...Wisst ihr was ich meine? Es ist einfach zu viel. Ständig das "Richtige" zu tun. Ständig zu überlegen, ist das gesund, ist das umweltbewusst genug? Ich versuche halt einfach so ein guter Mensch zu sein, in dem ich anderen ein gutes GEfühl gebe, Menschen helfe, empathisch bin usw. Ist das nicht genug frag ich mich?
Wahrscheinlich ist das zu viel des Guten. Was dann auch wieder gar nicht so gut ist.
Wenn man so über das eigene Leben nachdenkt, was man "gut" und was man "schlecht" gemacht hat (oder, positiv formuliert, besser machen hätte können), wird wahrscheinlich eine ausgeglichene Bilanz entstehen. Aktiva = Passiva, wie der Buchhalter sagt (na, wenn wir schon über Jungfrau reden, dann darf dieser durchaus passende Beruf auch nicht fehlen). Wenn dann Leute daher kommen, die meinen, sie seien die Besten, auf welchem Gebiet auch immer, werde ich skeptisch.
Denn zu Lernen gibt es immer etwas. Gott sei Dank, wie schon früher hier erwähnt wurde. Verbesserungen sind also erlaubt. Aber ich muss mich nicht dafür verbiegen. Eine Win-Win-Situation fühlt sich am besten an: Situationen schaffen, die zum eigenen Vorteil UND zum Vorteil des anderen führen. Das muss gar nichts Großes sein, sich mit dem anderen auszutauschen und ein konstruktives Gespräch führen, die Sicht des anderen verstehen und selbst verstanden werden, Meinungen auszutauschen auf gleicher Ebene oder auch nur Smalltalk führen, weil man "spürt", dass es jetzt für beide am besten ist, ist ein kleiner Prozess mit großer Wirkung.
Umweltschutz ist schon ein wichtiges Thema, aber wenn das Megafon streikt, weil keine Energie vom Generator kommt, der mit Dieseltreibstoff kommt, fühlt sich das ebenso "nicht richtig" an wie das Fahren mit dem Auto zum nahegelegenen Fitnesscenter samt Parken vor dem Eingang. Hingehen statt fahren wäre schon die halbe Miete.
Gewissen hängt ja mit Wissen zusammen, darum wäre es wohl wirklich zu einfach, das auf Jungfrau/Steinbock bzw. Merkur/Saturn allein festzunageln. Zu meinem Radix: Jupiter weiß sicher auch etwas, er ist mein AC-Herrscher mit Sonne in 9, wo meine Glaubensfragen wohnen, gemeinsam mit Pluto, Merkur und Uranus. Was ich glaube, dass gut und richtig ist, kommt von dort und spielt mit Herr von 6 zusammen. Naja, das ist bei mir die Venus am MC. Da wird Harmonie zum Gesetz. Aber mein Mars kuschelt mit Neptun und Mond, alles im Skorpion/11: wenn's zuviel wird, ist der Ofen aus, Fühlt sich schlecht an, aber Mars mit Neptun wollen sich einfach vom Acker machen und lassen den anderen stehen.
Das ist eine Gewissenskollision: zwei moralische Ansätze (Harmonie mit der Umwelt, Auseinandersetzung - oder auf neudeutsch: "kultivierter Streit") kollidieren. Den anderen nicht verletzen geht nicht. Den anderen "blöd sterben lassen" geht aber auch nicht. Das Gewissen schreit auf, Mars möchte lieber auf Konfrontation gehen. Neptun mag nicht. Venus auch nicht. Die Sonne schon, hat aber Angst, mit Besserwisserei alles schlimmer zu machen. Pluto meint, es wäre tabu, darüber viel nachzudenken, Uranus will, dass ich ad hoc entscheide...
Es sind viele innere Stimmen, die das Gewissen ausmachen. Mal ist es diese, mal jene, der man gerade folgt. Aber "richtig" oder "falsch": wer will das beurteilen? Fremde? Wer kennt schon mein Weltbild? Nur ich. Und da ist auch das Gewissen enthalten. Ich kann mein Weltbild mit euch teilen, aber es weder verkaufen noch verschenken noch mir ein anderes einfach überstülpen. Aber ich kann daran arbeiten, es verändert sich im Lauf der Jahre. Evolution.
Und das trifft auf die Masse im Kollektiv auch zu. Nein, ich glaube nicht, dass die Konstellationen "falsche Entwicklungen korrigieren", aber sie zeigen den Zeitgeist auf, mit dem wir es zu tun haben.
2023-2026 wechseln alle ab Saturn aufwärts das Tierkreiszeichen. Da ist auch die Gesellschaft global im Wandel. Noch dazu ist Saturn/Neptun auf 0° Widder in Konjunktion, während Pluto auf 0° Wassermann und Uranus auf 0° Zwillinge steht (Halbsumme wieder 0° Widder), aber das wäre wohl wieder ein eigenes Thema...
Alles Liebe
Gerry