Gespräch als Thema - Erwartungen und Grenzen

Okay, das sind wohl dann die Grenzen unseres Gesprächs. Ich bin etwas verwundert über Deine unfriedliche und tratschende Aggressivität, hatte eigentlich bisher ein grundsätzlich positives Bild vom Buddhismus und vor allen den Daoismus finde ich eigentlich sehr interessant. Aber wer sagt, dass Du wirklich das innerlich lebst, was Du predigst. Wirkt auf mich eher nach stur dogmatischem Nachplappern ohne echtes Verständnis der Lehren, sorry. Von daher möchte ich aufgrund Deiner doch eher unreifen, abstoßenden Reaktionen mein "Heidi"-Bild vom Buddhismus nicht zerstört sehen. ;)
Denkt gute Haushälterin, als Beispiel, mit einer Blauen Krait auf 10m2 ohne Streit leben zu können? Mag sie stets bis zu ihren Grenzen beschützt und behütet verbeiben und so auch kein Lebewesen je verletzen. Und mag sie gute Gelegenheiten und jenes was von Wissen berichtet stets von Gaukel, Unterhaltung und Geschwätz, so gewohnt auch immer richtig erkennen können.
 
Werbung:
Denkt gute Haushälterin, als Beispiel, mit einer Blauen Krait auf 10m2 ohne Streit leben zu können? Mag sie stets bis zu ihren Grenzen beschützt und behütet verbeiben und so auch kein Lebewesen je verletzen. Und mag sie gute Gelegenheiten und jenes was von Wissen berichtet stets von Gaukel, Unterhaltung und Geschwätz, so gewohnt auch immer richtig erkennen können.

Du gehst von einem anthropomorphen Weltbild aus, der Mensch als Zentrum. Aus Sicht der Natur ist der Mensch jedoch nicht einmal zweitrangig. Es braucht Bescheidenheit, um dies zu erkennen.
 
Doch, der Mensch schaut alles von der Natur ab. Der Mensch hat sich gerade deshalb weiterentwickelt, weil er die Natur beobachtet und an ihr gelernt hat. Sonst gäbe es keine Naturwissenschaft.
... und der Mensch jault, röhrt und zwitschert, da er sich alles von der Natur abgeschaut hat?
Denk nochmal nach (hast du dir das Denken von der Tierwelt abgeschaut?)...
 
sehr gern, liebe @Evatima :)
Das, was Du hier "intuitiven Drängen" nennst, das ist übrigens etwas, was ich bei ähnlicher Empfindung in meinem Leben als etwas interpretiere, das aus der zeitlosen Ebene von Ahnen, andren gleichzeitig lebenden Menschen und von den verschiedenen Repräsentationen von einem selbst aus verschiedenen Zeiten in das zeitgebundene Bewußtsein der Persona der Gegenwart fließt

Bei diesen Zeilen musste ich gerade unwillkürlich an das Bild des Eremiten auf dem Gipfel im Rider-Waite-Tarot denken, der das vollständige Höhere Selbst oder die zeitlose ewige Seele in einem symbolisiert und der alles, was in allen Ebenen von einer Seele als Inkarnation oder auch nur als Variante in einem Leben existiert, überblicken kann, von einer Ebene aus, die überpersönlich ist, was nicht in erster Linie den Tod bedeutet, wo ja das Bewußtsein befreit ist von physischen und psychologischen Ich-Grenzen, sondern ebenso den Zustand tiefer Meditation, in der man auch über den "persönlichen Blickwinkel" hinausschreiten kann.

Daher schlussfolgere ich - derzeit - es so: Die Anregungen von "außen" erleben wir in der Erfahrung mit andren Menschen und Wesen und Alltagssituationen, schlussendlich sind sie jedoch das Hineintröpfeln von Bewusstseinsinhalten, die ohnehin aus einer grenzenlosen Ebene in unsere Erfahrung kommen. So kann die Anregung eine Bewegung von Blättern in einem Baum sein, der Ruf eines Vogels, ein Lächeln des Supermarktverkäufers, ein paar Zeilen in einem wissenschaftlichen Bericht, ein Kunstwerk, was auch immer. Das, was man wahrnimmt und wie man es verknüpft mit dem eigenen Wissen und der Perspektive, die man gerade hat, ist ein Schritt auf dem Weg zum "Gipfel".

