Wär ja noch schöner, wenn Du in allem einer Meinung wärst... ;-)Sonst bin ich nicht mit allem einer Meinung, was du da insbesondere im Hinblick auf die Gewalt sagst - aber ich schau mir den anderen Blickwinkel jetzt einmal gründlich an.
Vor allem in diesem Punkt ... ganz klar, dass bei Dir da alle Alarmglocken läuten. Mir ging es einfach darum, mögliche Entwicklungen und Lösungsschritte nicht dadurch von vornherein abzuwürgen, dass ich jemand wegen eines Ausrastens, das zudem gegen Sachen ging und sich, wie ich es gelesen habe, noch nie gegen Personen gerichtet hatte, mit der Diagnose "Gewalttäter" belege. Damit schaffe ich mir, wenn ich es täte, unter anderem auch selbst eine Waffe, die auf abstraktere Weise auch der Gegengewalt dienen kann.
Das ist als Überlegung weit davon entfernt, körperliche Gewalt in Auseinandersetzungen in irgendeiner Form zu legitimieren. Es nimmt als Überlegung aber in den Blick, dass - mehr oder weniger - so ziemlich alle Menschen in verzweifelten Situationen der Anwendung von Gewalt ziemlich nahe kommen können. In schlimmen Fällen mag das als gewöhntes Verhalten schnell bei der Hand sein ... da steht dann zweifelsohne der Schutz der Betroffenen im Vordergrund.
Ich sehe hier vor allem sehr viel Druck, dem diese junge Familie von allen Seiten ausgesetzt ist, und den wegzunehmen, würde vermutlich auch der latenten Gewalt ihren Sprengstoff nehmen. Vielleicht könnten dann die unmittelbar Beteiligten - die junge Frau und ihr Mann - daran arbeiten, konstruktiveren Umgang mit Konflikten zu erarbeiten.
Aber ich weiß schon - im Einzelfall die Schwelle zu definieren, an der es sich zwischen miteinander oder Widerstand und Sicherung entscheidet, das ist sauschwer. Und es ist letzten Endes einfach jede Lösung zu respektieren, die zwei Menschen miteinander - in weitestgehender Freiheit - treffen.
Alles Liebe,
Jake