SchneevonGestern
Sehr aktives Mitglied
Wer nun der Ansicht
ist, daß die einzelnen Zeiten der Menschheitsentwickelung sich
einander doch so ähnlich sehen, der könnte nun wieder glauben, daßes ein Gewissen immer gegeben hat, so lange Menschen auf der Erde sind. Das wäre aber nicht richtig. Es läßt sich sozusagen geschichtlich
nachweisen, daß einmal die Menschen angefangen haben, vom
Gewissen zu reden. Diese- Zeit ist mit Händen zu greifen. Sie liegt
zwischen den beiden griechischen Tragikern, Äschylos, der im 6.
Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung geboren worden ist, und
Euripides, der im 5. Jahrhundert geboren worden ist. Vorher werden Sie nicht finden, daß vom Gewissen die Rede ist. Auch bei Äschylosgibt es noch nicht das, was wir als innere Stimme bezeichnen, sondern
bei ihm tritt noch das auf, was eine astralische Bilderscheinung
für den Menschen ist: Es treten solche Erscheinungen auf, die sich
als rächende Wesen heranmachen an den Menschen, Furien oder
Erinnyen. Es trat eben der Zeitpunkt einmal ein, wo die astralische
Wahrnehmung der Furien ersetzt wurde durch die innere Stimme
des Gewissens.
Noch in der griechisch-lateinischen Zeit, in der bei einem großen
Teil von Menschen das astralische dämmerhafte Wahrnehmen noch
vorhanden war, konnte jemand, wenn er ein Unrecht getan hatte,
wahrnehmen, wie jedes Unrecht astralische Gestalten in seiner Umgebung
schaffte, die ihn für das begangene Unrecht mit Angst und
Schrecken erfüllten. Das waren die Erzieher, der Impuls dazumal.
Und als die Menschen die letzten Reste des astralischen Hellsehens
verloren, ersetzte sich diese Anschauung durch die unsichtbare Stimme
des Gewissens, das heißt, was erst draußen war, das ging hinein
in die Seele und wurde da eine der Kräfte, die jetzt in der Seele sind.
Das kam daher, weil sich die Menschheit, weil sich das äußere Instrument, in das der Mensch hineinverkörpert wird, im Verlaufe derEntwickelung geändert hat. Vor fünftausend Jahren hätte niemalseine menschliche Seele die Stimme des Gewissens wahrnehmen können;
wenn sie etwas Unrechtes tat, hat sie die Furien wahrgenommen.
In dieser Weise lernte damals die Seele sich in ein Verhältnis zu
Gut und Böse zu setzen. Dann wurde sie immer wieder verkörpert
und endlich in einen Leib hineingeboren, dessen Organisation so
war, daß nun die Fähigkeit des Gewissens in dieser Seele auftreten
konnte.
In einem zukünftigen Menschheitszyklus werden wieder
andere Fähigkeiten und andere Formen des Auslebens der Seele
vorhanden sein.
Ich habe schon öfter betont: Wer die Anthroposophie wirklich
versteht und sich nicht auf einen dogmatischen Standpunkt stellt,
der wird nicht glauben, daß die Form, in welcher Anthroposophie
heute ausgesprochen wird, eine ewige sei, die so bleiben könnte für
die ganze zukünftige Menschheit. Das ist nicht der Fall.
Quelle s.15
ist, daß die einzelnen Zeiten der Menschheitsentwickelung sich
einander doch so ähnlich sehen, der könnte nun wieder glauben, daßes ein Gewissen immer gegeben hat, so lange Menschen auf der Erde sind. Das wäre aber nicht richtig. Es läßt sich sozusagen geschichtlich
nachweisen, daß einmal die Menschen angefangen haben, vom
Gewissen zu reden. Diese- Zeit ist mit Händen zu greifen. Sie liegt
zwischen den beiden griechischen Tragikern, Äschylos, der im 6.
Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung geboren worden ist, und
Euripides, der im 5. Jahrhundert geboren worden ist. Vorher werden Sie nicht finden, daß vom Gewissen die Rede ist. Auch bei Äschylosgibt es noch nicht das, was wir als innere Stimme bezeichnen, sondern
bei ihm tritt noch das auf, was eine astralische Bilderscheinung
für den Menschen ist: Es treten solche Erscheinungen auf, die sich
als rächende Wesen heranmachen an den Menschen, Furien oder
Erinnyen. Es trat eben der Zeitpunkt einmal ein, wo die astralische
Wahrnehmung der Furien ersetzt wurde durch die innere Stimme
des Gewissens.
Noch in der griechisch-lateinischen Zeit, in der bei einem großen
Teil von Menschen das astralische dämmerhafte Wahrnehmen noch
vorhanden war, konnte jemand, wenn er ein Unrecht getan hatte,
wahrnehmen, wie jedes Unrecht astralische Gestalten in seiner Umgebung
schaffte, die ihn für das begangene Unrecht mit Angst und
Schrecken erfüllten. Das waren die Erzieher, der Impuls dazumal.
Und als die Menschen die letzten Reste des astralischen Hellsehens
verloren, ersetzte sich diese Anschauung durch die unsichtbare Stimme
des Gewissens, das heißt, was erst draußen war, das ging hinein
in die Seele und wurde da eine der Kräfte, die jetzt in der Seele sind.
Das kam daher, weil sich die Menschheit, weil sich das äußere Instrument, in das der Mensch hineinverkörpert wird, im Verlaufe derEntwickelung geändert hat. Vor fünftausend Jahren hätte niemalseine menschliche Seele die Stimme des Gewissens wahrnehmen können;
wenn sie etwas Unrechtes tat, hat sie die Furien wahrgenommen.
In dieser Weise lernte damals die Seele sich in ein Verhältnis zu
Gut und Böse zu setzen. Dann wurde sie immer wieder verkörpert
und endlich in einen Leib hineingeboren, dessen Organisation so
war, daß nun die Fähigkeit des Gewissens in dieser Seele auftreten
konnte.
In einem zukünftigen Menschheitszyklus werden wieder
andere Fähigkeiten und andere Formen des Auslebens der Seele
vorhanden sein.
Ich habe schon öfter betont: Wer die Anthroposophie wirklich
versteht und sich nicht auf einen dogmatischen Standpunkt stellt,
der wird nicht glauben, daß die Form, in welcher Anthroposophie
heute ausgesprochen wird, eine ewige sei, die so bleiben könnte für
die ganze zukünftige Menschheit. Das ist nicht der Fall.
Quelle s.15