Gesellschaft und Alkoholkonsum

Es war dann doch nicht der Alkohol (eventuell könnte er natürlich unter Alkoholeinfluss Suizid begangen haben, aber davon steht da nichts), sondern (man muss das Statement so verstehen) Suizid.

https://www.rollingstone.com/music/news/avicii-died-from-apparent-suicide-w519578

Das ist mindestens genauso tragisch bzw. in gewisser Hinsicht wohl noch schlimmer. :(

Hatte selber nie konkrete Suizidgedanken (es war mehr ein verschwinden wollen), aber habe das Philosophiestudium damals auch abgebrochen, weil einfach alles nicht mehr zu ertragen war (ich hatte noch gute Noten zu dem Zeitpunkt), Druck, Stress, soziale "Notwendigkeiten" und bin danach mehr oder weniger verschwunden und habe das eigentlich nicht mehr geändert danach. Das ist vermutlich im Endeffekt weniger tragisch und weniger pseudoromantisch, aber dafür kann ich immer noch Dinge tun, die ich auch alleine und ohne Geld machen kann. Außerdem muss es auch nicht sein, dass man Leuten, die einen mögen, sowas antut. Und man lässt sich zumindest Optionen offen, dass etwas besser wird (was sicherlich auch teilweise passiert ist), auch wenn es natürlich von Jahr zu Jahr schwerer wird sich zu integrieren, je älter man wird.

Eigentlich würde man denken, dass es mit soviel Geld leichter ist den Problemen zu entfliehen, aber ist wohl manchmal auch nicht so leider. Man weiß wohl auch nicht wirklich (oder ich weiß es nicht), was es konkret war, was für ihn unerträglich wurde. Sinnlos war sein Leben ja nun wirklich überhaupt nicht, er hatte so viele Fans, denen seine Musik bestimmt nicht nur gefallen, sondern auch geholfen hat. Aber auch das war offenbar nicht genug. Die Songs sind zwar auch melancholisch, aber da ist eigentlich immer Hoffnung dabei. Auch insofern wohl noch tragischer als der Tod durch Alkohol gewesen wäre, denn die Hoffnung hat er dann wohl selbst leider verloren...
 
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Es war dann doch nicht der Alkohol (eventuell könnte er natürlich unter Alkoholeinfluss Suizid begangen haben, aber davon steht da nichts), sondern (man muss das Statement so verstehen) Suizid.

https://www.rollingstone.com/music/news/avicii-died-from-apparent-suicide-w519578

Das ist mindestens genauso tragisch bzw. in gewisser Hinsicht wohl noch schlimmer. :(

Hatte selber nie konkrete Suizidgedanken (es war mehr ein verschwinden wollen), aber habe das Philosophiestudium damals auch abgebrochen, weil einfach alles nicht mehr zu ertragen war (ich hatte noch gute Noten zu dem Zeitpunkt), Druck, Stress, soziale "Notwendigkeiten" und bin danach mehr oder weniger verschwunden und habe das eigentlich nicht mehr geändert danach. Das ist vermutlich im Endeffekt weniger tragisch und weniger pseudoromantisch, aber dafür kann ich immer noch Dinge tun, die ich auch alleine und ohne Geld machen kann. Außerdem muss es auch nicht sein, dass man Leuten, die einen mögen, sowas antut. Und man lässt sich zumindest Optionen offen, dass etwas besser wird (was sicherlich auch teilweise passiert ist), auch wenn es natürlich von Jahr zu Jahr schwerer wird sich zu integrieren, je älter man wird.

Eigentlich würde man denken, dass es mit soviel Geld leichter ist den Problemen zu entfliehen, aber ist wohl manchmal auch nicht so leider. Man weiß wohl auch nicht wirklich (oder ich weiß es nicht), was es konkret war, was für ihn unerträglich wurde. Sinnlos war sein Leben ja nun wirklich überhaupt nicht, er hatte so viele Fans, denen seine Musik bestimmt nicht nur gefallen, sondern auch geholfen hat. Aber auch das war offenbar nicht genug. Die Songs sind zwar auch melancholisch, aber da ist eigentlich immer Hoffnung dabei. Auch insofern wohl noch tragischer, als der Tod durch Alkohol gewesen wäre, denn die Hoffnung hat er dann wohl selbst leider verloren...
Avicii wurde gegangen, ziemlich sicher.
 
Laut Aussage des Managements war Avicii ihre Cashcow Nummer 1.
Platten werden inzwischen nicht mehr verkauft. Die meisten Einnahmen kommen durch Liveauftritte, und Views auf Youtube oder Streamings auf Spotify.

Er hat vor kurzem verlauten lassen, dass er keine Liveauftritte mehr machen wird !!
Dadurch fallen viele Einnahmen weg. Und das promoten wird dann auch teurer für das Management.
Und er ist schon überdurchschnittlich lange im Geschäft.

Das Musikbusiness ist ...

Viele Künstler sind tot mehr wert als lebendig. Ein Fakt, die Zahlen kann man einsehen.

Seine Symbolik ist auch eindeutig, falls jemand tiefer gehen will...
 
Viele Künstler sind tot mehr wert als lebendig. Ein Fakt, die Zahlen kann man einsehen.
ich kann mir das nicht vorstellen. wobei ich mir viele schlimme dinge nicht vorstellen kann.
man müsste dann jeden drogentoten, jeden alkoholtoten in der szene hinterfragen. hendrix, joplin,morrison, cobain, winehouse.
ich glaube, aber das ist nur meine bescheidene meinung; all diese genialen leute sind mit ruhm und erfolg nicht zurecht gekommen... jacksons michael ist wohl eine ausnahme.
keine ahnung...traurig ist es um jeden jungen menschen.
 