Mich berührt es gerade sehr, was Du schreibst. Auch bei mir kommen gerade Kindheitserinnerungen sehr plastisch hervor und auch meine Mutter hat sich in meiner Kindheit so sehr um die Bewältigung des Alltags kümmern müssen, dass ich schon damals fand, dass es zwar nötig, aber schade ist und ich krame gerade selbst die vielen wertvollen Ideen und Ansichten der Kindheit hervor, die im Alltagsleben der letzten Jahrzehnte in den Hintergrund traten. Glücklicherweise habe ich es geschafft, die problematischen Dinge zu verarbeiten, sodass die reine Kreativität der Kindheit, bei mir vor allem der kleine Clown, der ich war, und die Forscherin, befreit von den Schatten der Vergangenheit, endlich hervortreten können.

Als Kinder sind wir der gesamten Seele und der Zeitlosigkeit und der reinen Schöpferkraft viel näher gewesen als in späteren Jahren. Doch als Kinder konnten wir nicht begreifen, was passiert, weil wir eben Kinder waren. Da ist es jetzt der richtige Zeitpunkt, dies wieder aufzugreifen und die Schätze der kindlichen, nicht kindischen Perspektive, mit heutigem Verständnis wieder aufzugreifen und zu wert-schätzen und zu nutzen.

Du hast das Glück, dass Du sie nach der Stress-Zeit noch erlebt hast, doch ich sage das ohne Neid und der Hauptgrund, weswegen ich Dir hier schreibe, ist dieser: Meine Mutter starb nur wenige Monate nach Renteneintritt, weil sie vollkommen kaputtgearbeitet war. Doch sie ist mir nicht verlorengegangen. Der Tod ist nur der Tod des Körpers. Es gibt, davon bin ich überzeugt nach vielen Erfahrungen, ein Weiterexistieren des Geistes nach dem Sterben des Körpers.

So wie wir Menschen Zugang haben mit dem Bewußtsein zum "All-Einen" und zu unseren Kindheits-Ichs, so haben wir auch Zugang bzw. Kontakt zu den sogenannten Verstorbenenen. Es ist eigentlich immer "alles da, hier und jetzt".

So hast Du die psychischen Schranken des Kind-Ichs mit seinen Ängsten und Abhängigkeiten überwunden und kannst alles, was Du erfahren hast, integrieren, dafür gilt Dir meine Bewunderung, weil ich erlebe, dass nur wenige Menschen bereit oder in der Lage sind, wirklich "wie die Kinder zu werden", wie Jesus es formulierte, sondern im "Kind-isch" sein zwangsweise oder freiwillig verharren und damit in der Angst, die Schöpfungen verunmöglicht, steckenbleiben.

Der Eremit in einem jeden Menschen in uns, oder aber, die Intuition und innere Stimme, die mit dem Schöpferischen verbunden ist, die führt uns, das glaube ich, und dabei kommt alles zu uns, was wir brauchen.

Ich wünsche Dir, dass sich für Dich alles, was Du wünschst, auf Deinem Weg auf die angenehmste Weise manifestiert und wir Mitmenschen die Früchte deines kreativen inneren Kinds erleben können.

Gruß an die Mama :)

Liebe Grüße
Eva

Danke, meine Liebe. :love:
Da stößt Du gerade Dimensionen an ... Wundervoll, wie sehr Du bei mir damit offene Türen einrennst, als hätten wir schon oft darüber gesprochen, als wärest Du dabei gewesen, als ich darüber nachdachte und meine Texte dazu schrieb. Wir sind etwa im gleichen Alter und haben offenbar sehr ähnliche Erkenntniswege beschritten, was doch sehr deutlich aufzeigt, wie das Leben an sich für jeden auf ähnliche Weise gewisse Grunderkenntnisse bereithält, bei manchen vielleicht nicht so bewusst. Bei meiner nur wenig jüngeren Schwester beobachte ich ähnliche Gedankenmuster, die sich aus einem kollektiven spirituellen Wissenspool speisen. Ich nenne es GOTT.

Gerade kürzlich schrieb ich einer Freundin ähnliche Sätze. Als ich meine klärenden Tagebuch-Einträge vollendete und ich dadurch auf einmal wieder funktionierte, grub sich dieses Glücksempfinden des nämlich überhaupt nicht selbstverständlichen fundamentalen Funktionieren-Dürfens so sehr in meine Seele und befreite mich von unzähligen Fragen. Ich habe schon früher einmal festgestellt, dass diese Fragen viel mit dem eigenen Empfinden zu tun haben. Ein glücklicher Mensch stellt diese Fragen nicht, weil er nichts verliert in der Erinnerung und in der Wahrnehmung durch Zeit und Raum. Es bleibt.

