Die Parabel vom Lebensweg ist auch für mich ein zentraler Dreh- und Angelpunkt meiner Lebensphilosophie. Eine gute Möglichkeit, mit der man sehr anschaulich über sich und das Dasein nachdenken kann.
Ich denke schon, dass jeder Mensch seinen Weg durch die Zeiten alleine gehen muss. Kein Weg gleicht dem anderen, denn es gibt viele Wegegabeln, an denen man sich für eine Richtung entscheiden muss. So ist das auch mit den Menschen, denen wir auf diesen Weg begegnen. Wie auch wir sind sie auf ihrem Weg unterwegs und es liegt an uns, ob wir mit ihnen ein gutes Stück gemeinsam gehen wollen oder nicht. Damit meine ich nun nicht nur die Lebenden, sondern auch einen Geist aus der Vergangenheit, von dem man sich erfüllen lassen kann.
Wir können also niemals den Weg des Jesus oder Buddhas gehen, sondern uns nur von deren Geist begleiten lassen. Es liegt nun an uns, ob wir lieber im Kreis gehen oder ob wir den Weg ins Ungewisse wagen wollen. Ich frage mich, was ich in einem Kreis lernen soll. Waren die Handwerksburschen der Vergangenheit nicht auch 3 Jahre und ein Tag mit unbestimmtem Ziel unterwegs, um in der Fremde etwas vom Leben zu lernen? Nein, in einem Kreis werde ich nur jene Blumen der Erkenntnis sehen können, denen ich schon begegnet war.
Merlin