fahrid ihn auch dem erkennen, der ihn "schlägt". Weil er ihn in sich selber erkannt hat.
 
Aber davon redet er ja. Und die "Schläge": er meint nur, sich nicht aufhalten zu lassen auf dem Weg heim, weder vom Schönen noch vom Unschönen.
"Gott" ist der Hauptadressat - deshalb kann Fahrid ihn auch dem erkennen, der ihn "schlägt". Weil er ihn in sich selber erkannt hat.
Mit Fahrid habe ich kein Problem, sondern mit deiner Wahl dieses Textes habe ich ein Problem. Du hast ihn ausgesucht, um deine These zu untermauern:
"Die Liebe zu Gott, die zum Nächsten und die Feindesliebe - es ist ein und dasselbe Gebot, in Wahrheit."
Das ist eben nicht dasselbe. Denn es kommt für mich und, viel wichtiger, für Jesus auf die Reihenfolge an: Zuerst kommt die Gottesliebe und erst dann die Menschenliebe. Die Feindesliebe ist fast ein strategisches Manouver, um von der Gottesliebe nicht abgelenkt zu werden.
 
Liebe LalDed,
Lass' dich doch einfach mal fallen...
Nìchts vonwegen Du musst oder es muss...
Vielleicht holt Gott dich ab und sagt:
"Ich muss aber du musst jetzt gar nichts"?
Ich glaube, eine tiefe Erholung ohne
wenn und aber ist das was du brauchst.
Liebe Grüße. Sebastian
 
Mit Fahrid habe ich kein Problem, sondern mit deiner Wahl dieses Textes habe ich ein Problem. Du hast ihn ausgesucht, um deine These zu untermauern:
"Die Liebe zu Gott, die zum Nächsten und die Feindesliebe - es ist ein und dasselbe Gebot, in Wahrheit."
Das ist eben nicht dasselbe. Denn es kommt für mich und, viel wichtiger, für Jesus auf die Reihenfolge an: Zuerst kommt die Gottesliebe und erst dann die Menschenliebe. Die Feindesliebe ist fast ein strategisches Manouver, um von der Gottesliebe nicht abgelenkt zu werden.
Nun, das sehen wir unterschiedlich :-)
 
Liebe LalDed,
Lass' dich doch einfach mal fallen...
Nìchts vonwegen Du musst oder es muss...
Vielleicht holt Gott dich ab und sagt:
"Ich muss aber du musst jetzt gar nichts"?
Ich glaube, eine tiefe Erholung ohne
wenn und aber ist das was du brauchst.
Liebe Grüße. Sebastian
Kann sein - hab die letzte Nacht nicht geschlafen und bin sehr müde.
Werd auch bald schalfen gehen :-)
 
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Das ist, was euch in dieser Diskussion anscheinend fehlt: Gott nicht als „Derivat“ der Menschenliebe zu sehen, sondern als Hauptadressat der Liebe, vom der alles sich dann entwickeln kann. Erst wenn ich Gott liebe, ist meine Liebe für die Menschen wahre Liebe. Denn: die Menschen lieben, das können auch Atheisten.

sondern als Hauptadressat der Liebe, vom der alles sich dann entwickeln kann. Erst wenn ich Gott liebe, ist meine Liebe für die Menschen wahre Liebe. Denn: die Menschen lieben, das können auch Atheisten

Ja, genau, darum kamen Menschen wir Erich Fromm und CG Jung an ihre Grenze.
 
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