Ich habe es deutlich gespürt in diesem Glücksempfinden des Veranktertseins der eigenen Mitte und Wahrnehmung. Dann öffnet sich der Raum im Gewahr-werden. Alles ist präsent, auch meine Mutter. Diese Erkenntnisse kann mir niemand nehmen. Es ist wie ein Kern in mir, der mich zusammenhält und mich unangreifbar macht. Ich bin so dankbar dafür und es macht mich innerlich satt. Es ist ein Same Gottes in mir, der noch aufgehen wird. Deshalb schaue ich frohen Mutes in die Zukunft, auch wenn viele Fragen unbeantwortet bleiben oder gar nicht mehr konkret wichtig sind, denn Hauptsache, dass ich diesen Gottessamen in mir trage. Nur das muss ich im Moment wissen und behalten. :)

Als ich meine Tagebuch-Texte dazu abschloss und daraufhin endlich wieder funktionierte, grub sich dieses Glücksempfinden des fundamentalen Funktionieren-Dürfens so sehr in meine Seele und befreite mich von vielen Fragezeichen. Es wurde zu einer Antwort, die mich sättigt, die wesentliche Lebenslinie, der Wesenskern, der Same Gottes in mir, das In-Gott-Sein. Nicht mehr fragen, sondern SEIN, wodurch Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft auf einer Linie der geistigen Existenz liegt, deshalb auch die Möglichkeit, die Zukunft vorauszusehen. Es steht alles im offenen Lebensbuch, Seite um Seite, Kapitel für Kapitel, Lebenslinie für Lebenslinie, unsere Eltern, unsere Familie, unsere Vorfahren, unsere geistige Familie, alles ist präsent und immer noch da.
 
Zuletzt bearbeitet:
Aus Sicht der Natur ist der Mensch jedoch nicht einmal zweitrangig
Aus Sicht der Natur des Menschen sicher nicht.
Ein Mensch ist nicht Unnatur, auch wenn er sich gerne so verhält.

Was genau ist denn die "menschliche" Natur? (Ich hab ne Meinung darüber, nicht dass Du denkst, ich stell mal wieder eine meiner tausend Fragen, mich würde nur DEINE Vorstellung von "menschlicher" Natur interessieren, die es zu kultivieren gilt...)
Ich kann mir darunter nichts vorstellen, nicht erklären, ich weiß einfach, was es ist. Du wirst schon richtig liegen.
Im Angesicht der Menschen, die sich für unnatürlich halten, werde ich darüber nicht sprechen, denn sie liegen auf sich selbst bezogen auch richtig.
 
Im Angesicht der Menschen, die sich für unnatürlich halten, werde ich darüber nicht sprechen,

Aber Du warst es doch, der die Kultivierung der "menschlichen Natur" fordert, deshalb ja meine Frage, ich weiss jetzt nicht, was das mit Menschen zu tun hat, die sich für "unnatürlich" halten, was ist denn "unnatürlich"? Der Mensch ist der Mensch... ein Wesen das sich entwickelt hat, nicht unbedingt zum Wohl dieses Planeten, aber dieser Planet kann auch ohne das Lebewesen Mensch, sollte es sich irgendwann mal selbst ausradiert haben.
 
Werbung:
Danke, meine Liebe. :love:
Da stößt Du gerade Dimensionen an ... Wundervoll, wie sehr Du bei mir damit offene Türen einrennst, als hätten wir schon oft darüber gesprochen, als wärest Du dabei gewesen, (....).

wow
ja zu jedem Wort

wenn ich noch mehr berührt bin
verliere ich die Prosa
und dichte

denn

fast wortgleich
stehen ein paar der Gedanken

in einem Buch an dem ich fragmentarisch schreibe

ich habe eine Gänsehaut
denn tatsächlich kennen wir uns ja nicht in dem "realen" (was ist das) Leben
und ich hab ein Lächeln
und wieder Gewissheit -
ja, wie viele von uns Menschen sind mit ihrem Geist in der Welt ohne Körper unterwegs
sitzen in der unendlichen Bibliothek Gottes
und lesen und schreiben zeitgleich darin

du und ich brauchen dafür keine Bestätigung mehr, aber hier, wo wir das schreiben

da lesen andere, die so etwas suchen

und für die stehen unsere Worte hier

alles Liebe!

Eva
 
Zurück
Oben