Bescheidenheit für ein 'stressfreies' Leben??

brideangel

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Bregenz am Bodensee
Als ich heute in der Apotheke war, erzählte mir die Apothekerin, dass inzwischen jeder 3. Österreicher unter Depressionen leidet ...
Also mich erschreckte diese Tatsache total.

Sind wir schon so weit in unserer heutigen Gesellschaft, dass wir Menschen uns (oder den anderen, v.a. dem Lauf der Wirtschaft) so 'egal' sind, dass wir darauf mit Depressionen und Burn-outs reagieren, weil wir alle einfach nur noch überfordert und überlastet sind?? Ist das einzige Ziel Profit und Macht? Wäre es nicht eigentlich wichtiger, das zu arbeiten und zu leben, was/wie es einem Spaß macht und genügend zu haben, dass es für das notwendige reicht??

Menschen sind nun mal keine Maschinen, die privat und beruflich mehr als 100% leisten können und das über Jahre hinweg, bestenfalls über Jahrzehnte ...

und wenn einer nicht mehr kann, wird er sofort abgewertet und abgestempelt ...

Die Anzahl der Leute, die eine Auszeit brauchen wird immer größer, doch nicht jeder kann sich dies leisten und geratet so mehr immer mehr in die Stressfalle und reagiert irgendwann mit einem Nervenzusammenbruch, Depression, Burn-out oder ähnlichem ...

Können wir vielleicht schon etwas tun, bevor es soweit kommen muss?

Klar, die Masse wird sich nie ändern. unsere Gesellschaft wird immer auf Profit, Macht und Reichtum aus sein ...
Was aber kann ein 'kleiner' ausrichten? Reichen hier Genügsamkeit und Bescheidenheit um ein angenehmes, nicht von Stress regiertes Leben führen zu können?


freue mich auf eure Antworten ;-)

brideangel
 
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Klar, die Masse wird sich nie ändern. unsere Gesellschaft wird immer auf Profit, Macht und Reichtum aus sein ...
Was aber kann ein 'kleiner' ausrichten? Reichen hier Genügsamkeit und Bescheidenheit um ein angenehmes, nicht von Stress regiertes Leben führen zu können?

hallo angel,

ich dagegen geben jedem die entscheidung zur veränderung, anstatt den menschen vorzusagen sie werden sich nie ändern, oder die masse wie du sagst.
es verändert sich ja eh ständig etwas,
das stellt für mich das sein dar.
ansonsten wäre das leben ja grundsätzlich aus höherer meineung langweilig
das ist es aber nicht, und daß macht es meinerseits aus.

so hat jeder aus meiner sich die chance zur veränderung
und auch zur bewältigung der depressionen usw.
krankheiten zeigen die wege - mir ebenso ... auch wenn man meistens im eigenen fall später drauf kommt was falsch war

grundsätzlich glaube ich geht es um akzeptanz mit wohlwollen verknüpft
um für sich, für sein leben die eigene perönliche lehre dieser phänomäne der kankheiten zu entdecken. bzw. das gute darin zu entdecken
die botschaft dieser krankheiten usw. für jeden persönlich

daß nun jeder dritte depressiv ist, ist ein zeichen auf sich selbst zurückzukommen denke ich, auf sich acht zu geben, sich akzeptieren usw.
im prinzip ist es vielleicht auch einzeichen von sich nicht annehmen können in der welt, wenn man depressiv ist und sein leben nicht akzeptiert
bzw. die leute suicid behen.

mir fällt in der näheren umgebung zb auf das die selbstmorde in den letzen jahren deutlich zunehmen ... das geht einher mit der depressionsaussage der apothekerin und bestätigt meine beobachtung nur

liebe grüße
vom liber

ps. solangs geht gehts noch :weihna1
 
Als ich heute in der Apotheke war, erzählte mir die Apothekerin, dass inzwischen jeder 3. Österreicher unter Depressionen leidet ...
Also mich erschreckte diese Tatsache total.