Suizid war eh mein erster Gedanke
Er war trocken, damit klarer im Denken. Ihm muss da einiges bewusst geworden sein.

Ich wusste nicht zu viel über ihn vorher (bin kein Klatschblatt-Leser usw.), aber natürlich war mir da auch gleich klar, dass das eine Möglichkeit ist. Die Melancholie war in seinen Songs natürlich zu fühlen. Habe die Idee aber beiseite geschoben.

Verschwörungstheorien (auch @David Cohen ) finde ich da ziemlich überflüssig. Die Familie hat da anscheinend auch keine Zweifel, was dafür spricht, dass es auch einen Abschiedsbrief gab. Es war auch offensichtlich, dass da jemand Musik gemacht hat, der sich ähnlich verloren fühlt wie ich auch, was eben die Resonanz auch erzeugt hat, weshalb ich die Songs mochte, und sowas kann leider tragisch enden. Dass er zuletzt gut gelaunt schien bedeutet da wenig. Das ist sogar üblich bei Leuten, die ihren Suizid schon geplant haben.
 
Ich bin ja nicht wirklich Teil der Gesellschaft aber frage mich gerade wieder wie schlimm es damit wirklich ist. Inwieweit man zumindest gelegentlich Alkohol trinken muss um nicht seltsam zu erscheinen? (...)

Der Gruppenzwang bzgl. Alkohol ist leider oft wirklich ziemlich groß.

Ich bin zwar kein absoluter Anti-Alkoholiker - ich trinke sporadisch Wein - aber ich mag absolut kein Bier. Und so kam es unter anderem, dass ich mal mit Kollegen im Münchener Hofbräuhaus war... und ich war der einzige da am Tisch, der Limonade getrunken hat. Bei dieser Gelegenheit hatte ich das Glück, dass meine Kollegen, mit denen ich da unterwegs war, recht locker und tolerant waren. Bei anderen ähnlichen Gelegenheiten gab es allerdings schon schiefe Blicke und dumme Kommentare.
 
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Außerdem ist es auch möglich etwas zu beobachten. Ein Zoologe muss kein Löwe sein, um etwas über Löwen zu sagen.

Jede Beobachtung wird von subjektiven Prägungen überlagert. Man wird sich daher nie völlig auf seine eigene Beobachtung verlassen können. Lass' gleichzeitig hundert Menschen eine Situation beobachten und du wirst hundert verschiedene Aussagen erhalten, was da beobachtet wurde.
Zu sagen, es sei möglich etwas zu beobachten, ist also kein wirklich guter Einwand, um zu rechtfertigen, dass man auch quasi von außen ein komplexes Gebilde allein durch Beobachtung durchschauen könne. Zudem ist die Gesellschaft - als ein soziales Gebilde - durchdrungen von vielschichtigen Prozessen, die nicht einmal völlig von jenen durchschaut werden, die sich innerhalb des Gebildes bewegen.

Deine Analogie, man müsse kein Zoologe sein, um etwas über Löwen sagen zu können, wirkt in diesem Zusammenhang schon etwas arg vermessen auf mich.
Ein Zoologe ist eine Person, die Biologie studiert und damit auch gelernt hat, wie man u.a. das Verhalten von Tieren beobachtet. Einfach nur hinschauen ist unzureichend. Es bedarf wissenschaftlicher Kriterien.
Deine Analogie würde einigermaßen im Kontext passenend erscheinen, wenn du selbst Soziologe wärst. Dann könnte man zumindest davon ausgehen, dass du rein theoretisch gelernt hast, wie man das Verhalten sozialer Gebilde beobachtet. Ob dann deine Beobachtungen im Einzelnen einigermaßen aussagekräftig wären, sodass man tatsächlich verlässliche Rückschlüsse daraus ziehen könnte, steht wieder auf einem anderen Blatt.


Natürlich bin ich, wie jeder hier im Land, trotzdem Teil der Gesellschaft, aber sicherlich bin ich auch ein Außenseiter.

Du kannst als Außenseiter erst recht keine Aussagen über Prozesse treffen, an denen du nicht aktiv teilnimmst. Und noch mal: Selbst wenn du aktiv an ihnen teilnimmst, heißt das nicht, dass du diese Prozesse automatisch durchschaust. Worüber man sich unterhalten kann, sind Eindrücke und Erfahrungen, die auch völlig an der Realität vorbeigehen können.
Man kann den Eindruck haben, etwas sei so oder ganz anders. Und jetzt? Auf die Gesellschaft als Ganzes wird man es nicht übertragen können.

Es geht lediglich um Eindrücke, die stimmen mögen oder nicht, wobei es vermutlich darauf ankommt, in welchem Umfeld man sich bewegt. In der Musik- oder Partyszene dürfte jemand, der keinen Alkohol trinkt zum Beispiel mehr auffallen.

Und was fängst du jetzt mit den Eindrücken, die du selbst hast und von anderen hörst, an? Zu einem abschließenden Urteil wird man nicht kommen. Vor allem sind sie nicht verallgemeinerbar. Die Gesellschaft als komplexes soziales Gebilde wird hier nicht durch Ansammlung von Eindrücken durchschaut werden. Es könnte eher noch dazu führen, dass ein verzerrtes Bild von ihr entsteht.
Anmerkung: Ich möchte niemanden seine eigenen Erfahrungen innerhalb einer Gruppe absprechen. Aber es liegt hoffentlich nicht nur für mich auf der Hand, dass Einzelerfahrungen in der Summe keine zuverlässige Aussage über einen komplexen Sachverhalt zulassen. Vor allem Beobachtungen, die nur von außen getätigt werden, sind - nach meiner ausführlichen Darlegung - noch viel weniger dafür geeignet.
 
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