Erscheint mir, als wolltest Du Deine eigene Schuld auf Gott abwälzen.[/q
Gott hat Engel erschaffen und ihnen als höchstes Geschenk den freien Willen gegeben - wohlwissend, dass dieser auch missbraucht werden könnte.
Und was soll das dann bringen? Hätte er sie einfach willenlos geschaffen, wäre alles gut gewesen. Aber nein, er gab ihnen die Möglichkeit, Mist zu bauen, und siehe da...
Gott hat nie damit gerechnet, dass seine Geschöpfe - oder in unserem Fall ein Teil davon - sich gegen seine Gesetze stellen würden. Seine Gesetze waren und sind vollkommen.
Hups! O.O Wie hätte er, Vollkommen wie er ist, auch mit SOWAS rechnen können? Egal. Nachdem Er also seinen Schöpfungen die Möglichkeit gegeben hat, Mist zu bauen, und diese dann tatsächlich Mist gebaut haben, womit Er in seiner Allmacht natürlich nicht hat rechnen können, haut Er sie in die Pfanne dafür, dass sie Gebrauch gemacht haben von dem freien Willen, den Er ihnen gegeben hat. Das nenn' ich mal einen Geniestreich.
Verabschiede Dich vom Gedanken, dass Gott hier Schuld trägt! Jeder hat es gewusst - auch Du - und keiner wollte gegen Gott aufbegehren. Es ging um die Position Christi - Gottes Sohn! Die Allmacht und Vollkommenheit Gottes stand nie zur Diskussion.
Und doch unterstellst Du Gott unvollkommene Gesetze oder Geschöpfe.
Niemandem ist es angenehm, zu erkennen, dass er selbst Schuld hat, dass er damals auf der falschen Seite stand und es aber gewusst hatte. Diese Erkenntnis ist schmerzhaft.
Wenn Du eine sinnvollere Erklärung für das Leid, das Böse und die Trennung von Gott hast, dann lass hören. Aber das Sinnvollste ist wirklich, zu akzeptieren, dass die eigene Situation selbst verursacht wurde.
Du hast leider absolut nicht verstanden, worauf ich hinaus will - ich "unterstelle" Gott
überhaupt nichts, weil ich es mir nicht anmaße, überhaupt etwas über ihn zu wissen! Du im Gegenzug scheinst bestens informiert zu sein über alles, was Gott so will, wollte, und so weiter. Als hätte er es dir bei einem Kaffeekränzchen erzählt. Ob ich eine Erklärung habe für das Leid und das Böse auf der Welt? Nein - die habe ich nicht! Und genau darum geht es mir: Ich akzeptiere mein
Unwissen. Ich weiß nicht, ob das Göttliche einen Plan hat. Und ich würde mir auch niemals anmaßen, in Sphären göttlichen Denkens vorstoßen zu können. Du hingegen tust genau das. Ich frage dich daher: Woher nimmst du dein "Wissen" über Gottes Pläne und Absichten? Was du erzählst, ist eine abstruse Geschichte mit so vielen Logiklöchern, dass sie aussieht wie ein Schweizer Käse. Schuld zu bekennen mag unangenehm sein. Aber noch viel unangenehmer ist es für viele, zu akzeptieren, dass es Dinge gibt, die einfach jenseits des menschlichen Erkenntnishorizontes liegen. Dann schon lieber "Schuld"... An was auch immer.