Menschen sind nun mal keine Maschinen, die privat und beruflich mehr als 100% leisten können und das über Jahre hinweg, bestenfalls über Jahrzehnte ...

und wenn einer nicht mehr kann, wird er sofort abgewertet und abgestempelt ...
Liebe brideangel,

ich denke, nicht die beruflichen/familiären Anforderungen sind das große Problem dieser „kranken“ Gesellschaft, sondern die Gier.

Die Gier nach mehr. Nach mehr Freizeit, mehr Unternehmungen, mehr Besitz, mehr Glück , einfach nach mehr Habenwollen, mehr Besitzenmüssen. Frei nach dem Motto: Für mich alles und ausschließlich das Beste, Größte, Tollste!
Das schafft Unzufriedenheit, weil nie jemand alles hat, wovon er meint, dass es ihm „zusteht“

Ich gebe LiberNoI da vollkommen recht, jeder hat es selbst in der Hand, wie er sein Leben lebt. Man kann lernen mit wenig zurecht zu kommen, man kann lernen, dass man nicht nur das tun kann was man liebt, sondern das zu lieben was man tut, man kann seine Wertigkeiten überdenken und korrigieren.
Es ist alles eine Frage der Grundeinstellung des Einzelnen.

Wir sind eine Gesellschaft von Egoisten, schauen nicht nach links oder rechts, sondern ausschließlich auf uns selbst und unseren eigenen Vorteil, aber der Mensch scheint nicht wirklich zum Egoisten geschaffen.

Wen wunderts da, dass die Psyche/die Seele blockiert?

Liebe Grüße
Ruhepol
 
Klar, die Masse wird sich nie ändern. unsere Gesellschaft wird immer auf Profit, Macht und Reichtum aus sein ...
Was aber kann ein 'kleiner' ausrichten? Reichen hier Genügsamkeit und Bescheidenheit um ein angenehmes, nicht von Stress regiertes Leben führen zu können?

Das kann man schwer diskutieren, oder? Der eine wird sagen niie und der andere vielleicht und man könnte und man sollte... Aber es wird sich sicher keine Lösung für alle Zeiten finden...

Probier es einfach aus, lebe Stressfrei! Lass dich einfach von niemandem mehr Stressen (Es ist ja bekannt das man sich Streß meistens selber macht - schalte also jedesmal, wenn du das gefühl hast jetzt kommt zuviel auf einmal zusammen einfach geistig zurück und konzentriere dich auf das was du tust, und wenn daneben die Welt untergeht.
Oft merkt man es nicht, wenn es beginnt, zuviel zu werden. Aber - wer schon mal mit Magenproblemen viel Streß hatte der kann bestätigen: Der Magen ist ein wunderbarer Stressindikator. Wenn es schlimm ist, krampft er sich schon beim kleinsten Gedanken an Streß zusammen - da kann man einfach kurzfristig nichtmehr, man muss geistig und Körperlich lockerlassen und versuchen tief durchzuatmen bis der Krampf nachlässt. So lernt man mit Schmerzen...) und ziehe die Konsequenzen.

Es kann sein dass es wirklich einfach nicht geht, dass du dich einfach stressen musst um nicht in der Gosse zu landen. Dann musst du das kleine Experiment halt beenden. Aber selbst da ist die Erkenntnis die dass du vorher zuviel Streß hattest und den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sahst (gibt es diese imperfekt - Form noch?)
 
so hat jeder aus meiner sich die chance zur veränderung

Ich kann dir da nicht zustimmen. Du glaubst, jeder hätte die Möglichkeit sein Leben so zu gestalten, dass er ein gesundes und stressfreies Leben führen kann. Woher sollte aber das Bewusstsein kommen, um sein Leben in dieser Weise zu gestalten? Die Menschen sind von klein auf darauf konditioniert, sich anzupassen, die an sie gestellten Forderungen zu erfüllen. Will man an dieser Einstellung etwas ändern, dann müsste man den Menschen das Wissen und das Bewusstsein vermitteln, dass es auch anders ginge. Es wird aber sehr viel dafür getan, dieses Wissen und Bewusstsein zu unterbinden. Und so leiden die Menschen an den sozialen und wirtschaftlichen Bedingungen, unter denen sie Leben.

