sehr gern, liebe
@Evatima
Das, was Du hier "intuitiven Drängen" nennst, das ist übrigens etwas, was ich bei ähnlicher Empfindung in meinem Leben als etwas interpretiere, das aus der zeitlosen Ebene von Ahnen, andren gleichzeitig lebenden Menschen und von den verschiedenen Repräsentationen von einem selbst aus verschiedenen Zeiten in das zeitgebundene Bewußtsein der Persona der Gegenwart fließt
Bei diesen Zeilen musste ich gerade unwillkürlich an das Bild des Eremiten auf dem Gipfel im Rider-Waite-Tarot denken, der das vollständige Höhere Selbst oder die zeitlose ewige Seele in einem symbolisiert und der alles, was in allen Ebenen von einer Seele als Inkarnation oder auch nur als Variante in einem Leben existiert, überblicken kann, von einer Ebene aus, die überpersönlich ist, was nicht in erster Linie den Tod bedeutet, wo ja das Bewußtsein befreit ist von physischen und psychologischen Ich-Grenzen, sondern ebenso den Zustand tiefer Meditation, in der man auch über den "persönlichen Blickwinkel" hinausschreiten kann.
Daher schlussfolgere ich - derzeit - es so: Die Anregungen von "außen" erleben wir in der Erfahrung mit andren Menschen und Wesen und Alltagssituationen, schlussendlich sind sie jedoch das Hineintröpfeln von Bewusstseinsinhalten, die ohnehin aus einer grenzenlosen Ebene in unsere Erfahrung kommen. So kann die Anregung eine Bewegung von Blättern in einem Baum sein, der Ruf eines Vogels, ein Lächeln des Supermarktverkäufers, ein paar Zeilen in einem wissenschaftlichen Bericht, ein Kunstwerk, was auch immer. Das, was man wahrnimmt und wie man es verknüpft mit dem eigenen Wissen und der Perspektive, die man gerade hat, ist ein Schritt auf dem Weg zum "Gipfel".
Mich berührt es gerade sehr, was Du schreibst. Auch bei mir kommen gerade Kindheitserinnerungen sehr plastisch hervor und auch meine Mutter hat sich in meiner Kindheit so sehr um die Bewältigung des Alltags kümmern müssen, dass ich schon damals fand, dass es zwar nötig, aber schade ist und ich krame gerade selbst die vielen wertvollen Ideen und Ansichten der Kindheit hervor, die im Alltagsleben der letzten Jahrzehnte in den Hintergrund traten. Glücklicherweise habe ich es geschafft, die problematischen Dinge zu verarbeiten, sodass die reine Kreativität der Kindheit, bei mir vor allem der kleine Clown, der ich war, und die Forscherin, befreit von den Schatten der Vergangenheit, endlich hervortreten können.
Als Kinder sind wir der gesamten Seele und der Zeitlosigkeit und der reinen Schöpferkraft viel näher gewesen als in späteren Jahren. Doch als Kinder konnten wir nicht begreifen, was passiert, weil wir eben Kinder waren. Da ist es jetzt der richtige Zeitpunkt, dies wieder aufzugreifen und die Schätze der kindlichen, nicht kindischen Perspektive, mit heutigem Verständnis wieder aufzugreifen und zu wert-schätzen und zu nutzen.
Du hast das Glück, dass Du sie nach der Stress-Zeit noch erlebt hast, doch ich sage das ohne Neid und der Hauptgrund, weswegen ich Dir hier schreibe, ist dieser: Meine Mutter starb nur wenige Monate nach Renteneintritt, weil sie vollkommen kaputtgearbeitet war. Doch sie ist mir nicht verlorengegangen. Der Tod ist nur der Tod des Körpers. Es gibt, davon bin ich überzeugt nach vielen Erfahrungen, ein Weiterexistieren des Geistes nach dem Sterben des Körpers.
So wie wir Menschen Zugang haben mit dem Bewußtsein zum "All-Einen" und zu unseren Kindheits-Ichs, so haben wir auch Zugang bzw. Kontakt zu den sogenannten Verstorbenenen. Es ist eigentlich immer "alles da, hier und jetzt".
So hast Du die psychischen Schranken des Kind-Ichs mit seinen Ängsten und Abhängigkeiten überwunden und kannst alles, was Du erfahren hast, integrieren, dafür gilt Dir meine Bewunderung, weil ich erlebe, dass nur wenige Menschen bereit oder in der Lage sind, wirklich "wie die Kinder zu werden", wie Jesus es formulierte, sondern im "Kind-isch" sein zwangsweise oder freiwillig verharren und damit in der Angst, die Schöpfungen verunmöglicht, steckenbleiben.
Der Eremit in einem jeden Menschen in uns, oder aber, die Intuition und innere Stimme, die mit dem Schöpferischen verbunden ist, die führt uns, das glaube ich, und dabei kommt alles zu uns, was wir brauchen.
Ich wünsche Dir, dass sich für Dich alles, was Du wünschst, auf Deinem Weg auf die angenehmste Weise manifestiert und wir Mitmenschen die Früchte deines kreativen inneren Kinds erleben können.
Gruß an die Mama
Liebe Grüße
Eva