Einige Wenige haben durchaus die Möglichkeit ihr Leben individuell zu gestalten, aber die große Masse ist gezwungen, sich den herrschenden Verhältnissen anzupassen. Und die werden besonders durch die Globalisierung immer rücksichtsloser und inhumaner. Die Menschen erkennen sehr wohl ihre Macht- und Hilflosigkeit, aber sie sehen meist keine Möglichkeit, diesem Schicksal zu entrinnen. Hinzu kommen ungesunde Verhaltensweisen im persönlichen Bereich. Und irgendwann ist eine chronische Depression die Folge. Änderungen sind nur langfristig möglich. Dazu würde aber gehören, dass sich das Bewusstsein der Masse verändert. Solange es der Masse aber materiell einigermaßen gut geht, wird sich an den gesellschaftlichen Verhältnissen nichts ändern.
 
Meiner Meinung nach, haben nur bestimmte Leute das Privileg ein stressfreies Leben zu führen:

Nämlich die, die sich nicht jeden Tag Sorgen machen müssen, wie sie ihre monatlichen Kosten zahlen können, wenn sie mal einen Gang runterschalten und etwas 'gelassener' sein wollen ...

Ich muss nächstes Jahr meinen Job wechseln. Allerdings kann ich hier nicht in erster Linie entscheiden, was mir gefällt und was mir 'gut tun' würde, sondern ich muss als erstes darauf achten, dass ich zumindest so bezahlt werde, dass ich jeden Monat trotzdem noch über die Runden komme ...

Wie kann man bei so einer Denkensweise Gelassenheit bekommen?

Indem ich davon ausgehe, dass alles, was passiert zu meinem Besten geschieht und ich mich einfach nicht verkopfe?? ;-)

Leichter gesagt als getan (und auch etwas naiv??)

lg
brideangel
 
Meiner Meinung nach, haben nur bestimmte Leute das Privileg ein stressfreies Leben zu führen:

Nämlich die, die sich nicht jeden Tag Sorgen machen müssen, wie sie ihre monatlichen Kosten zahlen können, wenn sie mal einen Gang runterschalten und etwas 'gelassener' sein wollen ...
Liebe Brideangel,

da lese ich zwischen den Zeilen, dass Geld glücklich macht .... aber wir wissen alle, dass dem leider mal gerade gar nicht so ist.

Leute mit (mehr) Geld haben auch Sorgen/Stress/Nöte, vielleicht andere, aber sie wiegen deshalb nicht weniger schwer.

Die Empfindung "Stess" oder "Sorge" ist ganz subkjektiv und für jeden der davon betroffen ist gleich schlimm, egal worauf sich dieses Gefühl bezieht

Ja, du hast recht, es haben nur bestimmte Leute das Privileg ein stressfreies Leben zu führen. Aber das sind nicht die mit dem dicken Portemonnaie, sondern die mit der entsprechenden Lebenseinstellung.

Liebe Grüße
Ruhepol
 
aber wie komme ich zu so einer Lebenseinstellung?

das versuche ich schon seit Jahren.

Ich weiß doch auch, dass es nicht gut ist, mich mit Leuten zu messen, die generell mehr haben als ich. Aber wenn ich das Gefühl habe, dass bei den Leuten rundherum alles wie am Schnürchen klappt, und ich sehe, dass ich laufend 'rackern' muss, um die Dinge einigermaßen im Lot zu halten, fällt es mir einfach sehr, sehr schwer, mich auf das Wesentliche im Leben zu konzentrieren und Geld einfach Geld sein lassen. Schließlich muss die Miete und so weiter ja auch bezahlt werden ... Von einer gelassenen Lebenseinstellung allein hab ich zu wenig ;-)
 
Können wir vielleicht schon etwas tun, bevor es soweit kommen muss?

Ich denke, der einzige Weg ist seinen Egoismus - das Verlangen nur für sich selbst zu empfangen - in absoluten Altruismus "Liebe den Nächsten wie dich Selbst" zu transformieren.
Eine spirituelle Weisheit und Wissenschaft besagt z.B., dass die Leiden dem Menschen geschickt werden, damit diese ihn zur Korrektur drängen - so gäbe es entweder den Weg des Leidens oder den Weg, auf dem man von sich selbst heraus an seiner Korrektur arbeitet - zum altruistischen Geben.

LG
Christoph
 
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aber wie komme ich zu so einer Lebenseinstellung?

das versuche ich schon seit Jahren
.

Ich weiß doch auch, dass es nicht gut ist, mich mit Leuten zu messen, die generell mehr haben als ich. Aber wenn ich das Gefühl habe, dass bei den Leuten rundherum alles wie am Schnürchen klappt, und ich sehe, dass ich laufend 'rackern' muss, um die Dinge einigermaßen im Lot zu halten, fällt es mir einfach sehr, sehr schwer, mich auf das Wesentliche im Leben zu konzentrieren und Geld einfach Geld sein lassen. Schließlich muss die Miete und so weiter ja auch bezahlt werden ... Von einer gelassenen Lebenseinstellung allein hab ich zu wenig ;-)
Liebe Brideangel,

ich weiß nicht ob man sich eine Lebenseinstellung aneignen kann, oder ob man sie bereits mit in der Wiege hatte.

In der letzten Zeit mache ich immer wieder die Erfahrung, dass Menschen sich nicht ändern, nicht wirklich. Sie stülpen sich irgendwas über, eine Art Tarnkappe die ihnen selbst und der Umwelt eine Veränderung (meist zum Positiven) vortäuscht, aber in den maßgeblichen Momenten und Situationen merkt man, dass sie noch ganz genauso sind wie vorher (selbst nach Jahrzehnten).

Also bevor man zwanghaft versucht eine anderer Lebenseinstellung zu bekommen, was bei dir ja seit Jahren nicht funktioniert, sollte man lieber lernen die Einstellung die man nun mal hat, mit all ihren evtl. negativen Gedanken, als einen Teil von sich, anzunehmen und zu akzeptieren.

Was du über Jahre vergeblich versucht hast, wird sicher auch jetzt nicht zum Erfolg führen, also finde einen anderen/besseren Weg für dich mit dieser Sozialneid-und-Selbstmitleids-Haltung umzugehen, denn etwas anderes ist es nicht, was du da schreibst.

Ich meine das wirklich nicht böse, aber ich denke um etwas zu ändern, oder auch zu akzeptieren, sollte man sich erstmal ganz nüchtern die eigenen Anteile anschauen, die einem da das Leben vermiesen, denn das Vermiesen kommt nicht von außen, sondern aus einem selbst.

Im Übrigen ist es ein vollkommener Irrglaube, dass es jemanden gibt, bei dem alles „wie am Schnürchen“ läuft. Klar es gibt bei jedem mal ruhige, harmonische Phasen, in denen alles klappt, aber die halten meist nicht sehr lange vor, und ich wette, die hast auch du hin und wider.

Es ist ein großer Fehler sich immer nur auf das zu konzentrieren was man nicht hat, denn so wird man nie sehen können, was man alles hat, wie reich man eigentlich ist.

Ach ja, die Zauberworte heißen: Zufriedenheit und Dankbarkeit
Sie haben, wie du z. B. an den Menschen der Dritte Welt Länder sehen kannst, gar nichts mit dem Außen (Lebensstandart) zu tun.

Alles Liebe für dich
Ruhepol
 
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